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Urnenbestattung

UrnenbestattungDie Feuerbestattung war schon in der Bronzezeit in Mitteleuropa eine häufig gewählte Bestattungsform. Die Verstorbenen wurden verbrannt und ihre Asche entweder an Ort und Stelle mit Erde und Steinen bedeckt oder in alle Winde verstreut. Auch die Aufbewahrung der Asche in einer Urne war bereits üblich, wie viele Urnengrabfelder aus dieser Zeit zeigen. Im Christentum war die Feuerbestattung einige Zeit verpönt, da man glaubte, die Wiederauferstehung wäre nicht mehr möglich, wenn die Toten verbrannt worden sind. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Feuerbestattung vor allem von der Ärzteschaft befürwortet und areligiöse Verbände wollten sich damit von der christlichen Bestattungskultur abgrenzen. Heute sind mehr als die Hälfte der Bestattungen in Großstädten Urnenbestattungen. Das liegt nicht zuletzt am Kostenfaktor.  In den letzten Jahrzehnten stiegen die Kosten für eine Grabstelle deutlich und ein Urnengrab ist im Vergleich zu einer Erdbestattungsstelle weitaus günstiger.

Das passiert im Krematorium

Stilvolle Urnen

In Deutschland braucht man für eine Feuerbestattung eine besondere Genehmigung. Es darf keine Zweifel an der Identität des Toten und seiner Todesursache geben, da nach der Verbrennung eine Exhumierung nicht mehr möglich ist. Diese Genehmigung erteilt ein Amtsarzt oder Rechtsmediziner, der im Kühlraum des Krematoriums eine zweite Leichenschau durchführt. Anschließend wird der Leichnam mit einem nicht geschraubten Sarg im Krematorium verbrannt. Jeder Ofen eines Krematoriums kann dabei nur einen Sarg aufnehmen. Um die Asche eindeutig einem Verstorbenen zuordnen zu können, wird ein Schamottestein mit einer Nummer auf den Sarg gelegt. Die Verbrennung dauert etwa 90 Minuten und nicht brennbare Implantate werden anschließend von einem Urnenabfüllgerät ausgesondert. Die Asche des Verstorbenen wird mitsamt der Nummer in eine Aschkapsel gefüllt und verschlossen. Auf die Kapsel werden Name des Verstorbenen, sein Geburts- und Todesdatum und der Tag seiner Einäscherung geprägt. Die anfallenden Edelmetalle werden von den meisten Krematorien an karitative Organisationen gespendet. Die Aschekapsel wird nun noch in eine Überurne eingesetzt.  In besonderen Fällen können Angehörige einer Verbrennung beiwohnen.

Die Beisetzung einer Urne

In Deutschland gilt gesetzliche Pflicht zur Beisetzung von Asche auf einem Friedhof. Die Urne wird in einer Urnenwand oder in der Erde beigesetzt. Wie auch in Österreich und der Schweiz ist bei uns die Beisetzung einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich von Bäumen in dafür genehmigten Wäldern erlaubt. In einigen Bundesländern ist auch die anonyme Beisetzung erlaubt. Dabei darf die Asche auf dem Aschefeld eines Friedhofs verstreut werden. In einer Urnenwand oder in Urnenhallen werden die Urnen mindestens für die gesetzliche Ruhezeit aufbewahrt.

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