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Schon unsere Vorfahren vor Tausenden von Jahren wollten gerne die Erinnerung an das Antlitz des Toten bewahren und stellten zu diesen Zwecken Totenmasken her, die entweder selbst als Erinnerungsstück für die Trauerbewältigung dienten oder aber als Vorlage für Büsten und Statuen hergenommen wurden. So konnten auch die Nachfahren späterer Generationen ganz lebensnahe Eindrücke ihrer Vorväter bekommen und so eine engere Bindung an sie herstellen.

Totenmaske im Lauf der Zeit

In der Antike dienten die Totenmasken meistens dem Ahnenkult, da die Vorfahren neben den Göttern verehrt und respektiert wurden. Dies diente als religiös bis weltliche Zeichen und war ein Ritual als Trost von alters her.

Man nahm den Toten meistens mit Wachs einen Abdruck ab, der dann in Metall ausgeführt wurde oder als Vorlage für eine Büste diente. So kann man noch heute einen Eindruck gewinnen, wie bestimmte berühmte Persönlichkeiten ausgesehen haben könnten. Allerdings wurden die Masken oft noch ein wenig nachbearbeitet – zum einen, um das Antlitz noch erhabener und eindrucksvoller zu gestalten, zum anderen, um die Spuren des Todes wie eingefallene Wangen zu beseitigen. Deshalb kann man nicht von einer völlig realistischen Darstellung ausgehen.

Der Brauch der Totenmaske verlor sich mit dem Aufkommen von Malerei und noch später Fotografie ein wenig, wurde aber nie völlig aufgegeben. Im neunzehnten Jahrhundert erkannte man, dass die Totenmaske nicht nur ein Erinnerungsstück oder eine Vorlage für andere Kunstwerke war, sondern als eigenständige Kunstform gelten konnte. Daraufhin wurden sie besonders bei berühmten Persönlichkeiten wieder verstärkt abgenommen, wobei einige den Abdruck der Totenmaske schon zu Lebzeiten vornehmen ließen.

Die Abnahme einer Totenmaske

In früheren Zeiten wurde zur Abnahme der Totenmaske Wachs verwendet, später benutzte man dazu Gips. Beide Materialien waren jedoch noch etwas grob und konnten kleinste Detail wie Fältchen oder Poren noch nicht erfassen. Die moderne Technik bedient sich zur Abnahme einer Totenmaske verschiedener Materialien wie Silikon oder Alginat; mit diesen Stoffen werden selbst kleinste Härchen, Fältchen oder Poren naturgetreu abgebildet. Ist eine Negativform vom Gesicht des Toten abgenommen worden, so dient sie nun zur Herstellung der positiven Form mit verschiedenen Materialien.

Materialien für Totenmasken

In früheren Zeiten wurden die Totenmasken berühmter Persönlichkeiten oft aus edlen Metallen wie Gold oder Bronze gefertigt oder kunstvoll aus Stein wie zum Beispiel Marmor gemeißelt. Diese Materialien kommen auch heute noch zum Einsatz, wobei Gold wegen des Preises nur noch in Ausnahmefällen verwendet wird. Eine Totenmaske aus Gips wird für die Angehörigen am günstigsten sein, sie kann man ab 800 bis 1200 Euro anfertigen lassen. Entscheidet man sich für Bronze, fallen schon Kosten von etwa 2000 Euro an, und eine von einem Steinmetz oder Bildhauer angefertigte Totenmaske kostet ungefähr 2500 Euro oder mehr, je nach der Steinsorte, für die man sich entschieden hat.

Gründe für die Abnahme einer Totenmaske

In früheren Zeiten diente die Totenmaske oft religiösen Zwecken, um das Gesicht des Toten für das Leben nach dem Tod zu erhalten oder es beim Ahnenkult als anwesenden Vorfahren bei rituellen Feiern einzubeziehen. Im Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud dienen die Totenmasken der verschiedenen Berühmtheiten, aber auch schwerkrimineller Verurteilter als Vorlage für die lebensecht gestalteten Figuren.

Die Totenmasken berühmter Persönlichkeiten aus Politik oder Kunst zeigen auch noch späteren Generationen, wie ein Napoleon oder der Komponist Gustav Mahler ausgesehen haben. Eine detailgetreue und dreidimensionale Totenmaske liefert ein wirklichkeitsnahes Abbild für die Nachwelt.

In der heutigen Zeit dient die Totenmaske einerseits dazu, das Gesicht des Verstorbenen nach dem Tod so wirklichkeitsnah wie möglich einzufangen und den oft friedlichen und gelösten Ausdruck, den das Gesicht nach dem Tod durch die Entspannung der Muskeln annimmt, für alle Zeiten zu bewahren. Der Anblick dieses Gesichtes wirkt sehr oft tröstlich auf die Hinterbliebenen, die so ihre Trauer besser bewältigen können.

Die Totenmaske dient auch der Erinnerung an einen geliebten, ehemals atmenden Menschen, den man nicht vergessen möchte. Und obwohl das Zeitalter der digitalen Fotografie auch im privaten Bereich zu einer Bilderflut geführt hat, ist die äußerst detailgetreue und dreidimensionale Totenmaske ein noch wirklichkeitsnäheres Abbild, als es ein Foto jemals sein könnte. Und zudem kann man dieses nachgebildete Gesicht immer noch anfassen und mit den Fingern den Spuren folgen, die einst das Leben darin hinterlassen hat – mit ein Grund, warum derzeit die Totenmaske eine echte Renaissance erlebt.

Der Mensch ist wie jedes andere Lebewesen auch sterblich. Zwar träumt er seit Jahrtausenden den Traum von der Unsterblichkeit, aber bisher ist dieser Traum noch nicht Wirklichkeit geworden, wir sind und bleiben sterblich. Und es ist sehr fragwürdig, ob die Erfüllung dieses Traumes wirklich ein Segen oder nicht vielmehr ein Fluch wäre. Denn das Bewusstsein, das wir alle sterblich sind,also der eigenen Sterblichkeit kann dem Leben eine Qualität verleihen, die eine hypothetische Unsterblichkeit nie ermöglichen würde. Besser ist es, das Sterben als Teil menschlicher Kultur zu begreifen. In unserer Kultur gehört der Tod zu vergessenen Themen im Alltag.

Moderne Fantasien der Unsterblichkeit

Sieht man sich die aktuellen Bestseller im Buchbereich und Blockbuster im Filmbereich an, so gibt es darunter viele im Bereich Science-Fiction und Fantasy, die mit der Idee der Unsterblichkeit oder zumindest extremen Langlebigkeit spielen. Die Protagonisten haben entweder durch eine Verwandlung – durch den Biss eines Vampirs wurden sie selber in einen potenziell unsterblichen Vampir verwandelt – oder durch fortgeschrittene medizinische Techniken eine unbegrenzte oder Jahrhunderte währende Lebenserwartung erreicht. Auf den ersten Blick scheint diese Vorstellung für den Betrachter oder Lesung sehr verlockend zu sein. Der Tod hat seinen Stachel verloren, er ist besiegt und muss nicht mehr gefürchtet werden. Da für viele Menschen der Gedanke an den Tod sehr angstbehaftet ist, bieten diese Fantasien im ersten Moment einen großen Trost.

Kehrseite der Unsterblichkeit

Spielt man diese Fantasien jedoch konsequent durch, so gelangt man relativ schnell zu dem Schluss, dass die Evolution ihren Geschöpfen mit der Sterblichkeit keine Strafe auferlegt hat, sondern ihnen damit einen großen Gefallen tat. Denn wer unsterblich ist, verliert nicht nur den Sinn seines Lebens, sondern auch die Wertschätzung für die einzelnen großen und intensiven Momente des Lebens. Wenn man weiß, dass man vieles noch hunderte, ja tausende Male erleben kann, verliert man die Wertschätzung für einen einzigen kostbaren Moment. Alles wird im Angesicht der Unendlichkeit relativiert und damit auch bedeutungslos. Es fehlt der Sinn, es fehlt das Ziel, es fehlt die Antwort auf das Warum.

Sterblich sein als Geschenk des Lebens

Hat man sich hingegen bewusst gemacht, dass man sterblich ist und die Zeit, die man in dieser Lebensform verbringt, begrenzt ist, so gewinnt jeder Moment dieses endlichen Lebens ungemein an Wert und Intensität. Das Hier und Jetzt zählt, es kommt darauf an, wie man sich entscheidet, welche Spur man hinterlässt und welche Bereicherung man für das Leben anderer Menschen darstellt.

Es ist wichtig, was man tut und was man unterlässt, und das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit, der Abschied vom Leben, kann Momente der Intensität erzeugen, um derentwillen sich das Leben absolut gelohnt hat. Das heißt: Bewusst leben und sterben bringt Frieden in die Gedanken. Und das Bewusstsein, dass am Ende des Lebens eine Form des Friedens und der inneren Ruhe wartet, ist eine befreiende Erkenntnis, die es leichter macht, die Unbill des Moments zu ertragen.

Das Leben kostet viel Geld, und leider ist für die Hinterbliebenen das Sterben auch nicht kostenlos, ganz im Gegenteil. Und da viele Menschen nicht zu ihren Lebzeiten Vorsorge für ihre Bestattung und deren Kosten tragen, finden sich viele Familien bei einem Todesfall in einer finanziell bedrängten Lage wieder. Wer bezahlt die Beerdigung? Die Familie des Verstorbenen. Bestattungen müssen deshalb auch ohne entsprechende Bestattungsvorsorge für die Familie bezahlbar sein, das hat nichts mit anonymen Bestattungen und Entsorgungskultur zu tun.

Eine Bestattung kann schnell mehrere Tausende Euro kosten, und wenn diese nicht durch eine Versicherung oder Ersparnisse oder das Erbe abgedeckt werden, kann es dann passieren, dass die Hinterbliebenen diese Kosten nicht oder nur mit großer Mühe bezahlen können. Eine weitere Alternative wäre dann, den Bestattern in seiner Trauer nicht freie Hand zu lassen, sondern auch in diesem Fall die Preise zu vergleichen. Dies ist zugegebener maßen gerade in einer solchen Situation nicht leicht. Zudem denken viele Menschen, dass es pietätlos und unpassend ist, doch eine würdevolle Bestattung hängt nicht von Protz oder Pomp ab, sondern von den Gefühlen der Menschen zueinander, die zum Ausdruck kommen.

Der Trend der Moderne: Discountmentalität auch bei Bestattungen

Lange Zeit gab es im Sektor des Bestattungshauses überwiegend traditionelle Familienbetriebe die seit Generationen in ihrem Einzugsbereich für Bestattungen zuständig waren. Steigende Kosten, vor allem und auch bei der Beerdigung, haben in den letzten Jahren neue Bestattungsunternehmen auf den Plan gerufen. Natürlich auch solche, die mit Discountpreisen werben und so Kunden gewinnen möchten. Diese Unternehmen sind sehr oft im Internet vertreten und bieten zum Beispiel eine Einäscherung und Feuerbestattung schon für wenige hundert Euro an. Eine solche Discountbestattung umfasst allerdings im Normalfall nur die absolute Basisleistung – will man die Zeremonie würdiger gestalten muss man Zusatzleistungen buchen. Hier beginnt das Unternehmen zu verdienen, denn diese sind dann oft teurer als bei einem traditionellen Bestattungshaus.

Pietät auch mit wenig Geld?

Sicher ist es auch finanziell schwach gestellten Menschen wichtig, einen geliebten verstorbenen Familienangehörigen pietätvoll und würdig zu bestatten. Eine solche Bestattung, die dem Verstorbenen noch einmal Respekt erweist, ist dabei, wie vorher schon erwähnt, nicht zwangsläufig von einem bestimmten Mindestbudget abhängig. Wichtiger sind sicherlich die Gestaltung des ehrenden Abschieds in einer festen Zeremonie und der pietätvolle Geist, in dem diese vorgenommen und zelebriert wird. So ist eine Bestattung – auch mit einem günstigen Kiefernsarg und preiswerterer Trauerfloristik – dennoch respektvoll und wird Pietät beweisen aufgrund der Gefühle die mitschwingen.

Wer selbst Hand anlegt, vielleicht mit schönen Bastelideen seinen eigenen Legestrauß bastelt, die Trauerhalle selbst dekoriert und Grabbeigaben aus dem persönlichen Bereich des Verstorbenen in oder auf den Sarg legt kann die Bestattung auch günstig gestalten und diese trotzdem so persönlich wie nur eben möglich ausstatten. Pietät ist nicht vom Geldbeutel abhängig, ganz im Gegenteil Pomp bei Bestattungen könnte auch fehlende Liebe überdecken.

Geiz ist geil? Nicht bei der Bestattung!

Etwas anderes ist es, wenn aus der reinen Lust am Sparen oder gar aus Geiz nach der billigsten Bestattungsform gesucht wird obwohl das Budget einen würdigeren Abschied erlauben würde. Etwas anderes ist es auch, wenn man aus reiner Bequemlichkeit auf eine Grabstätte verzichtet, obwohl man weiß dass der Verstorbene sich dies gewünscht hätte. Oft wird in so einem Fall damit argumentiert, dass der verstorbene Mensch ohnehin nichts mehr davon mitbekommen würde. Einen würdigen und pietätvollen Abschied bereitet man aber nicht nur um des Andenkens des Verstorbenen willens, sondern diese Form des Abschieds ist für die Hinterbliebenen und die Trauergäste genau so wichtig.

Es bleibt in diesem Falle auf jeden Fall ein schales Gefühl der Scham, wenn man sich eingestehen muss, dass die Liebe zum Verstorbenen noch nicht einmal für eine würdige Bestattung ausgereicht hat.

Das nationalsozialistische Regime hat in der Zeit seines Bestehens Millionen von Menschen entrechtet, verfolgt und auch systematisch getötet. Zum Gedenken an die etwa sechs Millionen jüdischen Opfer sowie die mehreren Hunderttausend Opfer unter den Sinti und Roma, die dem Holocaust zum Opfer fielen, wurde im Jahr 1996 der 27. Januar zum Gedenktag erklärt. Offiziell heißt der Tag „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.

Unvorstellbares Leid und gnadenloser Tod

Die Nationalsozialisten hatten aufgrund ihrer Ideologie und ihres extremen Antisemitismus verschiedene Volksgruppen zu unwertem oder untermenschlichem Leben erklärt und dabei besonders die jüdische Bevölkerung Deutschlands und der eroberten Gebiete in den Fokus ihrer Verfolgung gesetzt. Die Ausrottung begann zunächst mit einer gesellschaftlichen Ausgrenzung der jüdischen Mitbürger, setzte sich dann mit ihrer wirtschaftlichen Ausplünderung fort und gipfelte darin, dass diese Gruppe der Bevölkerung in Ghettos und Lager eingesperrt wurde.

Waren die Lager zu Beginn noch Arbeitslager, begann im Zuge der sogenannten zynischen „Endlösung“ die systematische Vernichtung der Menschen in den Tötungslagern, die zum Schluss mit industrieller tödlicher Perfektion betrieben wurde. So wurden über sechs Millionen Menschen getötet, aber auch wirtschaftlich verwertet, da man den Opfern wertvolle Dinge wie Zahnprothesen aus Gold ausbrach und zum Teil aus ihren Haaren Gebrauchsgegenstände fertigte.

Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust

Am 27. Januar im Jahr 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, welches das größte Vernichtungslager war, von der Roten Armee befreit. Dieser Jahrestag wurde 1996 zum Gedenktag erklärt, um immer ein mahnendes Erinnern aufrecht zu erhalten und einem Vergessen vorzubeugen. Die Gedenkstätte Sachsenhausen erinnert an den Holocaust ebenso wie die Gedenkstätte Buchenwald und auch die Gedenkstätte Dachau ist Trauerort und Mahnmal zugleich.

Zudem kann solch ein Gedenktag den immer wieder auftretenden Strömungen der rechtsextremistischen Szene entgegenwirken, die nach wie vor zu den hartnäckigsten Leugnern des Holocaust gehört. So soll vermittelt werden, dass einer solchen Entwicklung auch heute noch immer wieder aktiv entgegengewirkt werden muss – und das geht nur, wenn die Bevölkerung auch weiterhin ein waches Bewusstsein behält.

An diesem Tag trifft sich der Bundestag zu einer Feierstunde, in der ein ausgewählter Sprecher eine Rede hält. Im Jahr 2010 war dies zum Beispiel der israelische Staatspräsident Schimon Peres. Öffentliche Gebäude werden zum Gedenken beflaggt, wobei die Flaggen auf Halbmast gesetzt werden. Im gesellschaftlichen privaten Umfeld wird eine Fülle an Veranstaltungen angeboten, dazu gehören Lesungen, Dokumentationen, Diskussionen und Theateraufführungen.

In den schweren Zeiten der Trauer und des Schmerzes, die auf einen Todesfall in der Familie folgen, brauchen die Hinterbliebenen allen Trost und jede Stütze, die sie bekommen können. Diese Unterstützung kann zum einen in tätiger Hilfe bestehen, zum anderen aber auch in Worten der Anteilnahme, die zeigen, wie sehr man mit empfindet und sich der trauernden Familie verbunden fühlt. Einige Dinge sollte man bedenken, wenn man den trauernden Angehörigen sein Beileid ausdrückt.

Schriftlich oder mündlich Beileid wünschen?

Die Worte des Beileids oder die üblichen Worte „Mein Beileid“ wird man als Teilnehmer an der Trauerfeier auf jeden Fall auch mündlich aussprechen und auf diese Weise sehr persönlich übermitteln. Es ist dennoch zu überlegen, ob man seine Anteilnahme und seine Beileidswünsche zusätzlich schriftlich ausdrückt. Viele Hinterbliebene empfinden aufrichtige Beileidsbriefe als echten Trost, auf den sie auch später immer noch gerne zurück greifen werden. So kann in einer kleinen Briefsammlung der Verstorbene auch aus einem anderen Blickwinkel noch einmal in Erinnerung gerufen werden.

Echtes Gefühl statt wohlgesetzter Floskeln

Damit der Beileidswunsch auch wirklich eine aufbauende und stärkende Wirkung hat, ist es wichtig, sich eigene Worte zur Trauer zu überlegen und nicht auf vorgefertigte Floskeln zurück zu greifen. Am besten überlegt man sich, was man an dem verstorbenen Menschen besonders geschätzt hat oder auf welche Weise er das eigene Leben bereichert hat. Verbindet man diese Aspekte mit aufrichtigen Worten über den Verlust, den man empfindet, so zeigt man den Hinterbliebenen deutlich, dass man den Verstorbenen nach wie vor respektiert und ihm einen Platz in seinem Herzen reserviert hat.

Gefühle dürfen sichtbar werden

Trauer ist eine der intensivsten Emotionen, die Menschen empfinden können. Deshalb ist es nur natürlich, dass sich dieses tiefe Gefühl Bahn bricht und auch äußerlich sichtbar wird. Eiserne Selbstbeherrschung ist beim Aussprechen des Beileids eher fehl am Platze; wer weinen muss, sollte dies ruhig tun. Ein mit unbewegter Miene ausgesprochener Beileidswunsch wirkt oft nicht aufrichtig, selbst wenn er so gemeint war.

Auch wenn andere Gäste der Trauerfeier oder die Angehörigen selbst von ihren tiefen Gefühlen überwältigt werden, sind eine Schulter zum Anlehnen und ein offenes Ohr hilfreicher, als der Versuch, den anderen zu beschwichtigen, mit Allgemeinplätzen die Gefühlsaufwallung zu dämpfen oder gar einen Appell an die Selbstbeherrschung zu richten. Der Tod eines geliebten Menschen ist eine einschneidende Zäsur, zu der nun einmal heftige Gefühle gehören.

Körperkontakt kann helfen

Je nach dem, in welch inniger Beziehung man zu dem Verstorbenen und seiner Familie gestanden hat, sind unterschiedliche Formen des Körperkontaktes angemessen. War die Beziehung eher förmlich, so ist dennoch ein intensiver Händedruck oder ein Drücken der Schulter angebracht und verstärkt den Eindruck des Mitempfindens und der gemeinsamen Trauer. Stand man sich sehr nahe, so darf es gerne eine herzliche Umarmung sein, in der sich die Trauernden einen Moment lang geborgen fühlen können. Auch das Halten der Hand während der Trauerfeier und der Beisetzung ist für viele eine echte Stütze.

Verhalten bei der Trauerfeier und der Beisetzung

Nach wie vor ist es im Trauerknigge für die Beisetzung im hiesigen Kulturkreis üblich, zu einer Beisetzungsfeier schwarze oder zumindest sehr dunkle Kleidung zu tragen. Die Damen sollten dabei darauf achten, dass die Oberarme bedeckt sind, der Ausschnitt nicht zu groß und der Rock nicht zu kurz ist. Makeup und Schmuck sollten sehr dezent und zurückhaltend sein, unter Umständen kann man vielleicht ganz darauf verzichten.

Bei einer möglichen Wartezeit sollte man sich ebenfalls dezent und ruhig verhalten – kein Mp3-Player, kein Kaugummi, keine öffentlich gerauchten Zigaretten. Laute Gespräche und Gelächter sind gleichfalls wenig angemessen.

Steht man der Familie nicht sehr nahe, so setzt man sich auf die hinteren Bänke, die vorderen sind für die Familie und engsten Freunde des Verstorbenen reserviert. Ebenso reiht man sich in diesem Fall am Ende der Kondolenzschlange ein und lässt den näherstehenden Menschen den Vortritt.

In verschiedenen Kulturen und Religionsgemeinschaften hat sich die Vorstellung entwickelt, dass ein verstorbener Mensch seinen Körper im Jenseits noch benötigen würde. Daraus hat sich dann ein Totenkult der alten Ägypter entwickelt, der auch die Mumifizierung des Leichnams vorsah, um ihn für die Ewigkeit zu erhalten. Einige Völker in Südamerika praktizierten die Mumifizierung, besonders bekannt dafür sind jedoch die alten Ägypter. Allerdings wurden auch in der Neuzeit einige Menschen mumifiziert, so zum Beispiel Lenin und Mao Zedong; hier gaben jedoch politische und nicht religiöse Gründe den Ausschlag. Auch Pietät gehört fest zum Totenkult aller Völker, die ihre Verstorbenen in Ehren halten und würdevoll bestatten. Im Wandel der Zeit entwickelte sich hieraus auch ein moderner Lifestyle. Die Rituale veränderten sich stetig und heute ist der Trend zur Feuerbestattung schier nicht mehr aufzuhalten.

Prinzip der Mumifizierung

Bei der Mumifizierung werden Maßnahmen ergriffen, die das Verwesen eines Leichnams unterbinden. Eine Voraussetzung dazu ist das Austrocknen des Leichnams, da Feuchtigkeit im Körper und in der Umgebung den Verwesungsprozess fördert. Wird der Mensch jedoch in einer trockenen und gar heißen Umgebung bestattet, wie zum Beispiel bei den ganz frühen Ägyptern in der Wüste, so kann es auch ohne weitere Maßnahmen zu einer Mumifizierung kommen. Der Leichnam wurde vorbereitet für die traditionelle Erdbestattung. Im alten Ägypten wurden diese für Könige allerdings sehr prunkvoll ausgestaltet.

Mumifizierung im ägyptischen Totenkult

Die Mumifizierung wurde im alten Ägypten in einem Einbalsamierungshaus vorgenommen. Der Leichnam wurde zuerst entkleidet und gewaschen. Da die Ägypter festgestellt hatten, dass ein Verbleib der Organe im Körper der Mumifizierung abträglich war, entfernten sie im nächsten Schritt die inneren Organe. Das Gehirn wurde dabei mit einer bestimmten Methode durch die Nase aus dem Körper entfernt, damit das Gesicht und der Schädel intakt blieben. Danach wurden die inneren Organe bis auf das Herz und die Nieren durch einen Schnitt in die Bauchhöhle entfernt, präpariert und in eigenen Bestattungsgefäßen aufbewahrt.

Zur Austrocknung des Leichnams wurde der Körper innen und außen mit Natron behandelt. Nach einer Trocknungsphase von 35-40 Tagen konnten dann die nächsten Schritte der Einbalsamierung vorgenommen werden. Der Leichnam wurde erneut gewaschen, danach wurde ein erhitztes Salböl in den Körper gegossen und innen wie außen sorgfältig eingerieben. In die Körperhöhle gab man verschiedene Gegenstände wie zum Beispiel Sägespäne, Natronsäckchen und diverse Gewürze, die den Leichnam weiter konservieren und den natürlichen Körperumfang erhalten sollten. Einzelne Körperteile wie die Fingernägel oder die Augen wurden durch geeignete Maßnahmen gesondert geschützt. Zum Schluss wurde die Öffnung in der Bauchhöhle wieder verschlossen.

Der so präparierte Leichnam wurde dann zum Schluss mit mehreren Lagen Leinenbinden umwickelt. Manchmal wurden Körper und Extremitäten erst einmal einzeln umwickelt, in anderen Fällen wurde der gesamte Körper mit Binden zu einem Kokon gewickelt. Dabei wurden zwischen den verschiedenen Lagen etliche magische Amulette mit eingewickelt, die den Toten im Jenseits beschützen sollten. Im Abschluss daran wurde der Tote dann in einen Sarg gelegt, der wiederum in einen Sarkophag gelegt wurde.

Von einem Freitod, auch Suizid, Selbsttötung oder Selbstmord genannt, spricht man, wenn ein Mensch willentlich sein Leben selbst beendet. Der Begriff des Freitodes geht auf Friedrich Nietzsche zurück, der ihn in seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ als den freien Tod bezeichnete, bei dem sich ein Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte selbstbestimmt zu einer ihm richtig erscheinenden Zeit tötet. Gesellschaftlich werden die Sterbehilfe und das Tabuthema Suizid möglichst rasch und gut verdrängt. Dabei wäre es wichtig frühzeitig Hilfen bei Suizidgedanken zu holen und gegebenenfalls eine Therapie zu beginnen.

Ist der Freitod wirklich Ausdruck des freien Willens?

Es gibt viele Philosophen, die davon ausgehen, dass es in der Tat möglich sei, die Selbstbestimmung über Leben und Sterben völlig frei und selbstgesteuert auszuüben. Sie gehen davon aus, dass man nach eingehenden Überlegungen mit klarem Kopf die Entscheidung über den eigenen Tod rational treffen könne. Hat man zum Beispiel eine schwere Krankheit, für die es keine Heilung gibt und die die Lebensqualität herabmindern würde, so könne man mit innerer Gelassenheit die Entscheidung, sein Leben zu beenden, freiwillig treffen, so die philosophische Sicht.

In der Medizin und der Psychologie wird das Thema der Freiwilligkeit des Freitodes kontrovers diskutiert. Die Psychologen und Psychiater sind der Meinung, dass ein Freitod eher ein Symptom einer psychischen Störung ist, die nicht wirksam behandelt wurde. Daher sei der erkrankte Mensch in seiner Wahrnehmung und Entscheidungsfindung eingeschränkt und könne keine rationale und freiwillige Entscheidung zum Freitod treffen. Deshalb gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit, jemanden, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen, zwangsweise stationär in eine psychiatrische Abteilung einzuweisen, um ihn vor sich selbst zu schützen.

Ursachen für einen Freitod

Aus medizinischer und psychologischer Sicht nimmt man an, dass ein Großteil der Suizide mit einer hohen Suizidrate aufgrund einer psychischen Erkrankung wie einer Persönlichkeitsstörung, einer Suchterkrankung oder einer Depression begangen wird. Eine weitere Ursache können chronische Schmerzen sein, die die Lebensqualität dermaßen beeinträchtigen, dass der Mensch lieber seinem Leben ein Ende macht, um der Qual zu entgehen.

Auch in einer massiven Lebenskrise greifen manche Menschen zum letzten Ausweg des Freitodes. Als besonders belastend und traumatisch wird der Verlust eines geliebten Menschen angesehen, sei es durch Tod oder durch Trennung. Ebenso können der wirtschaftliche Ruin, der Verlust des Arbeitsplatzes oder die große Angst vor der Arbeitslosigkeit die Zukunft so schwarz erscheinen lassen, dass ein Mensch sämtliche Hoffnung verliert und den Suizid als Ausweg wählt.

Sehr viele Menschen haben sich schon einmal in einer Situation befunden, in der sie keinen Ausweg mehr sahen und über die Möglichkeit eines Suizides nachgedacht haben. Solch eine Krise kann ausgelöst werden durch eine schwere Krankheit, den Verlust eines geliebten Menschen oder eine existenzielle Bedrohung wie hochgradige Verschuldung mit drohendem Ruin oder der Verlust des Arbeitsplatzes. Das Tabuthema Suizid fassen die kirchlichen Gemeinschaften und auch die Gesellschaft an wie ein heißes Eisen und möchten am Liebsten alles verdrängen was nur im Ansatz damit zu tun hat.

Viele Menschen, die solche ernsthaften Gedanken an einen Freitod hatten, berichteten später, dass ihnen die Möglichkeit, ihrem Leben jederzeit ein Ende setzen zu können, geholfen hat, die Lebenskrise zu überstehen – sie wussten, sie können ihr Leiden jederzeit beenden. Und viele, vor allem streng gläubige Christen und Menschen sind der Meinung, dass ein Mensch, der bei völlig klarem Bewusstsein ist, das Recht hat, sein Leben zu beenden. Glauben und Christentum verbieten ihrer Meinung nach diese freie Entscheidung.

Krisendienste für selbstmordgefährdete Menschen

Es scheint festzustehen, dass viele Menschen, die Suizidgedanken haben, eigentlich nicht sterben möchten, sondern nur keine andere Lösung für ihr akutes Problem sehen. Diesen Menschen kann ein Beratungsgespräch helfen, neue Perspektiven zu entdecken. Oft scheuen sich Menschen mit Gedanken an eine Selbsttötung davor, mit Familienangehörigen oder Freunden über ihre Überlegungen zu sprechen.

In solch einem Fall gibt es die Möglichkeit, anonym mit einem geschulten Berater über seine Krise zu sprechen. Bekannt ist die so genannte Telefonseelsorge, bei der man rund um die Uhr anrufen kann. Es gibt in fast jeder Stadt jedoch weitere Krisendienste, in denen man eine Beratung auch brieflich bekommen kann, vor Ort einen Beratungstermin für ein Gespräch vereinbaren oder sogar einen Berater zu sich nachhause kommen lassen kann.

Selbsthilfemöglichkeiten bei Suizidgedanken

Viele Menschen scheuen jedoch vor einem direkten Kontakt mit einem Berater zurück. Für sie gibt es weitere Möglichkeiten der Selbsthilfe. Zum einen gibt es Etliches an Fachliteratur, die dabei helfen kann, Wege aus der persönlichen Krise zu finden. Des Weiteren finden sich im Internet viele Foren, die sich an selbstmordgefährdete Menschen richten. Hier hat man die Möglichkeit, entweder nur mit zu lesen oder sich an der Diskussion im Forum zu beteiligen – gerne völlig anonym.

Auch Selbsthilfegruppen zur Trauerbewältigung oder weiteren schmerzlichen Erfahrungen, mit weiteren Betroffenen, werden oft als hilfreich empfunden, da die Teilnehmer die Situation aus eigenem Erleben genau kennen und sehr gut nachempfinden können. So können sie ihre Wege aus der Krise schildern und praxisnahe Möglichkeiten aufzeigen, die Suizidgedanken zu überwinden.

Der Mensch ist ein sterbliches Wesen, jedoch kennt fast niemand den genauen Zeitpunkt seines Sterbens – dieses Schicksal trifft mehr oder weniger nur Menschen, die zur Todesstrafe verurteilt wurden und den Hinrichtungstermin kennen. Selbst bei einer tödlichen unheilbaren Krankheit weiß man zwar die Todesursache, doch selten bis nie den konkreten Zeitpunkt, zu dem man vom Leben Abschied nehmen muss. Und bei einem tödlichen Unfall bleibt gar keine Zeit, vom Leben bewusst Abschied nehmen zu können.

In der heutigen jugendbesessenen Kultur weigern sich viele Menschen, ihrer eigenen Sterblichkeit ins Auge zu sehen und sich mit den Themen Tod und Sterben zu beschäftigen. Das Sterben als Teil menschlicher Kultur überhaupt wahrzunehmen fällt vielen schwer. Allerdings versäumen sie es so, sich in Würde und Ruhe auf ihr Lebensende vorzubereiten und ihren Abschied aktiv zu gestalten. Dadurch erschweren sie es nicht nur sich, das Leben in Frieden loszulassen, sondern auch für ihre Familienangehörigen und Freunde wird der Abschied so viel schwerer.

Vorbereitung auf den Abschied vom Leben

Spätestens wenn man eine unheilvolle Diagnose über eine tödliche Krankheit erhalten hat, sollte man sich auf seinen Tod vorbereiten. Es ist jedoch grundsätzlich wichtig für den Menschen, dass er sich dem Thema der eigenen Sterblichkeit stellt und rechtzeitig vorbereitende Maßnahmen trifft.

Zum einen gilt es ganz praktische Dinge zu regeln: das Testament verfassen, das Aufsetzen einer Patientenverfügung oder Patiententestament zum menschenwürdigen Sterben, die Zusammenstellung wichtiger Informationen für Familienangehörigen und die Regelung der Bestattungsart sowie deren Bezahlung. Eventuell möchte man sogar eine Verfügung zur Organspende ausstellen. Von diesen Maßnahmen sollte man sich nicht durch irgendeinen unsinnigen Aberglauben – wenn man sein Testament macht, beschwört man seinen Tod herauf – abhalten lassen, denn sonst wird die Bürde für die Familie nach dem Tod umso schwerer.

Es ist aber auch für den inneren Frieden äußerst wichtig, seine eigenen Gedanken und Vorstellungen zum Tod und dem, was danach passiert, zu klären. Gehört man einer Religionsgemeinschaft an, so werden dort meistens Antworten auf die Fragen zu einem Leben nach dem Tod angeboten. Für nicht gläubige Menschen finden sich verschiedene Antworten und Auffassungen bei vielen Denkern, Philosophen, aber auch bei Dichtern oder Wissenschaftlern. So kann jeder Mensch seine individuellen Antworten finden und sich durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod den Abschied vom Leben erleichtern und sich damit aussöhnen.

Bewusster und gemeinsamer Abschied vom Leben

Es ist eine ungeheure Chance für eine Familie und für die Freunde eines betroffenen Menschen, wenn man im Angesicht des bevorstehenden Todes den Abschied vom Leben bewusst und gemeinsam gestalten kann. In intensiven Momenten kann man noch einmal ungeklärte Dinge klären, seine Gefühle für den anderen Menschen zeigen und sich gegenseitig die Angst vor der Einsamkeit des Sterbens nehmen. Selbst wenn man gemeinsam die Art der Bestattung bespricht sowie die Gestaltung der Trauerfeier, liegt darin neben dem Schmerz auch ein großer Trost, weil man weiß, dass man so dem geliebten Angehörigen noch einen letzten Wunsch erfüllen kann.

Auch für die Lebenden ist so ein bewusster Abschied von einem geliebten Menschen ungeheuer hilfreich, da sie sich auf den Verlust vorbereiten können und nie das Gefühl haben müssen, zu Lebzeiten des Menschen etwas mit ihm versäumt zu haben. Die Trauer und der Schmerz bleiben natürlich, jedoch lassen sie sich leichter bewältigen, wenn man seinen inneren Frieden mit dem Weggang des geliebten Menschen gemacht hat. Wenn man den nahenden Abschied vom Leben dergestalt akzeptiert hat, so ist man im Stande, dem Lebensende – dem eigenen oder dem eines anderen Menschen – mit Stärke und Gelassenheit entgegen zu sehen.

Jede Kultur und jede Religion entwickelt bestimmte Vorstellungen, was nach dem Tode mit dem Menschen geschieht. Je nach diesen Vorstellungen wurde mit den Toten unterschiedlich verfahren. Im Christentum war die traditionelle Erdbestattung üblich, da man glaubte, der Mensch sei aus Staub erschaffen worden und würde wieder zu Staub zerfallen. In anderen Kulturen und Religionsgemeinschaften der großen Weltreligionen war es üblich, die Verstorbenen zu mumifizieren, da man glaubte, dass sie auch im Jenseits ihren Körper noch benötigen würden. Dieser Vorstellung hing man auch im alten Ägypten an, so das sich daraus ihr charakteristischer Totenkult entwickelte. Pietät gehört zum Totenkult in jeder Religion, da ein würdevoller Umgang mit den Verstorbenen für die Menschen selbstverständlich ist.

Die mythischen Vorstellungen der Ägypter

Die alten Ägypter glaubten, dass der Mensch aus sechs verschiedenen Teilen besteht, von denen drei Teile sterblich waren: sein Name, sein Körper und sein Schatten. Die drei unsterblichen Teile wurden im Jenseits benötigt, der eine Teil versorgte den verstorbenen Menschen im Jenseits mit Nahrung, ein weiterer Teil war mit dem Herzen des Menschen verbunden und konnte sich nur wieder mit ihm vereinigen, wenn der Körper noch existierte. Der dritte Teil stellte die Verklärungsseele des Menschen dar, die erst nach dem Tode entstand und seine Seele auf ewig in den Bereich der Götter brachte. Das Grab eines Menschen wurde daher als seine Wohnstätte angesehen, die ewig existieren sollte und mit allem Notwendigen ausgestattet wurde.

Der Totenkult der Ägypter

Da die Erhaltung des Körpers für das ewige Leben im Jenseits nahe den Göttern unabdingbar war, entwickelten die Ägypter effiziente Techniken, den Körper eines Verstorbenen zu mumifizieren. Die aus nicht geplünderten Grabstätten stammenden Funde belegen dies eindrucksvoll, sind manche der Mumien doch mehrere 1000 Jahre alt. Die Leichname wurden mit reichhaltigen Grabbeigaben versehen, da man glaubte, der Tote würde auch im Jenseits Arbeitskräfte, Diener, Tiere, Gegenstände sowie Nahrung benötigen. Die menschlichen und tierischen Begleiter ins Jenseits wurden in Form von kleinen Figuren beigegeben, die je nach dem Reichtum des verstorbenen Menschen aus unterschiedlichen kostbaren Materialien gefertigt worden waren.

Den Toten wurde weiterhin von ihren Angehörigen Speisen und Getränke geopfert, auch führte man die Kommunikation mit ihnen fort, in dem man ihnen Briefe schrieb. Die Gräber reicher und mächtiger Menschen bestanden aus üppigen Bauten – berühmt sind die verschiedenen Pyramiden der Pharaonen –, in denen die eigentliche Grabkammer im Normalfall geheim und versteckt angelegt worden war, um sie vor Plünderungen zu schützen.