Pflege TÜV in Pflegeeinrichtungen
Wenn ein naher Familienangehöriger so schwer erkrankt, dass er der regelmäßigen professionellen Pflege bedarf, so kommt in vielen Fällen oft nur die stationäre Unterbringung in einem Pflegeheim in Frage. Nur wenn der erkrankte Mensch keine so intensive Pflege benötigt, bei der er mehr oder weniger rund um die Uhr betreut werden muss, kann auch ein ambulanter Pflegeanbieter neben der Pflege zu Hause gewählt werden. Das ist vor allem für Menschen mit kleinem Budget im Pflegegeld die kostengünstigere Lösung. Der ambulante Dienst gibt Unterstützung für Pflegende, damit sie auch noch Zeit für ihre eigenen Unternehmungen haben.
Für den erkrankten Menschen und seine Angehörigen ist es gar nicht so einfach, aus der Vielfalt der verschiedenen Anbieter und Träger von Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten einen passenden und vor allem einen guten auszuwählen, bei dem man sicher sein kann, dass die Pflegeleistungen eine optimale und professionelle Qualität bieten. Hilfestellung bei dieser schweren Aufgabe bieten mittlerweile die Ergebnisse des so genannten Pflege TÜVs.
Der Pflege TÜV
Der Pflege TÜV, wie er im allgemeinen Sprachgebrauch genannt wird, ist eine qualitative Prüfung von sowohl ambulanten Pflegeanbietern als auch stationären Pflegeeinrichtungen, die durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (kurz MDK genannt) mindestens einmal pro Jahr durchgeführt wird. Diese Prüfungen werden vom MDK unangekündigt durchgeführt und klopfen verschiedene definierte Kriterien für die Pflegequalität der Fachkräfte in der Pflegebranche ab. In aller Regel leisten Pflegeeinrichtungen und Hospize hier einen großartigen Dienst am alten oder kranken Menschen.
Für die verschiedenen Kriterien werden Pflegenoten vergeben, die dem System von Schulnoten ähnlich sind und von 1,0 – sehr gut – bis 5,0 – mangelhaft – reichen. Nach erfolgter Prüfung und Benotung werden die Pflegenoten in einem einheitlichen Layout dargestellt und zu so genannten Transparenzberichten zusammengefasst. Die Landesverbände der Pflegekassen stellen diese Transparenzberichte im Internet der Öffentlichkeit zur Verfügung; zudem hat auch jeder Pflegeanbieter die Verpflichtung, sein Prüfergebnis an gut sichtbarer und auffindbarer Stelle zu publizieren.
Qualitätskriterien der Pflegenoten
Bei der Pflege kranker und alter Menschen gibt es einige zentrale und besonders wichtige Pflegekriterien, die für eine professionelle Versorgung der Patienten unabdingbar sind. Daher sollte man bei der Auswahl einer Pflegeeinrichtung nicht nur nach der Gesamtnote schauen, sondern diese speziellen Kriterien im Einzelnen betrachten. Als besonders wichtig für die gesundheitliche und pflegerische Versorgung werden zum einen der Ernährungszustand und die ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit angesehen, damit es nicht Untergewicht oder Dehydrierung kommt.
Zu einer professionellen Pflege gehören zum anderen auch prophylaktische Maßnahmen, die dabei helfen, Stürze sowie Druckgeschwüre zu vermeiden. Auch sollten Maßnahmen vorhanden sein, die die Harninkontinenz verbessern können. Und nicht zuletzt ist es für das Wohlbefinden der Patienten ausschlaggebend, dass die Pflegekräfte regelmäßig eine systematische Schmerzeinschätzung vornehmen und daraufhin entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Neben diesen medizinischen Pflegekriterien werden noch weitere Qualitätsbereiche benotet, so der Umgang mit demenzkranken Patienten, die allgemeine soziale Betreuung und die Alltagsgestaltung sowie die Qualität der Wohnverhältnisse, deren Hygiene und die Qualität und die Darbietung der Speisen und Getränke.