Wenn ein Mensch stirbt, so versagen nach und nach seine verschiedenen Lebenssysteme. Das Sterben ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess in verschiedenen Sterbephasen, der eine gewisse Zeit benötigt, bis der vollständige biologische Tod eingetreten ist. Je nachdem, welches System zuerst komplett versagt, liegt ein unterschiedlich benannter Tod vor. So bezeichnet man das Versagen des Herz-Kreislaufsystems, den Kreislaufstillstand, als klinischen Tod im Gegensatz zum Hirntod, bei dem der Kreislauf noch funktionieren kann (wenn der Hirntod zum Beispiel durch eine schwere Kopfverletzung eingetreten ist), aber das Gehirn keine Funktionen mehr zeigt. Bei der Leichenschau stellt ein Arzt das Eintreten des Todes fest.
Kreislaufstillstand: der klinische Tod
Ein Kreislaufstillstand wird in großer Zahl durch einen Herzinfarkt oder starke Herzrhythmusstörungen verursacht, aber auch innere Erkrankungen oder ein Schlaganfall können zum Ausfall des Herz-Kreislaufsystems führen. Werden sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen, bei denen Herz und Lunge wieder belebt werden, so ist dieser Zustand potenziell reversibel und der endgültige biologische Tod muss nicht eintreten. Allerdings müssen diese Maßnahmen binnen weniger Minuten ergriffen werden, weil ansonsten in der Regel als Folge des Kreislaufstillstands durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen der Hirntod eintritt, bei dem das Gehirn irreversibel geschädigt ist.
Anzeichen für den klinischen Tod
Nach allgemeiner Auffassung gibt es einige als sicher angesehene Zeichen, die auftreten, wenn ein Mensch einen Kreislaufstillstand erlitten hat. Dazu gehören, wenn in den großen Arterien kein Puls mehr festzustellen ist, eine nach wenigen Sekunden eintretende Schnappatmung, die bei einem Herzstillstand binnen Sekunden eintritt, sowie völliger Atemstillstand, der meistens innerhalb knapp einer Minute auftritt. Zudem fällt der Mensch bei einem Kreislaufstillstand ebenfalls nach wenigen Sekunden in Bewusstlosigkeit.
Weitere Symptome, die auf einen Kreislaufstillstand hindeuten können, sind Krämpfe, das Fehlen von Reflexen, erweiterte Pupillen sowie eine Verfärbung der Haut in Richtung einer graublauen Tönung, die auf eine Zyanose – die Unterversorgung mit Sauerstoff – hindeutet.
Zeitpunkt des klinischen Todes
Der klinische Tod wird erst dann als sicher angesehen, wenn davon auszugehen ist, dass der Prozess des Kreislaufstillstands irreversibel (Reanimationsmaßnahmen greifen nicht mehr) geworden ist und so auch zum Hirntod geführt hat. Die Zeit bis zum Hirntod eines Menschen ist jedoch variabel, so dass geraten wird, in jedem Fall erst einmal geeignete Reanimationsmaßnahmen wie eine Herzmassage, eine Beatmung oder den Einsatz eines Defibrillators zu ergreifen.
Erst wenn diese Maßnahmen keinerlei Wirkung zeigen, kann von einem klinischen Tod ausgegangen werden, der jedoch noch nicht zur Ausstellung eines Totenscheines ausreicht. Erst die so genannten sicheren Todeszeichen wie die Totenstarre oder Leichenflecken berechtigen einen Arzt, den Totenschein auszustellen. Angst muss man nicht vor einer Leiche haben, denn bei der Mär um das sogenannte Leichengift handelt es sich um ein hartnäckiges Gerücht.





Die meisten Menschen lieben das Leben und genießen es daher auch jeden Tag in vollen Zügen. Deshalb steht das Streben nach Gesundheit in der Regel im Vordergrund. Viele Menschen fürchten sich gar vor dem Sterben und könnten sich niemals vorstellen, selbst Hand anzulegen und ihrem Leben ein Ende zu setzen. Die Selbsttötung – der Suizid oder auch Selbstmord – wird deshalb als etwas Ungewöhnliches und für Gläubige auch als Sündhaftes angesehen.
Sterben ist ein ganz natürlicher Prozess – und doch wird diese Phase, wenn sich das Leben dem Ende zuneigt, in der heutigen Zeit oft ausgeblendet und aus dem Alltag ausgeklammert. Für alte Menschen mag es etwas leichter sein sich damit anzufreunden, da sie mit vielen Beschwerden kämpfen müssen als Junge, die vermeintlich das ganze Leben noch vor sich haben. Hinzu kommt: Man hat Angst vor der eigenen Vergänglichkeit, man fürchtet, dass nach dem Tode nur das Nichts wartet, und selbst gläubige Menschen mit einer Vorstellung von einem Leben nach dem Tod fürchten ihn nichtsdestotrotz. Die Vorstellung, nicht mehr bei seinen Lieben zu sein ist schwer, sehr schwer sogar, da gibt es nichts zu beschönigen. Das alles ist sehr verständlich; aber gerade deshalb ist es wichtig, sich schon rechtzeitig mit dem Thema zu beschäftigen und sich angemessen darauf vorzubereiten.
Das Thema Sterbehilfe ist nicht nur ein sehr sensibles Thema, sondern auch ein heiß diskutiertes. Nicht alle Länder behandeln das Thema Sterbehilfe gleich. So gibt es in Deutschland andere Bestimmungen wie beispielsweise in Holland oder in der Schweiz. Zum Thema „Sterbehilfen gesetzeskonform ermöglichen?“ gibt es recht unterschiedliche Meinungen. Das wird auch jeder bereits gespürt haben, auch wenn er nicht direkt von diesem Thema betroffen war. Denn oftmals wird auch im Freundeskreis über Patientenvollmacht und Patientenverfügung diskutiert und auch Sterbehilfe ist dabei oftmals Gegenstand der Diskussion.
Die meisten Menschen denken nicht viel über den Tod nach und nehmen die Tatsache, dass sie leben und sich womöglich guter Gesundheit erfreuen, quasi als selbstverständlich hin. Über den Tod als Bestandteil des Lebenszyklus denken sie lieber nicht nach, ist er doch für sehr viele Menschen ein Angst auslösendes Thema. Wer jedoch jemals plötzlich einen Angehörigen durch einen Unfall oder eine überraschende Krankheit wie einen tödlichen Herzanfall verloren hat, muss sich schmerzlich bewusst machen, dass Leben und Sterben nahe beieinander liegen und der Tod zu jedem Zeitpunkt die fordernde Hand ausstrecken kann.
