Menschenwürdig Sterben ohne Maschinen?
Menschenwürdig sterben ohne Maschinen ist wohl der Wunsch eines jeden Menschen.
Themen wie Sterbebegleitung, Sterbehilfe und Beihilfe zur Selbsttötung werden immer wieder diskutiert. Doch um was geht es eigentlich, wenn man vom „Sterben in Würde“ spricht?
Inhaltsverzeichnis
Familien gestern und heute
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Lebensalter, nicht immer bei guter Gesundheit. Familienverbände, wie sie früher üblich waren, existieren heute vielfach nicht mehr. Früher wohnten einige Generationen und einem Dach. Die Jungen halfen den Alten, die Alten kümmerten sich um die Jungen. Jeder erfüllte die Aufgabe, die er am besten erfüllen konnte. Fiel jemand wegen Krankheit aus, so waren andere Familienmitglieder da, um einzuspringen und zu helfen. Heute brechen immer mehr Familien auseinander, das Singleleben wird von zahlreichen Menschen bevorzugt und feste Bindungen sind nicht mehr so gefragt. Das liegt allerdings zum Teil auch an den Arbeitsbedingungen, die sich im Laufe der Zeit sehr gewandelt haben. Heute müssen viele Menschen ihre Heimat verlassen, um Arbeit zu finden. Der Mehr-Generationen-Haushalt bricht damit immer mehr auseinander. Umso wichtiger ist es, eine Lebensbegleitung für die letzte Lebensphase zu finden, die menschenwürdig und selbstbestimmt ist.
Sterbebegleitung wird immer wichtiger
Die meisten Menschen hegen den Wunsch, zuhause in ihrer vertrauten Umgebung zu sterben. Doch die wenigsten können sich diesen Wunsch erfüllen. Denn die Realität sieht leider anders aus. Krankenhaus oder Pflegeheim – so heißt oft die letzte Station des Lebens. Angehörige sind dann häufig überfordert. Sei es mit der Pflege oder der Sterbebegleitung. Das liegt nicht daran, dass sich Angehörige nicht um ihre älteren Familienmitglieder kümmern wollen, sondern dass sie es oftmals gar nicht können. Sei es, weil sie aus beruflichen Gründen wenig Zeit haben, weil sie in großer Entfernung wohnen oder weil sie schlichtweg nicht wissen, wie sie mit dem kranken Menschen umgehen sollen. Sehr viele Menschen haben Berührungsängste mit Älteren oder Kranken. Sie sind unsicher im Umgang mit ihnen und wollen nichts falsch machen. Auf Krankenhäuser und Pflegeheime kommt daher zunehmend die Aufgabe zu, innerhalb ihrer Einrichtungen die Bedingungen für ein würdevolles Sterben zu schaffen.
Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht
Im Sinne der Selbstbestimmung sollte man in gesunden Tagen für später vorsorgen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl. In der Patientenverfügung, auch als Patiententestament bezeichnet, werden die persönlichen Wünsche bezüglich der medizinischen Behandlung bzw. Nicht-Behandlung bei einer aussichtslosen Erkrankung niedergeschrieben. Hierbei geht es auch um die letzte Lebensphase. Wer menschenwürdig ohne Maschinen sterben will, der sollte in jedem Fall eine Patientenverfügung in Betracht ziehen. Wird einmal eine Betreuung notwendig, dann wird der Betreuer, der dieses Amt übernehmen soll, in der Betreuungsverfügung benannt. Im Gegensatz zu einem Betreuer, der vom Vormundschaftsgericht bestellt werden muss, kann eine Person des eigenen Vertrauens bei einer Vorsorgevollmacht als Bevollmächtigter eingesetzt werden. Es ist empfehlenswert, sich vorab genau über die einzelnen Details bei Patientenverfügung, Betreuungsverfügung sowie die Vorsorgevollmacht zu informieren.
Tags: Sterben, Vorsorge zur Bestattung