Überwinden der Trauer
In der ersten Zeit nach dem Verlust eines geliebten Menschen oder auch Tiers befinden sich die Betroffenen meist in einer Art Schockzustand. Anschließend folgt meist eine Phase die von Sinnleere, Zukunftsangst aber auch teilweise von körperlichen Reaktionen wie Konzentrationsverlust, Schlafstörung, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust geprägt ist. Trauernde Menschen fühlen sich dabei oft verlassen, haben teilweise Schuldgefühle und tun sich schwer im Kontakt mit anderen Menschen.
All´ diese Reaktionen sind völlig normale Bestandteile eines Trauerprozesses und helfen den Hinterlassenen, mit der neuen Situation zurechtzukommen. Daher ist es auch ratsam, eine gewisse Zeit der Trauer zu akzeptieren und zuzulassen. Üblicherweise lässt die Trauerreaktion nach einer gewissen Zeit von selbst nach. Die Gedanken an die verstorbene Person, das verstorbene Tier, oder den sonstigen Verlust lassen die Betroffenen dann bereits weniger verzweifeln. Den Betroffenen gelingt es dann auch, sich wieder besser zu konzentrieren, sich wieder mehr auf die Gegenwart besinnen und sogar wieder in die Zukunft zu blicken.
In seltenen Fällen gelingt es trauernden Menschen auch nach längerer Zeit nicht, ihre Trauer zu überwinden. Besteht bei den betroffenen Personen nach einer Zeit der Trauer der Wunsch, die Trauer schneller zu überwinden, so gibt es verschiedene Verhaltensweisen, die Menschen dabei helfen können. Generell kann jede Form der Ablenkung bzw. Besinnung auf andere Lebensinhalte helfen. Vielen Trauernden hilft körperliche Aktivität wie Sport oder Ausflüge mit Freunden. Aber auch andere Formen der Ablenkung wie unter Leute gehen, Musik hören oder ins Kino gehen können helfen, Trauerreaktionen kurzfristig zu erleichtern.
Besser als Ablenkung hilft es trauernden Menschen aber, aktiv und intensiv über Ihre Verlustsituation zu sprechen. Besonders hilfreich ist dabei ein Austausch mit anderen Hinterlassenen, die unter Umständen ähnliche Gefühle empfinden. Aber auch Gespräche mit Außenstehenden sind sinnvoll.
Gespräche sind für Trauernde deshalb wichtig, weil der Trauerprozess kein passiver Vorgang ist. Vielmehr muss der Trauernde aktiv werden um mit der neuen Situation zurecht kommen zu können. Dabei sind einige Aufgaben notwendig, ohne dessen Bewältigung ein Abschluss des Trauerprozess auch nicht möglich ist. Um seine Trauer bewältigen zu können muss die trauernde Person beispielsweise die Realität mitsamt dem schmerzlichen Verlust akzeptieren, sich bewusst für das Leben entscheiden und fähig sein, seine Gefühle und Gedanken auszudrücken. Erst nach der Bewältigung dieser Aufgaben kann das schmerzhafte Gefühl der Trauer nachlassen und es kann wieder in die Zukunft geblickt werden.
Ein neuer Trend sind sogenannte Trauerreisen in kleinen Reisegruppen von 12 bis 20 Menschen, die gerade einen schweren Verlust erleiden mussten. Die Teilnehmer haben bei diesen Reisen gute Möglichkeiten, ins Gespräch zu kommen und sich über Ihre Situationen auszutauschen.