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Bestatter Beruf oder Berufung

 

Der Beruf des Bestatters ist fast so alt wie die Menschheit und im Laufe der Zeit hat sich sein Ansehen stark gewandelt. Trotzdem werden Menschen, die den Berufswunsch Bestatter haben, noch oftmals schief angesehen und man bescheinigt ihnen zudem eine „morbide“ Ader.

Dieses Bild ist jedoch überhaupt nicht richtig. Denn jeder, der bereits einen nahen Angehörigen verloren hat, weiß die Arbeit der Bestatter zu schätzen und der Beruf Bestatter ist keinesfalls unnatürlich. Ganz im Gegenteil, das Sterben gehört zu unserem Leben und wird in unserem Alltag nur zu gerne verdrängt. Trotzdem ist es sicher nicht ganz leicht ständig mit Tod und Leid konfrontiert zu sein. Der Beruf erfordert also eine dementsprechende Charakterstärke.

Aufgaben eines Bestatters

Zu den wichtigsten Aufgaben des Bestatters gehört das Gespräch mit den Hinterbliebenen. Dabei werden nicht nur Bestattungsart, Urne oder Sarg und Begräbnisablauf koordiniert, sondern auch alle Kleinigkeiten rund um die Trauerfeier besprochen. Die konfessionelle Orientierung, die Trauerrede und der Blumenschmuck sind ebenfalls Teil dieses Gesprächs und auch die regionalen Gepflogenheiten berücksichtigt der Bestatter bei seinem Beratungsgespräch mit den Hinterbliebenen. All diese formellen Teile einer Bestattung lassen sich bereits zu Lebzeiten bei der Bestattungsvorsorge regeln. Hierfür sucht man den Bestatter auf, um mit ihm die Trauerfeier zu besprechen, die man sich für sich selbst wünscht. Die Vorbereitung des Verstorbenen für die Trauerfeier gehört natürlich ebenfalls zu den Aufgaben eines Bestatters und einige Bestatter veranstalten auch kulturelle Abende zum Thema Trauer und Tod.

Ausbildung und der Zugang zum Beruf des Bestatters

In Deutschland gibt es keine gesetzlichen Vorschriften zur Ausübung des Berufs Bestatter. Lediglich ein Gewerbeschein ist notwendig um Bestatter werden zu können. Trotzdem gibt es einen Ausbildungsberuf, die Bestattungsfachkraft, und langjährig in diesem Bereich tätige Personen können sich in den Handwerkskammern zum „Geprüften Bestatter“ fortbilden lassen und dann auch eine Meisterprüfung ablegen. Wichtige Voraussetzungen für den Beruf des Bestatters sind handwerkliches Geschick und ein gutes Gespür im Umgang mit Menschen. Eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung ist von Vorteil und natürlich sollte man keine Angst vor dem Thema Tod haben.

Bestatter folgen einer Berufung

Viele Berufe im sozialen Bereich werden nicht wegen der Verdienstmöglichkeiten gewählt, sondern aus dem tiefen Wunsch heraus, den Menschen zu helfen oder ihnen beizustehen. Der Bestatter steht den Hinterbliebenen bei, tröstet sie und findet immer die richtigen Worte im Gespräch mit den Angehörigen. Er fungiert als Vermittler, wenn verschiedene Wünsche im Raum stehen und er erfüllt auch die Aufgaben eines Trauerbegleiters. Im Gegensatz zu alltäglichen Berufen, die meist aus einer Laune heraus oder aus praktischen Gründen gewählt werden, ist der Beruf des Bestatters eine gezielte Wahl. Oft wird ein Familienbetrieb übernommen und damit wurde bereits in Kindertagen die sonst allgegenwärtige Angst vor dem Tod gemindert. Der Wunsch die Verstorbenen auf ihrer letzten Reise zu begleiten, entsteht meist schon in der Jugend oder ein sehr persönliches und emotionales Ereignis führt dazu, dass der Beruf des Bestatters gewählt wird.

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