Gedenkseiten und ihr Ursprung
In allen Kulturen gibt es Möglichkeiten, die Familie an einen geliebten, verstorbenen Menschen zu erinnern. Gemälde mit frischen Blumen geschmückt oder Bilder erinnern an die Verstorbenen und auch kleine Altäre stehen in einigen Kulturen in den Privathäusern. Im christlichen Glauben gewährleistet das Gedenken an den Toten, dass dieser zusammen mit den Lebenden an der Erlösung teilhaben kann. Die Form des Gedenkens hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt, doch der Grundgedanke ist gleichgeblieben. Wir gedenken der Toten um sie zu ehren und um mit ihnen gemeinsam auf die Erlösung zu warten. Das Totengedenken führt uns gleichzeitig immer wieder unsere eigene Vergänglichkeit vor Augen und wir bewältigen unseren Schmerz, indem wir Zwiesprache halten.
Das Memorialwesen (Totengedenken seit der Antike)
Da im christlichen Glauben die Toten zusammen mit den Lebenden die Erlösung erhalten sollen, begann man früh damit dem Gedächtniswesen bestimmte Formen zu geben. Mit den Memorialdiensten sollten die irdischen Verfehlungen eines Verstorbenen getilgt werden, damit er an der Erlösung teilhaben konnte. Die Lebenden tilgten sozusagen die Sünden der Toten und so entstand ein festes Band zwischen Leben und Tod. Almosen, Stiftungen und Gaben sollten dabei helfen, die Sünden zu tilgen und die Stifter wurden namentlich während des Hochgebetes genannt. Im Laufe der Zeit kamen vielen Namen zusammen und die Memorialbücher entstanden. Sie wurden erst vorgelesen und später zur Erinnerung an die Toten auf den Altar gelegt.
Virtuelle Gedenkseiten sind moderne Memorialdienste
Im Laufe der Jahrhunderte wurden verschiedene Memorialdienste (Gedenkseiten.de) gepflegt und dem Andenken an die Toten bekam bestimmte Tage oder Monate im Jahr zugewiesen. Der November gehört mit Allerseelen zum festen Ablauf eines Kirchenjahres und auch der Totensonntag der evangelischen Kirche dient dem Andenken der Verstorbenen im November. Mit der Entwicklung und Verbreitung des Internets gab es neue Möglichkeiten einem Toten zu gedenken. Virtuelle Kondolenzbücher machten hier einen Anfang und vor allem für bekannte Persönlichkeiten wurde diese Form des Andenkens zuerst geschaffen. Die Zahl der Gäste bei der Trauerfeier ist begrenzt und Personen, die weltweit bekannt waren, konnte man virtuell im Internet ehren, indem man sich in ein Kondolenzbuch eintrug. Diese Form des Gedenkens gibt es noch immer, doch inzwischen hat man eine neue, persönlichere Möglichkeit gefunden, an die Toten zu erinnern. Gedenkseiten im Internet dienen dazu an geliebte Verstorbene zu erinnern und jeder kann selbst eine Gedenkseite anlegen oder sich auf einem Portal anmelden und dort einem Verstorbenen eine Seite oder einen kleinen Text widmen. Die virtuellen Gedenkseiten können überall auf der Welt besucht werden und auch weit entfernte Verwandte oder Freunde haben so die Möglichkeit, sich an den Verstorbenen zu erinnern und einige Zeilen im Gästebuch zu hinterlassen. Damit werden die Toten auf moderne Weise geehrt und dürfen so zusammen mit den Lebenden auf die Erlösung hoffen.