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Sterbephasen

Sterbephasen

Sterben ist ein Prozess, der sich unterschiedlich lang hinziehen kann. Medizinisch gesehen handelt es sich sozusagen beim Sterben um eine Kettenreaktion, bei der zunehmend mehr Funktionen und Organe des Organismus versagen. Der Tod kann aufgrund eines Unfalls oder einer gravierenden Verletzung sehr schnell eintreten; wenn ein Mensch jedoch auf natürliche Weise stirbt, kann dieser Prozess etliche Zeit dauern.

Vielfach verdrängen wir Menschen im Alltag den Tod, weil wir vor allem Unbekannten häufig zurückschrecken. Dabei sollten wir uns Gedanken machen wie Kinder Tod und Trauer erleben und finden darin vielleicht auch einen Trost.

Biologische Sterbephasen

Das natürliche Sterben verläuft in mehreren Phasen. Zu Beginn verringert sich die Hirnaktivität, so dass die Wahrnehmung eingeschränkt wird. Die Atmung wird flacher, und die Sinne wie das Sehen und das Hören verschlechtern sich zunehmend, funktionieren nur noch teilweise, bis sie schließlich ganz ausfallen. Dann tritt irgendwann der Kreislaufstillstand ein, bei dem Herz und Lunge versagen. Dieser so genannte klinische Tod zieht nach wenigen Minuten den so genannten Hirntod nach sich, da dieses empfindliche Organ sofort mit dem Absterben der Zellen auf eine Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff reagiert.

Psychologische Sterbephasen – Abschied

Wenn ein Mensch erfährt, dass er unheilbar an einer tödlichen Krankheit erkrankt ist, so durchläuft er so genannte psychologische Sterbephasen, die die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross herausgearbeitet hat. 

  • Die erste Sterbephase ist dadurch gekennzeichnet, dass der Mensch die Tatsache seines nahenden Todes nicht wahrhaben will und sie leugnet. Er will seine tödliche Diagnose nicht wahr haben und leugnet sie als falsche Botschaft.
  • In der zweiten Phase treten Wut, Zorn und Ärger über sein Schicksal in den Vordergrund, der Mensch hadert mit sich, mit Gott oder dem Schicksal. Seine Wut kann sich auch gegen alle anderen Menschen richten, die nicht erkrankt sind und weiter leben dürfen, was ihm nicht vergönnt werden soll.
  • In der dritten Sterbephase verlegt sich der Mensch darauf, über sein Sterben sozusagen zu verhandeln. Er hat den Fakt seines bevorstehenden Todes grundsätzlich erkannt, aber noch nicht akzeptiert, daher verhandelt er nun mit den Ärzten oder – falls er gläubig ist – mit Gott darüber, seine Lebensspanne bitte noch zu verlängern beziehungsweise doch wieder zu gesunden – und ist bereit, dafür Versprechen abzugeben und diese einzuhalten.
  • In der vierten Phase verfällt der sterbende Mensch in eine tiefe Depression, hat aber die Hoffnung auf ein Weiterleben noch nicht endgültig aufgegeben. Erst in der fünften Phase der Akzeptanz hat der Mensch sein Schicksal angenommen und sich im Idealfall damit ausgesöhnt. Er zieht sich zunehmend von der äußeren Welt in seine innere Welt zurück und kann dabei die Empfindungen von Frieden und gelöste Gelassenheit erleben.
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