beileid-logo

Urnen

Eine Urne ist ein Gefäß, in dem die Asche eines Verstorbenen aufbewahrt oder beigesetzt wird. In Deutschland gilt der Friedhofszwang, was bedeutet dass alle sterblichen Überreste eines Menschen auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen. Anders als in der Schweiz und einigen andern Ländern ist in Deutschland die Aufbewahrung einer Urne Zuhause also nicht erlaubt. Seit einigen Jahren gibt es jedoch auch hier die Möglichkeit einen kleinen Teil der Asche mit nach Hause zu nehmen und so eine ganz persönliche Erinnerung an den Verstorbenen immer um sich zu haben.

Urnen früher und heute

Urnen

Feuerbestattungen gab es schon sehr früh in der europäischen Geschichte und bereits in der Bronzezeit gab es Urnen aus Lehm oder Ton zur Aufbewahrung der Asche von Verstorbenen. Schon damals wurden die Verstorbenen entweder Zuhause aufbewahrt oder auf Grabfeldern beigesetzt. Verschiedene Funde zeigen, dass die Urnen sich äußerlich sehr unterschieden und sich immer wieder leicht veränderten. Bauchige Töpfe oder Gesichtsurnen wurden ebenso gefunden wie Urnen in Glockenform oder doppelkonische Behältnisse. Verzierungen mit Kammstrichwellenbändern waren in der Römerzeit modern und auch Glasperlen dienten zur Verzierung von Urnen in der Vergangenheit.
Moderne Urnen bestehen meist aus zwei Gefäßen, der Aschekapsel und einer schmückenden Über-Urne. Die Aschekapsel besteht dabei aus Keramik oder Eisenblech und ist so ausgelegt, dass es innerhalb der Ruhefrist zu einem natürlichen Zerfall kommen kann. Bei den Keramik-Ausführungen sind hierfür Sollbruchstellen eingebracht, die dafür sorgen,  dass Wasser und Frost die Urne zersetzen können. Für Forstbestattungen werden meist biologisch abbaubare Materialien wie Flüssigholz oder Maisstärke verwendet. Für Seebestattungen werden Salzurnen hergestellt und Überurnen gibt es aus verschiedensten Materialien. Natursteine wie Marmor oder Alabaster sind heute ebenfalls gängige Materialien für Überurnen.

Miniurnen und Erinnerungsschmuckstücke für Zuhause

Trotz geltendem Friedhofszwang ist es seit einigen Jahren erlaubt, eine geringe Aschemenge Zuhause aufzubewahren. Der Gesetzgeber hat dazu genaue Vorschriften entwickelt, die es erlauben, einen kleinen Teil der Asche für Zuhause aufzubereiten. Zwischen drei und fünf Gramm Asche eines Verstorbenen dürfen die Hinterbliebenen in eine Mini-Urne abfüllen lassen und mit nach Hause nehmen. Die kleinen Urnen gibt es aus verschiedenen Materialien und sie sind meist zwischen 7 und 9 Zentimeter hoch. Eine weitere Möglichkeit einen Teil der Asche Zuhause zu behalten sind Erinnerungsschmuckstücke, die ein paar Gramm der Asche eines Verstorbenen enthalten dürfen. Auch Erinnerungsdiamanten aus einem Teil der Asche eines Verstorbenen sind eine weitere, schöne Möglichkeit, den geliebten Menschen immer bei sich zu haben. Da nicht alle Bestattungsunternehmen jeden dieser Dienste anbieten, sollte man sich bereits vorab über die Möglichkeiten informieren.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
5/52 ratings