Trost zur Trauer geben
Wo kann es Trost geben, wenn der Tod einen Menschen für immer genommen hat? Wer kann Rat geben, wenn die Trauer doch ein so individueller, bei jedem Menschen anders verlaufender Prozess ist, der gelebt werden muss? Trost spenden verlangt große Sensibilität, wer Trauernden eine Hilfe sein möchte, muss sich seiner Position, seinem Verhältnis dem Trauernden gegenüber sehr bewusst sein und genau abwägen, wie er sich verhält.
Grundsätzlich gilt, dass derjenige, der das Bedürfnis hat, einem Menschen Trost zu spenden, damit nicht warten sollte. Eine aufrichtige Beileidsbekundung kommt niemals zu früh, wer den Verlust eines geliebten Menschen betrauert, hat meist das Bedürfnis, zu spüren, dass er nicht alleine ist. Allerdings gibt es verschiedene Wege, Hilfe und Trost anzubieten.
Im Todesfall tritt die Familie zusammen. Wer ihr angehört, ein besonders enges Verhältnis zu ihr hat oder auch zum Verstorbenen, sollte ohne Umwege Kontakt mit denjenigen, die für die Ausrichtung der Trauerfeierlichkeiten verantwortlich sind, aufnehmen, um seine Hilfe anzubieten. Hier wird man auf das Angebot, das ein Gespräch oder auch ganz praktische Hilfe umfassen kann, reagieren, Trost entgegennehmen oder auch, wenn Ruhe erwünscht ist, freundlich ablehnen.
Ist die Nähe zur trauernden Familie nicht so groß, empfiehlt es sich, mit den Trauerbekundungen zu warten, bis man eine persönliche Benachrichtigung erhält oder aber der Termin der Beerdigung öffentlich gemacht wird. Der kürzeste Weg ist immer ein Telefonat, wobei sich der Anrufer bewusst sein muss, dass die trauernde Familie mit sich und vielen organisatorischen Belangen beschäftigt ist und unter Umständen auf konkreten Beistand verzichtet.
Niemals verkehrt ist eine schriftliche Trauerbekundung. Ein Kondolenzschreiben kann in Form eines Briefbogens oder einer Karte erfolgen, in der die persönliche Betroffenheit und das Mitgefühl artikuliert sind. Auch eigene Traueranzeigen sind möglich, wenn der Verstorbene ein Arbeitskollege oder Vereinsfreund war.
Ein weiterer üblicher und erwünschter Weg, durch Anteilnahme Trost zu spenden, ist die Teilnahme an der Beerdigungsfeierlichkeit. Sollte die trauernde Familie keine Kondolenzbekundungen wünschen, macht sie das in der Regel im Vorfeld öffentlich. Die Trauerfloristik bietet ebenfalls eine Vielzahl von Möglichkeiten, dem Verstorbenen eine letzte Ehre zu erweisen und den Trauernden über Mitgefühl Trost zu spenden. Mit einem Kondolenzgeschenk, einem Kranz, einem Strauß oder einem Gesteck lassen sich gut Gefühle und Beziehungen zeigen. Wer Anteil nehmen möchte, sollte sensibel auf Gesprächswünsche der Trauernden reagieren, ihre Wünsche, mit sich allein zu sein, aber respektieren.
Nach dem schweren Verlust tröstet zunächst wenig, heilen kann eigentlich nur die Zeit, die den Schmerz milder werden lässt.