beileid-logo

Trauer Hilfe vom Psychologen?

Menschen, die nach einem großen Verlust keinen Weg mehr in ein neues Leben ohne den Verstorbenen finden, glauben oft, dass alles seinen Sinn verloren hat. In den ersten Tagen oder Wochen nach dem Tod eines geliebten Menschen empfinden das die meisten Trauernden, doch der große Schmerz lässt normalerweise irgendwann Raum für alltägliches. Der Beruf fordert Aufmerksamkeit und die Familie führt den Trauernden zurück ins Leben. Gelingt das nicht und der Betroffene steckt in seiner Trauer fest, kann oft nur professionelle Hilfe die Situation verbessern.

Was kann ein Psychologe erreichen?

Die Vorstellung, dass ein Psychologe seinen Klienten nur ansehen muss, und bereits weiß, was ihn beschäftigt, hält sich sehr hartnäckig. Doch die Realität sieht völlig anders aus. Auch der Profi ist ein Mensch, der Zeit braucht, um einen Menschen zu verstehen. Er kann also nicht beim ersten Termin einen Rat erteilen, mit dem alles gut wird. Er kann aber dem Trauernden aufzeigen, welche Wege möglich sind und ihn auf seiner Reise zurück ins Leben unterstützen. Oft liegt der Grund für das Festhalten an der Trauer auch im Schweigen. Wer seine Emotionen zurückhält und den Schmerz unterdrückt, kann sich damit auch nicht auseinandersetzen. Dadurch lässt sich die Trauer nicht verarbeiten und sie übernimmt das Steuer. Ein Psychologe hilft dem Trauernden dabei, seine Emotionen sichtbar zu machen, er geht mit ihm an die emotionalen Grenzen und hilft ihm, Wege aus der Trauer zu finden. Doch ein Erfolg der Trauerarbeit mit einem Psychologen ist nur möglich, wenn der Trauernde sich helfen lassen will. Erkennt der Trauernde nicht, dass er allein aus seinem emotionalen Loch nicht mehr herausfindet, hat es auch der professionelle Helfer schwer.

Wo finde ich den geeigneten Psychologen für die Trauerarbeit?

Adressen von Psychologen in der Nähe findet man online, aber auch der Hausarzt, die Krankenkasse oder Trauerforen können Kontakte vermitteln. Doch nicht jeder hochgelobte Psychologe ist der richtige Partner für jeden Trauernden. Er muss sich wohlfühlen und das Gefühl haben, sich nicht verstellen zu müssen. Nur dann erreicht das Gespann von Klient und Profi eine Ebene, auf der man arbeiten kann. Sympathie ist das beste Mittel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Klient und Psychologe. Als Trauernder merkt man schnell, ob ein guter Draht aufgebaut werden kann oder man das Gefühl hat, an der falschen Adresse zu sein. Dann sollte man auf sein Bauchgefühl hören und einen anderen Psychologen aufsuchen, denn nur wenn Klient und Psychologe sich „riechen“ können, stehen die Chancen für eine erfolgreiche Verarbeitung der Trauer gut.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4.7/53 ratings