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Grableuchten

GrableuchteDas ewige Licht, das auf den meisten Gräbern in Deutschland leuchtet, blickt auf eine lange Tradition zurück. Die Christen symbolisieren mit der Grableuchte, dass der Tod nicht das Ende von allem ist, und es ein Wiedersehen mit dem Toten geben wird. Doch nicht immer wurden nur aus diesem Grund Grableuchten auf die Gräber gestellt.

Der Aberglaube um die Grableuchten

Auch wenn wir annehmen, dass die Grableuchten einen christlichen Ursprung haben, so hört man immer wieder, dass die Lichter früher eine andere Bedeutung hatten. Unwissenheit und Angst beherrschten lange das Leben der Menschen und so ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen glaubten, dass die Toten ihre Gräber verlassen könnten und damit in die Welt der Lebenden eindringen könnten. Das Licht der Grableuchte sollte die Grenze von der Welt der Lebenden zur Welt der Toten markieren und es konnte so dem Glauben nach verhindern, dass die Toten wiederauferstehen und Angst und Schrecken verbreiten. Angeblich versuchte die Kirche möglichst viele Bräuche der Heiden in ihren Glauben zu integrieren um damit die Gemeinde der Christen stetig zu vergrößern und so gaben sie der Grableuchte eine andere, weniger schreckliche Bedeutung. Das ewige Licht sollte als Symbol für die Wiederauferstehung zur Erlösung auf den Grabstellen verbleiben und im Laufe der Jahrhunderte vergaß man die ursprüngliche Bedeutung der brennenden Kerzen am Grab.

Offene Grablichter und moderne Grableuchten

Da die offen auf das Grab gestellten Kerzen schon beim kleinsten Luftzug ausgingen und man verhindern wollte, dass das ewige Licht ausgeht, entwickelte man schnell Gehäuse für die kleinen Lichter. Aus Metallrahmen, die mit Glasscheiben die Flamme schützen sollten, wurden im Laufe der Zeit kunstvolle Grablampen, die auch als Grabschmuck dienten. Da normale Kerzen schnell niederbrannten, wurde ein spezielles Wachs, das Paraffin entwickelt. Es verbrennt wesentlich langsamer als Bienenwachs und es dauert mehrere Tage bis es verlischt. Mit der Industrialisierung kamen die Grablichter mit rotem Kunststoffgehäuse und goldenem Deckel in Mode und seit einigen Jahren gibt es sogar Automaten für Grablichter. Vandalismus und Diebstahl auf Friedhöfen begünstigte die Entwicklung hin zu billigen Grablichtern, doch auch massive und schwere Ausführungen wurden beliebter. Granitsockel, Bronzegehäuse und andere schwere Materialien wurden zur Herstellung von Grableuchten verwendet und mittlerweile gibt es auch Ausführungen in Edelstahl mit verschiedenen Methoden zur Verankerung. Für jeden Geschmack und jedes Budget hält das große Angebot auf dem Markt die passende Grablampe bereit und sogar solarbetriebene Grablichter kann man seit einigen Jahren kaufen. Ob das künstliche Licht die gleiche Symbolkraft wie die echte Flamme hat, bleibt dabei jedem selbst überlassen und die Technik hat inzwischen sogar natürlich flackernde Kunstlichter entwickelt.

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