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Hilft Mitleid den Angehörigen?

Als Mitleid bezeichnet man die Anteilnahme am Schmerz und dem Leid anderer. In den meisten Situationen im Leben wünscht man sich kein Mitleid, denn dadurch fühlt man sich noch schlechter oder unfähiger. Stirbt aber ein Mensch, so können die Hinterbliebenen im Mitleid anderer Trost finden. Welche Form von Mitleid den Angehörigen hilft, ist jedoch sehr unterschiedlich.

Mitleid als stumme Geste

Viele Trauernde wollen keine langen Gespräche führen, sondern lieber stumm den Schmerz und die Trauer um einen Angehörigen ertragen. Einsilbige Antworten und stumme Gesten sind die einzigen Mittel, mit denen sie sich in den ersten Tagen nach dem Tod des geliebten Menschen verständigen wollen und hier sind viele Worte des Mitleids sicher nicht angebracht. Sätze wie „Es tut mir unendlich leid, was du durchmachen musst“ und „Ich verstehe genau, wie du dich jetzt fühlst“ sind zwar nett gemeinte Versuche, doch meist stoßen sie auf Ablehnung und sogar Zorn. Niemand kann in dieser schweren Zeit mit dem Trauernden fühlen, denn er ist überwältigt vom Schmerz und sein Blick sieht nichts anderes mehr. Stumme Trauernde sollte man daher nur mit wenigen Sätzen und Gesten darauf hinweisen, dass man da ist, wenn man gebraucht wird und jederzeit für Gespräche zur Verfügung steht. Eine Umarmung oder das Reichen der Hände sind oft mehr wert, als viele Worte des Mitleids.

Mitleid in Taten ausdrücken

Steht man dem Trauernden sehr nahe, kann man dessen alltägliche Aufgaben übernehmen. Oft sehen die Menschen, nachdem sie einen schmerzlichen Verlust erleiden mussten, keinen Sinn mehr im Alltag und sie kümmern sich weder um ihre Familien noch um den Haushalt. Das Versorgen der Kinder, Haustiere und Blumen in den ersten Tagen kann eine Geste des Mitleids sein, die sicher angenommen wird. Auch das Anbieten von Unterstützung bei der Planung der Bestattung ist eine Form von Mitleid, die manchmal gern angenommen wird. Man sollte sich allerdings nicht aufdrängen und ständig fragen, ob man helfen kann, denn das empfinden viele Trauernde als unangenehm. Findet ein Trauernder allein nicht mehr aus dem emotionalen Loch der Trauer, so kann Mitleid in Form von Gesprächen helfen. Zeigt man dem Trauernden auf, dass er gebraucht wird und langsam wieder aktiv werden muss, so kann das auf starke Ablehnung stoßen. Hier kann man nachdrücklich aber sanft darauf hinweisen, dass man sich vorstellen kann, wie schwer der Übergang zum Alltag fallen wird, er aber trotzdem notwendig ist, da der Rest der Familie auch trauert und Aufmerksamkeit verlangt.

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