Online Gedenkstätten sind Orte der Trauer
Der Wandel der ewigen Ruhe führt inzwischen, bedingt durch das Computerzeitalter auch zu den virtuellen Gedenkstätten, die online einsehbar sind. Jedes Zeitalter und jede Kultur hat ihre eigenen Zufluchtsorte in der Trauerzeit. Friedhöfe stellen in der Regel die Grabstellen nur für eine begrenzte Zeit (15 – 20 Jahre je nach Gemeinde) zur Verfügung. Wer die weiteren Gebühren nicht tragen will oder kann, dessen Gedenkstätte löst sich dann in Nichts auf. Ganz anders handhaben dies zeitlich allerdings die Friedwälder. Die Ruhestätten werden häufig für eine 99-jährige Ruhestätte zur Verfügung gestellt.
Im Mittelalter waren die Menschen noch viel mobiler als heute und konnten sich aus diesem Grund auch feste Grabstellen nicht leisten. Folglich waren die Gedenkstätten nicht an feste Orte gebunden. Es wurden auch Hausaltäre aufgebaut, wie es auch heute noch in einigen Kulturkreisen üblich ist. Durch das Abhalten von Gedenk- und Trauermessen wurde die Erinnerung an die Vorfahren in Ehren gehalten.
Gräber mit zeitlich eingeteilten Ruhefristen gab es erst seit der Reformation. Mit ihr entstanden auch die Familiengräber, die Generationen in einer Grabstelle vereinen. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es die Erdbestattungen in dieser Form.
Moderne Trauernde nutzen dauerhafte online Gedenkstätten
Heutzutage trauern Menschen auf alle erdenklichen Arten und suchen hierzu auch immer neue Wege. Angehörige können wählen, soll es ein stiller Abschied oder eine Eventbestattung sein? Zudem gibt es auch die Möglichkeit für weit entfernt wohnende Angehörige gemeinsam online zu trauern, indem sie virtuelle Gedenkstätten zum Ort der Trauer erklären. Hier können Sie die Erinnerungen pflegen und auch virtuelle Trauerkerzen für den verstorbenen Angehörigen entzünden.
Virtuelle Gedenkstätten ein Eldorado für Ahnenforscher
Die Ahnenforschung früherer Zeiten hat von solchen Möglichkeiten des realen Zugriffs der aufgegriffenen Erinnerungen von Zeitzeugen nur träumen können. Um frühere Jahrhunderte zu erforschen mussten sie in staubigen Archiven eintauchen. Es ist erforderlich, umständlich alle Möglichkeiten der Kirchenaufzeichnungen und der staatlichen Stellen durchzuforsten. Die kommenden Generationen können auf umfangreiches Material mit Bildern und ausführlichen Berichten ihrer Ahnen zurückgreifen. Solch ein unschätzbar großer Wissensschatz, der sich dadurch auftut, wird gerade für die Nachfahren sehr wertvoll sein. Ein derartig genaues Archiv stand in früheren Jahrhunderten nur den Adelshäusern zur Verfügung. Heutzutage kann jeder sich durch die virtuellen Gedenkseiten oder virtuelle Gedenkkerzen seinen eigenen Stammbaum erstellen. Menschen suchen häufig nach ihren Wurzeln, deshalb ist eine dauerhafte Gedenkstätte ein wertvolles Relikt.
Selbstverständlich bestimmt die Trauergemeinde selbst, wer Zugriff auf diese online Gedenkstätte hat. Es ist also ganz und gar nicht zwingend erforderlich, dass man die Allgemeinheit einlädt.