Eine Seebestattung kann heute jeder erhalten
Eine Seebestattung bekamen früher nur Seeleute, wenn sie auf dem Meer ihr Leben ließen und eine Überführung an Land nicht möglich war. Angehörige der Marine werden in besonderen Fällen auch heute noch auf See bestattet und mit einer militärischen Zeremonie verabschiedet. Erst im 20. Jahrhundert, als die Kirche eine Feuerbestattung nicht mehr grundsätzlich verbot, gewann die Seebestattung für die gesamte Bevölkerung an Bedeutung und in den letzten Jahren wuchsen die Zahlen bei Feuer- und Seebestattungen gleichermaßen.
Der Ablauf einer Bestattung auf dem Meer
Nachdem der Verstorbene im Krematorium eingeäschert wurde, wird seine Asche wie für eine Urnenbestattung an Land in eine Aschekapsel gefüllt. Lediglich das Material unterscheidet sich, denn für Seebestattungen werden vergängliche Materialien gewählt. Seeurnen werden aus Salz, gepresstem Sandstein oder anderen Mineralien hergestellt, die sich selbst auflösen. Leichte Urnen werden mit Steinen beschwert damit sie schnell auf den Grund sinken. Speziell gekennzeichnete Bereiche auf dem Meer sind für Seebestattungen freigegeben und eine Seebestattungsreederei übernimmt die Beisetzung einer Urne. Die Überreste werden dabei außerhalb der Dreimeilenzone in einer Seerune im Meer beigesetzt. Sind Familienmitglieder und Freunde bei der Beisetzung anwesend, so spricht von einer begleiteten Seebestattung. Nehmen keine Angehörigen an der Zeremonie teil, so spricht man von einer stillen Seebestattung. Wie bei einer Bestattung an Land gibt es auch auf See einen Trauerredner und die Angehörigen dürfen dem Verstorbenen einzelne Blumen mitgeben. Ganze Gebinde oder Gestecke sind aus Umweltgründen nicht gestattet. Zu einer Bestattung auf See im Beisein Angehöriger gehört ein Einholen und Hissen der Flagge und auch eine musikalische Begleitung ist möglich. Das Blasen der Seemannspfeife gehört bei einigen Reedereien ebenfalls zu einer Trauerfeier auf See. Die genaue Position der Urnenbeisetzung wird in einem Logbuch festgehalten, das auch für die Wasserbehörde einsehbar ist.
Die Kosten für eine Seebestattung
Im Wesentlichen kann man die Kosten einer modernen Seebestattung mit den Kosten für eine Feuerbestattung an Land gleichsetzen. Für beide Formen fallen Gebühren und Kosten für Überführung und Krematorium an und auch eine Urne benötigt man für beide Bestattungsformen. Bei einer Seebestattung fallen anstelle von Grabstelle oder Urnenplatz Kosten für Einzelfahrten der Seereederei an, die bei einer begleiteten Seebestattung üblich sind. Mehrere Urnen werden nur bei stillen Besatzungen zusammen beigesetzt. Je nachdem in welchem Meer die Seebestattung erfolgen soll, fallen auch hier unterschiedliche Kosten an. Insgesamt jedoch ist eine Seebestattung wie eine Feuerbestattung günstiger als eine klassische Beisetzung im Sarg auf einem Friedhof.