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Rituale der Trauerfeier im Wandel

In der Antike gab es andere Formen der Trauerfeier als heute und auch jetzt befinden sich die Rituale der Trauer wieder im Wandel. Veränderungen in der Lebensweise sind meist der Grund für einen Wandel und auch Trauerfeiern unterliegen bestimmten Lebenseinstellungen. Einige Rituale wurden über Jahrhunderte beibehalten und andere gerieten schnell in Vergessenheit. Den Ursprung unsere heutigen Trauerzeremonien findet man vor allem bei den Griechen und Römern.

Trauerrituale in der Antike

Rituale der Trauerfeier im Wandel

Im antiken Rom durften die Toten nicht innerhalb der Stadtmauern beerdigt werden und so wurden an den viel befahrenen Straßen Gräber errichtet. Diese Grabstätten wurden nicht umzäunt und Gedenktafeln luden zum Verweilen ein. Händler boten ihre Waren auf den Straßen  an und es herrschte ein reges Treiben zwischen den Gräbern. Bei einem Begräbnis gab es Trauerredner, denen aufmerksam gelauscht wurde und lautes Wehklagen begleitete den Toten in sein Grab. Ein gemeinsames Totenritual in Athen und Rom war die Reinigungszeremonie. Der Tote und seine Familie sollte so von der Befleckung reingewaschen werden, die durch den Tod entstanden war. Man wusch und salbte den Leichnam und er wurde in seinen besten Kleidern aufgebahrt. Reiche Familie ließen ihre Toten auf einer verzierten Bahre zur Grabstelle tragen und gingen hinter der Bahre her. Orientalischen Trauerbräuchen gemäß  wurden im Morgenland Klageweiber bezahlt, die eine rituelle Totenklage vollzogen. Sie jammerten, weinten und schrien um den Trauernden um den Verlust der Familie deutlich zu machen, die sich selbst vornehm zurückhielt.

Die heutige Trauerfeier enthält alte Rituale, die modern interpretiert werden

Den Trauerredner gibt es schon seit der Zeit der Römer und auch Friedhöfe blicken auf eine lange Geschichte zurück. Der Blumenschmuck für die Gräber hat seinen Ursprung in der Totenkrone, die bis zum 19. Jahrhundert aus Metall war und reich mit Edelsteinen verziert werden konnte. Aus der Totenkrone wurde der Totenkranz und aus ihm entstand der Trauerkranz. Seit 1963 ist die Feuerbestattung auch wieder von der Kirche abgesegnet und moderne Trauerfeiern folgen auch bei den Christen nicht mehr immer den starren Kirchenregeln. So kann die musikalische Begleitung auch andere Stücke als Kirchenlieder vortragen und ein CD-Player auf einer Beerdigung ist kein Tabu mehr. Die offene Aufbahrung Zuhause ist auch heute noch erlaubt, auch wenn nur selten davon Gebrauch gemacht wird. Die vertraute Umgebung kann den Hinterbliebenen helfen, ihre Trauer zu bewältigen und den schmerzlichen Verlust zu verarbeiten. Der traditionelle  Leichenschmaus hat seinen Ursprung aus einer Zeit, in der Reisen mit der Pferdekutsche mehrere Tage dauerten und heute dient er vor allem dazu, zusammen dem Toten zu gedenken. Viele Familien leben weit verstreut und eine Beerdigung vereint die Mitglieder und lässt sie näher zusammenrücken.


Tags: Trauerfeier
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