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Diamantbestattung – ein kleines Funkeln als Erinnerung

Die Diamantbestattung ist im engeren Sinne keine eigene Bestattungsart, da hier eine Einäscherung vorausgehen muss. Nach der Verbrennung des Leichnams im Krematorium wird aus einem Teil der Asche des Toten ein Diamant gepresst, den ein Angehöriger als Schmuckstück tragen kann. Auch bei dieser Bestattungsform spielt in Deutschland der Friedhofszwang eine große Rolle, denn nur ein Teil der Asche wird zur Herstellung des Diamanten benötigt und der restliche Teil muss gesetzkonform beigesetzt werden.

So entsteht der Diamant aus der Asche eines Verstorbenen

Nachdem ein Leichnam im Krematorium eingeäschert wurde, bleiben etwa zwei Kilogramm Asche zurück. Aus dieser Menge lässt sich theoretisch mehr als ein Diamant herstellen. Ein bestimmter Anteil der Asche, der Kohlenstoff, wird benötigt um einen Diamanten zu erhalten. Dabei werden die natürlichen Entstehungsbedingungen für Diamanten simuliert. Bei einem Druck von etwa 55.000 Bar und einer Temperatur von etwa 1600 Grad wird das Karbon verflüssigt und beginnt seine Struktur zu ändern. Während der folgenden vier bis acht Wochen wachsen Diamantkristalle, wobei einige Hersteller weitere Zusätze dafür verwenden. Der Stein hat eine Endgröße zwischen 0,4 und 1 Karat und zeigt meist einen bläulichen Schimmer, der durch den Einschluss von Bor entsteht. Der Rohdiamant wird anschließend wie jeder andere Schmuckstein geschliffen und verschiedene Schliffarten sind dabei möglich. Das Einfassen zum einem Ring oder einem Anhänger für eine Halskette ist natürlich ebenfalls möglich. Die Kosten für die Diamantherstellung bewegen sich in etwa zwischen 4.000 bis 16.000.- Euro. Dazu kommen die für eine Bestattung üblichen Kosten für Einäscherung, Formalitäten, Überführung und Trauerfeier.

Der Erinnerungsdiamant und die Edelsteinbestattung

Neben dem Bestattungsdiamanten, der aus einem Teil der Asche eines Verstorbenen hergestellt wird, kann man auch einen Erinnerungsdiamanten anfertigen lassen. Dieser wird aus einer bestimmten Menge an Haaren hergestellt und natürlich kann man dieses Verfahren auch bei lebenden Menschen anwenden und es unterliegt keinerlei Bestattungsgesetzen. Bei einer Edelsteinbestattung wird der Aschekapsel eine bestimmte Zeit ein Edelstein beigelegt. Dadurch soll er „energetisiert“ werden und den Hinterbliebenen so Kraft schenken. Natürlich ist das mehr eine Glaubenssache und weniger wissenschaftlich erwiesen, doch für viele Menschen ist eine Erinnerung, die sich anfassen lässt, ein wichtiger Schritt zu Bewältigung der Trauer. Der Erinnerungsdiamant und die Edelsteinbestattung  sind beides Bestattungsformen, die den Hinterbliebenen bei der Trauerbewältigung helfen können. Auch der Verstorbene selbst kann sich bereits zu Lebzeiten damit trösten, dass er immer ein Teil seiner Liebsten bleiben wird, auch wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist.

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