Trauersprüche nur Sprüche für die Traurigen?
Zu der westlichen Kultur gehört es, dass bei einem Begräbnis die kondolierenden Teilnehmer mit wohlgesetzten und tröstenden Worten ihre Anteilnahme am Schmerz d er Hinterbliebenen ausdrücken, um ihnen ein wenig Trost und Kraft zu schenken.
Auch auf Karten und Kranzschleifen finden sich Trauersprüche, die angesichts des Todes Aufmunterung bringen sollen und darauf hinweisen wollen, dass hier ein Mensch zu Grabe getragen wird, der sein Lebenswerk vollendet hat. Zudem ist dies auch ein kleiner Fingerzeig, dass trotz des Trauerfalls das Leben weitergehen muss. Trauersprüche sind ein Signal an die Überlebenden, dass man ihren Angehörigen kannte und auch schätzte und das ist wohltuend und tröstend für die allermeisten Menschen und hilft somit bei der Trauerbewältigung.
Inhaltsverzeichnis
Trauersprüche für die Traurigen
Viele trauernde Hinterbliebene finden in der Tat Trost in den Worten der Trauersprüche. Sie können die betroffene Anteilnahme anderer Menschen ausdrücken und so zeigen, dass man in seinem Schmerz nicht allein ist und der verstorbene Mensch auch für andere Menschen wertvoll und liebenswert war. Sie zeigen, dass Hilfe und Unterstützung geboten werden, auf die man zurückgreifen kann, wenn man nicht mehr weiter weiß. Religiöse Trauersprüche können einem Menschen die Kraft seines Glaubens an Gott wieder bewusst machen, aus der er Kraft für die schwere Zeit schöpfen kann.
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Trost auch für nicht Traurige
Wenn man sich zum Beispiel im Internet einmal die Fülle an Trauersprüchen ansieht, wird man sehr schnell eine gewisse Faszination bei sich selbst feststellen können. Die Trauersprüche beschäftigen sich in komprimierter Weise mit einem Thema, welches derzeit in unserer Kultur mit ihrem Streben nach ewiger Jugend und womöglich Unsterblichkeit oft tabuisiert wird: mit dem Tod und der Vergänglichkeit des Menschen. Für viele Menschen ist ein Trauerfall nicht nur wegen des Verlustes eines geliebten Menschen ein Schock, sondern auch deswegen, weil ein Todesfall die Zerbrechlichkeit und Endlichkeit des Lebens gnadenlos und ohne Ausweg demonstriert. Jetzt kann man dem Thema, das man womöglich jahrelang hartnäckig vermieden hat, auf einmal nicht mehr ausweichen, und sieht sich unvorbereitet damit konfrontiert.
Sich Gedanken um die eigene Sterblichkeit zu machen, gehört eigentlich zum Prozess des Reifens und Erwachsenwerdens hinzu. Wenn man sich intensiv damit auseinander setzt, verliert der Tod viel von seinem Schrecken – etwas, dem man tapfer ins Gesicht geblickt hat, verursacht viel weniger Angst, als lang Verdrängtes. Die weltlichen und religiösen Trauersprüche bieten eine schöne Gelegenheit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Sie zeigen verschiedene Aspekte des Sterbens auf, geben interessante Denkanstöße und machen klar, dass der Tod als natürliches Element zum Kreislauf des Lebens gehört. Die Trauersprüche wollen auch verdeutlichen, dass mit dem Tod eines geliebten Menschen das eigene Leben nicht endet, sondern dass es trotz allem immer noch wundervolle Momente der Lebensfreude geben kann.
Bibelsprüche:
Ihr habt jetzt Trauer,
aber ich werde euch wiedersehen
und euer Herz wird sich freuen.
Johannes 16,22
Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende,
sei alles gelegt.
Eduard Mörike (1804-1875)
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn;
er wird’s wohl machen.
Psalm 37,5
Jesus spricht: denn ich lebe, und ihr sollt auch leben.
Johannes 14,19
Siehe, in die Hände habe dich gezeichnet.
Jesaja 49,16
Wir wissen, daß Trübsal Geduld bringt;
Geduld aber bringt Bewährung,
Bewährung aber bringt Hoffnung,
die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden;
denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen.
Römer 5,3
Mögest du auf deinem Weg Freunde finden,
die Führung der Engel und das Geleit der Heiligen.
Wir sterben des Todes und sind wie Wasser,
das auf die Erde gegossen wird und das nicht
wieder gesammelt werden kann;
aber Gott will nicht das Leben wegnehmen.
2. Samuel 14,14
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.
Johannes 11,25
Christus spricht: In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Johannes 16,33
Nicht mehr untergehen wird deine Sonne,
noch wird dein Mond abnehmen;
denn der Herr wird dir zum ewigen Licht sein.
Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.
Jesaja 60,20
Religiöse Trauersprüche:
Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe.
Aurelius Augustinus
Wer ehrlich hat gelebt und selig ist gestorben,
hat einen Himmel hier und einen dort erworben.
Friedrich Freiherr von Logau
Alle Wege haben ein Ende, ein frühes oder spätes Ziel.
Drum falt‘ im tiefsten Schmerz die Hände und sprich in Demut:
Wie Gott will.
Kohelet
Die Todesstunde schlug so früh,
doch Gott der Herr bestimmte sie.
Franz von Sales Sieh
Wie alles so still ist drüben in der Unendlichkeit,
wie leise ziehen die Welten, wie still schimmern die Sonnen,
der große Ewige ruhet wie eine Quelle mit seiner überfließenden
unendlichen Liebe mitten unter ihnen und erquickt und beruhigt alles.
Jean Paul
Alles was zerfällt, gehört der Erde.
Doch alles, was uns lieb ist, gehört dem Himmel.
Nimm Erden den Staub. Nimm Himmel unsere/n Verstorbene/n.
Anton Rotzetter
Die letzte Etappe geht jeder allein,
die letzte Etappe geht keiner mit.
Das Ziel des Rennens ist: „Daheim“.
Egal wie lange man kämpfte und litt.
Da droben beim Schöpfer ist endlich Sieg.
Da droben ist’s endlich geschafft.
Kein weiterer Weg, der vor uns liegt.
Der Sieg kommt am Ende der Kraft.
Wird Glauben zum Sehen, verwandelt im Nu.
Vereint mit den himmlischen Heeren.
Dann jauchzt unsre Seele dem Heiland zu.
Den Vater für immer zu ehren.
Andre Walder In der Tiefe seiner Ewigkeit hat Gott sich
entschlossen uns Menschen so nah an sein Herz zu nehmen,
dass es ihm in der Geschichte zum Schicksal wurde.
Romano Guardini
Des Christen Tod ist nicht der Untergang eines guten,
es ist der Aufgang eines besseren Lebens.
St. Augustinus
Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen.
Hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
Ich kann es nicht allein.
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld.
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.
Dietrich Bonhoeffer
Still sind die Gräber, aber die Seelen sind in Deiner Hand.
Man spürt die Blicke der Liebe aus der anderen Welt.
Herr, leuchtende Sonne, erwärme und erhelle die Wohnungen der Verstorbenen. Herr,
möge verschwinden die bittre Zeit der Trennung.
Gib uns ein frohes Wiedersehen im Himmel.
Herr, mache, dass wir alle mit Dir eins werden.
Herr, gib den Entschlafenen die kindliche Reinheit, die jungfräuliche Seligkeit,
und möge ihr ewiges Leben ein Osterfest sein.
Gebet aus Russland
Weltliche Trauersprüche:
Was man tief in seinem Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.
Joh. Wolfgang v. Goethe
Dass wir erschraken, da du starbst,
nein, dass dein starker Tod uns dunkel unterbrach,
das bis dahin abreißend vom Seither: das geht uns an;
das einzuordnen wird die Arbeit sein, die wir mit allem tun.
Rainer Maria Rilke
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Trennung ist unser Los, Wiedersehen ist unsere Hoffnung.
So bitter der Tod ist, die Liebe vermag er nicht zu scheiden.
Aus dem Leben ist er zwar geschieden, aber nicht aus unserem Leben;
denn wie vermöchten wir ihn tot zu wähnen,
der so lebendig unserem Herzen innewohnt!
Augustinus
Unglücklicher, wie du deinen frühen Glanz verlorst,
du, einst des Lichtes schönster Engel.
Giambattista Marino
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,
der ist nicht tot, der ist nur fern;
tot ist nur, wer vergessen wird.
Immanuel Kant
Die Hoffnung ist der Regenbogen über den
herabstürzenden Bach des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.
Albert Schweitzer
Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist
besser hoffen als verzweifeln.
Johann Wolfgang von Goethe
Wer weiss denn, ob das Leben nicht Totsein ist
und Totsein Leben?
Euripides