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Liebevoller Umgang mit der Trauer

Trauer ist die höchste menschliche Reaktion auf einen Verlust. Dabei kann es der Verlust einer bestimmten Lebenssituation sein, einer Arbeit, eines Traumes, der Verlust von Besitz, von Gesundheit, oder aber natürlich der Verlust eines geliebten Wesens, sei es Mensch oder Tier. Die Trauer stellt dann einen Heilungsprozess dar, in dessen Verlauf sich der Mensch mit der so gravierend veränderten Situation arrangiert und neue Wege findet, sein Leben dennoch erfüllend zu gestalten.

Trauer und Leid ist individuell

Sicher gibt es einen Standardprozess mit verschiedenen Phasen, die jeder Trauernde durchläuft, aber wie lange er in einzelnen Phasen bleibt und wie schnell er die Trauer überwindet, ist hochgradig unterschiedlich und individuell. Leider übt die Umwelt oft Druck auf den Trauernden aus, wenn ihrer Meinung nach der Trauerprozess zu lange dauert. Das ist leider gar nicht hilfreich, da es für den trauernden Menschen nur eine zusätzliche Belastung und zunehmende Isolation bedeutet. Zudem werden etliche Menschen auch noch völlig verunsichert und fragen sich, ob sie nicht normal sind, wenn sie ihre Trauer immer noch nicht überwunden haben. Oder sie verschaffen sich zusätzlichen Stress, da sie glauben, beim Trauern zu „versagen“, wenn sie diese nicht in der Normzeit bewältigen.

Liebevoller Umgang mit sich selbst und anderen

Sowohl mit sich selbst als auch mit anderen sollte man in einem Trauerfall liebevoll und vor allem geduldig umgehen. Trauer beinhaltet nun einmal auch das Empfinden starker Emotionen, die den Menschen irrational handeln lassen. Das sollte man bei sich und bei anderen akzeptieren – wer stark trauert, ist nicht immer die Vernunft in Person.

Daher ist es wichtig, jegliche Reaktion bei sich oder anderen hinzunehmen – mancher weint wochenlang nicht, ein anderer Mensch kann wochenlang nicht damit aufhören. Besonders schwierig kann es werden, wenn der Trauernde in die Phase der Wut und der Aggression eintritt – er sucht einen Schuldigen, der den Tod zu verantworten und zu erklären hat, damit er ihn besser verstehen kann. Als Familienmitglied oder Freund sollte man diese Aggressionen auf keinen Fall auf sich selbst beziehen und sich gekränkt fühlen; sie sind nur der Ausdruck von Hilflosigkeit und Verzweiflung.

Wenn ein Mensch in der Phase der Verweigerung stecken bleibt, ist es hilfreich, ihm liebevoll aber geduldig klar zu machen, dass der verstorbene Mensch endgültig aus seinem Leben verschwunden ist und nur noch in seinem Herzen wohnt. Dabei sind oft Rituale hilfreich wie der Gang zum Friedhof und das Schmücken des Grabes oder Gedenkfeiern, die ausschließlich der Erinnerung an den Verschiedenen gewidmet sind. So kann man sich mit viel Liebe verdeutlichen, dass die Erinnerung an einen geliebten Menschen nie sterben muss.

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