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Die Trauerphasen zeigen Wege zur Bewältigung auf

Trauerphasen

Im Laufe der Zeit haben verschiedene Psychologen und Analytiker Modelle für den Trauerprozess entwickelt. Aus Beobachten heraus stellten sie fest, dass fast alle Menschen ähnliche Prozesse durchlaufen um die Trauer zu bewältigen. Die Trauerphasen. Da sich alle Modelle in den Grundzügen ähnelten, einigte man sich darauf, ein Modell zu erarbeiten, das alle Ansätze miteinander vereint. So entstanden die die vier Phasen im heute anerkannten Modell des Trauerprozesses.

Die Trauerphasen im Überblick und der Weg zurück ins Leben

  1. Phase – Leugnen und Verdrängen
  2. Phase – Gefühle brechen unkontrolliert hervor, Rückzug ist angesagt
  3. Phase – die bewusste Suche bereitet die Trennung vor
  4. Phase – Neuordnung des eigenen Lebens

Veränderungen die man selbst nicht herbeigeführt hat, sind immer unangenehm, weil wir das Gefühl haben, nicht alles kontrollieren zu können. So ist es nur verständlich, wenn wir versuchen, die Veränderung rückgängig zu machen. Indem wir sie verdrängen und damit leugnen versuchen wir sie rückgängig zu machen. Der Tod eines geliebten Menschen wird aber in allen Lebenslagen deutlich und so können wir nicht lange erfolgreich leugnen, dass etwas sehr Wichtiges fehlt.

Dann folgt die Phase, in der die Gefühle über uns hereinbrechen. Heulkrämpfe oder völlige Motivationslosigkeit sind nur zwei Ausdrucksmittel dieser schwierigen Phase. Manche Menschen versuchen einen Schuldigen zu finden, den sie für den Verlust verantwortlich machen können. Sie versuchen ihre Trauer in eine andere Emotion umzuwandeln, doch auch Hass ist ein sehr starkes Gefühl, das man nicht empfinden möchte.

Sind die Stunden, Tage oder Wochen der starken Gefühlswallungen abgeklungen, sind Körper und Geist müde und wir suchen neue Energie. Bewusst in Erinnerung gerufene, schöne Erlebnisse mit dem Verstorbenen helfen dabei, zu begreifen, dass er nicht völlig verloren ist und wir jederzeit mit ihm Kontakt aufnehmen können. Diese Erfahrung ist der wichtigste Schritt um Veränderungen zulassen zu können. Fehlt diese Erfahrung, können wir nicht zulassen, dass die Wohnung geräumt oder umgestellt wird und einige Dinge des Verstorbenen verschenkt oder verkauft werden. Das ist aber sehr wichtig, damit wir unser Leben wieder selbst in die Hand nehmen können und uns die Trauer nicht völlig emotional lähmt.

Trauern bedeutet auch sich selbst zu verändern

Wer um einen Menschen trauert, begreift auch die eigene Vergänglichkeit. Das Leben kann dadurch anders wahrgenommen werden und kleine Erfolgserlebnisse werden wieder mehr gewürdigt. Die Freude am Leben wird bewusster und das Selbstvertrauen wächst mit der Verarbeitung des Verlustes. Indem der Verstorbene zu einer Art innerem Begleiter wird, fühlt man sich gestärkt und weniger einsam und Veränderungen lassen sich so leichter annehmen. Durch das innere Zwiegespräch halten wir Kontakt und ehren den Verstorbenen damit, dass er in unsere Erinnerung weiterlebt.

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