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Beiträge mit Tag ‘Tod’

Von einem Freitod, auch Suizid, Selbsttötung oder Selbstmord genannt, spricht man, wenn ein Mensch willentlich sein Leben selbst beendet. Der Begriff des Freitodes geht auf Friedrich Nietzsche zurück, der ihn in seinem Werk „Also sprach Zarathustra“ als den freien Tod bezeichnete, bei dem sich ein Mensch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte selbstbestimmt zu einer ihm richtig erscheinenden Zeit tötet. Gesellschaftlich werden die Sterbehilfe und das Tabuthema Suizid möglichst rasch und gut verdrängt. Dabei wäre es wichtig frühzeitig Hilfen bei Suizidgedanken zu holen und gegebenenfalls eine Therapie zu beginnen.

Ist der Freitod wirklich Ausdruck des freien Willens?

Es gibt viele Philosophen, die davon ausgehen, dass es in der Tat möglich sei, die Selbstbestimmung über Leben und Sterben völlig frei und selbstgesteuert auszuüben. Sie gehen davon aus, dass man nach eingehenden Überlegungen mit klarem Kopf die Entscheidung über den eigenen Tod rational treffen könne. Hat man zum Beispiel eine schwere Krankheit, für die es keine Heilung gibt und die die Lebensqualität herabmindern würde, so könne man mit innerer Gelassenheit die Entscheidung, sein Leben zu beenden, freiwillig treffen, so die philosophische Sicht.

In der Medizin und der Psychologie wird das Thema der Freiwilligkeit des Freitodes kontrovers diskutiert. Die Psychologen und Psychiater sind der Meinung, dass ein Freitod eher ein Symptom einer psychischen Störung ist, die nicht wirksam behandelt wurde. Daher sei der erkrankte Mensch in seiner Wahrnehmung und Entscheidungsfindung eingeschränkt und könne keine rationale und freiwillige Entscheidung zum Freitod treffen. Deshalb gibt es in Deutschland auch die Möglichkeit, jemanden, der versucht hat, sich das Leben zu nehmen, zwangsweise stationär in eine psychiatrische Abteilung einzuweisen, um ihn vor sich selbst zu schützen.

Ursachen für einen Freitod

Aus medizinischer und psychologischer Sicht nimmt man an, dass ein Großteil der Suizide mit einer hohen Suizidrate aufgrund einer psychischen Erkrankung wie einer Persönlichkeitsstörung, einer Suchterkrankung oder einer Depression begangen wird. Eine weitere Ursache können chronische Schmerzen sein, die die Lebensqualität dermaßen beeinträchtigen, dass der Mensch lieber seinem Leben ein Ende macht, um der Qual zu entgehen.

Auch in einer massiven Lebenskrise greifen manche Menschen zum letzten Ausweg des Freitodes. Als besonders belastend und traumatisch wird der Verlust eines geliebten Menschen angesehen, sei es durch Tod oder durch Trennung. Ebenso können der wirtschaftliche Ruin, der Verlust des Arbeitsplatzes oder die große Angst vor der Arbeitslosigkeit die Zukunft so schwarz erscheinen lassen, dass ein Mensch sämtliche Hoffnung verliert und den Suizid als Ausweg wählt.

Wenn ein Mensch stirbt, so versagen nach und nach seine verschiedenen Lebenssysteme. Das Sterben ist kein punktuelles Ereignis, sondern ein Prozess in verschiedenen Sterbephasen, der eine gewisse Zeit benötigt, bis der vollständige biologische Tod eingetreten ist. Je nachdem, welches System zuerst komplett versagt, liegt ein unterschiedlich benannter Tod vor. So bezeichnet man das Versagen des Herz-Kreislaufsystems, den Kreislaufstillstand, als klinischen Tod im Gegensatz zum Hirntod, bei dem der Kreislauf noch funktionieren kann (wenn der Hirntod zum Beispiel durch eine schwere Kopfverletzung eingetreten ist), aber das Gehirn keine Funktionen mehr zeigt. Bei der Leichenschau stellt ein Arzt das Eintreten des Todes fest.

Kreislaufstillstand: der klinische Tod

Ein Kreislaufstillstand wird in großer Zahl durch einen Herzinfarkt oder starke Herzrhythmusstörungen verursacht, aber auch innere Erkrankungen oder ein Schlaganfall können zum Ausfall des Herz-Kreislaufsystems führen. Werden sofort entsprechende Maßnahmen ergriffen, bei denen Herz und Lunge wieder belebt werden, so ist dieser Zustand potenziell reversibel und der endgültige biologische Tod muss nicht eintreten. Allerdings müssen diese Maßnahmen binnen weniger Minuten ergriffen werden, weil ansonsten in der Regel als Folge des Kreislaufstillstands durch eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff und Nährstoffen der Hirntod eintritt, bei dem das Gehirn irreversibel geschädigt ist.

Anzeichen für den klinischen Tod

Nach allgemeiner Auffassung gibt es einige als sicher angesehene Zeichen, die auftreten, wenn ein Mensch einen Kreislaufstillstand erlitten hat. Dazu gehören, wenn in den großen Arterien kein Puls mehr festzustellen ist, eine nach wenigen Sekunden eintretende Schnappatmung, die bei einem Herzstillstand binnen Sekunden eintritt, sowie völliger Atemstillstand, der meistens innerhalb knapp einer Minute auftritt. Zudem fällt der Mensch bei einem Kreislaufstillstand ebenfalls nach wenigen Sekunden in Bewusstlosigkeit.

Weitere Symptome, die auf einen Kreislaufstillstand hindeuten können, sind Krämpfe, das Fehlen von Reflexen, erweiterte Pupillen sowie eine Verfärbung der Haut in Richtung einer graublauen Tönung, die auf eine Zyanose – die Unterversorgung mit Sauerstoff – hindeutet.

Zeitpunkt des klinischen Todes

Der klinische Tod wird erst dann als sicher angesehen, wenn davon auszugehen ist, dass der Prozess des Kreislaufstillstands irreversibel (Reanimationsmaßnahmen greifen nicht mehr) geworden ist und so auch zum Hirntod geführt hat. Die Zeit bis zum Hirntod eines Menschen ist jedoch variabel, so dass geraten wird, in jedem Fall erst einmal geeignete Reanimationsmaßnahmen wie eine Herzmassage, eine Beatmung oder den Einsatz eines Defibrillators zu ergreifen.

Erst wenn diese Maßnahmen keinerlei Wirkung zeigen, kann von einem klinischen Tod ausgegangen werden, der jedoch noch nicht zur Ausstellung eines Totenscheines ausreicht. Erst die so genannten sicheren Todeszeichen wie die Totenstarre oder Leichenflecken berechtigen einen Arzt, den Totenschein auszustellen. Angst muss man nicht vor einer Leiche haben, denn bei der Mär um das sogenannte Leichengift handelt es sich um ein hartnäckiges Gerücht.

Heutzutage ist fast jeder Mensch im Internet präsent. Man nutzt die sozialen Netzwerke, erledigt seine Bankgeschäfte online, kauft über das Internet ein, bucht seine Reisen online, tauscht sich in Foren zu bestimmten Themen aus und ist womöglich Mitglied einer Spielgruppe. Für all diese Aktivitäten legt man üblicherweise ein Profil an, in dem unterschiedliche persönliche Daten gespeichert werden.

Das Internet und sein Langzeitgedächtnis

Das Internet bewahrt Daten, die einmal dort gespeichert wurden, quasi für die Ewigkeit auf. Sie werden nicht einfach gelöscht, wenn jemand verstorben ist, sondern die Hinterbliebenen müssen selbst aktiv werden, wenn sie die Onlineprofile ihres Angehörigen nicht mehr zugänglich wissen wollen.

Manche Angehörige möchten jedoch zum Gedenken an den verstorbenen Menschen sein Onlineprofil – zum Beispiel sein Profil bei Facebook – vielleicht weiter bestehen lassen. Dann ist es aber sinnvoll, sich Zugang zu diesem Account zu verschaffen, damit man entsprechende Änderungen vornehmen kann.

Doch das Löschen und Deaktivieren von Accounts ist gar nicht so einfach, wenn man nicht der ursprüngliche Nutzer ist. Die verschiedenen Betreiber benötigen aus Datenschutzgründen meistens eine offizielle Sterbeurkunde, wenn jemand anderes auf den Account zugreifen möchte. Mit diesem Dokument lassen sich jedoch dann bestehende Accounts und Profile verändern oder löschen.

Unübersichtliche Datenvielfalt

Es kann sich jedoch als schwierig herausstellen, die benötigten Informationen zu bekommen. Nicht jeder speichert seine sämtlichen Zugangsdaten so, dass sie nach dem Tod von den Angehörigen leicht gefunden werden können. Manche Nutzer speichern Anmeldenamen und Passwörter in ihrem Internet Browser, dann ist die Übersicht über alles viel einfacher. Viele Internetuser lehnen dies jedoch aus Sicherheitsgründen ab, dann kann es wirklich schwierig werden festzustellen, wo sich der Verstorbene überall angemeldet hatte.

So kann es passieren, dass ein Account noch jahrelang nach dem Tod des Nutzers weiterbesteht, da die Angehörigen gar nicht wussten, dass der verstorbene Mensch dort angemeldet war. Deshalb ist es sinnvoll, seine Accounts im Internet mit den notwendigen Zugangsdaten sauber zu dokumentieren und dieses Dokument so aufzubewahren, dass die Erben es nach dem Tod finden können.

Denn bleibt ein Account weiter bestehen, geht man das Risiko ein, dass damit Missbrauch betrieben wird. Es gibt leider sehr viele unseriöse Menschen im Internet, die mit einem bestehenden gültigen Account großen Schaden anrichten können. Besonders Accounts, die mit finanziellen Transaktionen zu tun haben, wie das Onlinebanking oder Zahlungsverfahren wie Paypal oder Moneybookers sollten daher auf jeden Fall gelöscht oder umgemeldet werden, um dieses Risiko des Missbrauchs auszuschalten.

Trauer bewältigen mit Gedenkseiten

Die Trauerbewältigung kann allerdings auch erleichtert werden, indem man eine virtuelle Gedenkseite über seine Angehörigen erstellt. Jederzeit kann man diese besuchen und auch Verwandte, die weit weg wohnen können hier teilhaben.

In Deutschland besteht die Pflicht, dass nach einem Todesfall ein Arzt eine sogenannte Leichenschau durchführt. Dabei werden sowohl die Todesart – natürlich oder nicht natürlich oder eventuell auch ungeklärt – sowie auch die direkte Todesursache festgestellt. Dabei muss der Arzt immer eine eindeutige Ursache angeben, auch wenn der Verstorbene an mehreren Krankheiten gelitten hat. So kann bei jemandem, der an einem Krebsleiden erkrankt ist und sich dann noch weitere Krankheiten in der Folge zugezogen hat, die eigentliche Todesursache zum Beispiel Herzversagen oder eine Lungenentzündung sein.

Feststellung der Todesursache

In vielen Fällen, wenn dem Arzt der vorherige Krankheitsverlauf bekannt ist, ist die genaue Bestimmung der Todesursache nicht sehr kompliziert. Schwierig wird es jedoch, wenn der gestorbene Mensch zu Lebzeiten an mehreren Krankheiten gleichzeitig gelitten hat, die alle zum Tode geführt haben könnten.

In manchen Fällen ist jedoch die genaue Todesursache rechtlich relevant. So kann es für die Auszahlung einer Versicherungssumme wichtig sein, welche Ursache zum Tode geführt hat. Auch wenn der Tod nach einem medizinischen Eingriff erfolgt ist, muss geklärt werden, ob ein ärztlicher Kunstfehler zum Tod geführt hat. Daher wird in kritischen oder strittigen Fällen eine Obduktion oder Leichenöffnung durchgeführt, wenn die einfache äußere Leichenbeschau zu keinem eindeutigen Urteil kommen kann. Zudem ist dies selbstverständlich der Fall, wenn ein Delikt wegen Tötens vorliegt.

Natürliche Todesursachen

Unter dem Begriff der natürlichen Todesursachen fasst der Gesetzgeber alle Todesursachen zusammen, die aufgrund einer Krankheit oder des natürlichen Altersprozesses entstanden sind. Sehr oft führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Tode, aber auch Krebsleiden und andere schwere Krankheiten können letztendlich tödlich verlaufen.

Auch durch Drogenmissbrauch entstandene Krankheiten, die zum Tode führen, zählen zu den natürlichen Todesursachen. So ist die Leberzirrhose eine häufige Todesursache bei langfristigem und starkem Alkoholmissbrauch. Ebenso fallen in diese Kategorie Todesfälle die zum Beispiel durch eine allergische Reaktion auf eine Substanz oder ein Arzneimittel herbeigeführt wurden.

Nicht natürliche Todesursachen

Bekannt sind als nicht natürliche Todesursachen einmal die Folgen eines Unfalls mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug oder aber im Haushalt – auch dort kann es zu schweren Unfällen mit Todesfolge kommen. Viele Unfälle mit tödlichen Folgen resultieren auch aus Freizeitbeschäftigungen wie Bergsteigen, Wassersport, Reiten oder Klettern – hier kann es zu gefährlichen Stürzen oder zum Tod durch Ertrinken kommen.

Zu den nicht natürlichen Todesursachen zählen auch die Folgen medizinischer Behandlung – das kann eine Nebenwirkung eines Medikamentes sein, aber auch ein ärztlicher Kunstfehler bei der Therapie oder eine nicht fachgerechte Narkose oder Vorgehensweise bei einem chirurgischen Eingriff.

Nicht zu vergessen sind in dieser Kategorie auch noch die gewaltsam herbeigeführten Todesfälle, in Deutschland kann das ein Suizid oder ein Tötungsdelikt sein. In anderen Ländern kommt noch die Exekution hinzu, wenn dort die Todesstrafe gesetzlich zugelassen ist.

Der Tod eines nahen Angehörigen durch einen Suizid gehört wohl mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann. Unter einem Suizid versteht der Gesetzgeber eine Selbsttötung, die gewollt oder fahrlässig gewesen sein kann. Für die Angehörigen und Hinterbliebenen ist ein Suizid deshalb sehr traumatisierend, weil sie sich natürlich fragen, ob sie ihn hätten verhindern können, wenn sie nur zu den Lebzeiten des Verstorbenen seine Signale richtig interpretiert hätten. Demzufolge spricht auch die Gesellschaft nicht gerne über das Tabuthema Suizid.

Ursachen eines Suizids

Allgemein ist man aufgrund der ausgewerteten Statistiken der Meinung, dass ein sehr hoher Prozentsatz an Selbsttötungen aus psychischen Krankheiten wie einer schweren Depression resultiert, die grundsätzlich als behandelbar gelten. Diese Erkrankungen werden von den Betroffenen und ihren Angehörigen jedoch oft zu Lebzeiten gar nicht erkannt.

Eine weitere häufige Ursache für einen Suizid ist eine schwere physische Erkrankung, deren Folgen der betroffene Mensch nicht mehr ertragen kann oder will. Auch traumatische Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen können im Einzelfall zu einer Selbsttötung führen.

Suizidraten

Allgemein ist weltweit eine Tendenz zu sehen, dass die Suizidraten rückläufig sind. Allerdings sind alle statistischen Aussagen zum Thema Suizid insofern problematisch, als es eine sehr hohe geschätzte Dunkelziffer gibt, da viele Suizide nicht als solche erkannt und erfasst wurden.

Die Suizidrate wird in Deutschland auf Basis der Totenscheine ermittelt, auf denen der Arzt die Todesursache vermerkt. Auch hier gilt, dass sich diese Todesursache durch nachträgliche Obduktionen in sehr vielen Fällen als falsch erwiesen hat, was natürlich auch die Zahlen zu den Suizidraten verfälscht.

Generell ist die Suizidrate bei Männern um ein Vielfaches höher als bei Frauen, dieser Effekt ist weltweit einheitlich festzustellen. Die einzige Ausnahme bildet China, dies scheint das einzige Land zu sein, indem sich mehr Frauen als Männer selbst töten.

Zum Teil scheint die Suizidrate auch altersabhängig zu sein, in manchen Ländern steigt sie mit zunehmendem Alter. So zum Beispiel in Südkorea, das eine der höchsten Suizidraten der Welt hat. In einigen Kulturen scheint dieser Alterssuizid von gesellschaftlichen Werten beeinflusst zu sein. So war es bei den Inuit lange Zeit üblich, dass alte oder kranke Mitglieder eines Stammes sich umbrachten, wenn sie für das Überleben der Gemeinschaft zu einer Gefahr geworden waren.

Neben den Raten eines erfolgreichen Suizides, bei dem der Mensch verstorben ist, gibt es auch noch die Raten über die versuchten Suizide, die fehlgeschlagen sind. Diese Anzahl beträgt ein Vielfaches der erfolgreichen Suizide und wird oft so interpretiert, dass diese Suizidversuche keine ernsthafte Absicht zur Selbsttötung hatten, sondern eher als ein Ruf nach Hilfe und Aufmerksamkeit zu sehen seien.

Bei einem Todesfall muss in Deutschland ein Arzt eine äußere Leichenschau vornehmen, um die Todesart (natürlich, nicht natürlich, ungeklärt) sowie die konkrete Todesursache fest zu stellen. Erst wenn dies erfolgt ist, kann der Totenschein ausgestellt werden.

Wenn der Mediziner bei seiner Untersuchung des Toten den Eindruck bekommt, es handele sich um eine nicht natürliche Todesart und der Tod sei aufgrund eines Tötungsdeliktes eingetreten, so vermerkt er dieses auf dem Totenschein, der an die Gerichtsmedizin weitergeleitet wird. Diese veranlasst dann beim Verdacht auf ein kriminelles Delikt eine Obduktion, um den genauen Verlauf der Tötung zu rekonstruieren und eventuelle Hinweise auf den Täter zu bekommen.

Ablauf einer Obduktion: Die äußere Inspektion des Verstorbenen

Die Obduktion, also die innere Leichenschau, wird von einem speziell dazu ausgebildeten Rechtsmediziner durchgeführt. Dieser nimmt zuerst eine sehr genaue und detaillierte äußere Inspektion des Leichnams vor. Neben allgemeinen Daten wie Alter, Gewicht, Größe und weiteren äußeren Merkmalen werden auch alle Veränderungen genau dokumentiert und protokolliert, die mit dem Tötungsdelikt in Zusammenhang stehen könnten. Diese Einzelheiten können den ermittelnden Beamten helfen, Rückschlüsse auf den Tathergang zu ziehen und eventuell den Täterkreis schon etwas einengen.

Ablauf einer Obduktion: Die innere Leichenbeschau

In diesem Schritt der Obduktion öffnet der Rechtsmediziner den Leichnam, um sich einen Überblick über innere Verletzungen und den Zustand der Organe zu verschaffen. Bei einer Obduktion wegen Tötens müssen drei Körperbereiche geöffnet und untersucht werden: die Schädelhöhle, der Brustraum und die Bauchhöhle.

Nach der Öffnung dieser Körperbereiche werden die inneren Organe zuerst begutachtet, dann entnommen und weiter untersucht. Dazu gehört das Feststellen des Gewichtes, die Untersuchung auf etwaige Veränderungen sowie oft auch die Entnahme von Gewebeproben, die später in einem Labor auf verschiedene Aspekte wie toxikologische Wirkungen untersucht werden. Dies gilt ebenfalls für eine Blut- und Urinprobe, die der Rechtsmediziner dem Verstorbenen entnimmt.

Ablauf einer Obduktion: Die Versorgung des Toten

Wenn die Obduktion abgeschlossen ist, werden alle entnommenen Organe dem Toten wieder beigegeben. Danach werden die Schnitte zur Öffnung der Körperbereiche vernäht und der Leichnam wird gewaschen und gesäubert. So ist selbst nach einer Obduktion noch ein Aufbahren des Verstorbenen möglich, damit die Hinterbliebenen Abschied nehmen können.

Emotionale Aspekte der Obduktion wegen Tötens

Für die Angehörigen ist der gewaltsame Todesfall an sich schon ein traumatischer Schock; die Tatsache einer Obduktion ist für viele eine zusätzliche Belastung. Die Vorstellung, dass der geliebte Verstorbene aufgeschnitten und inspiziert wird, ist ein schwer erträgliches Bild. Auch gibt es verschiedene Glaubensrichtungen, die einen solchen Eingriff aus religiösen Gründen strikt ablehnen. Allerdings hat hier der Gesetzgeber das Recht, bei dem Verdacht auf ein Tötungsdelikt eine Obduktion auch gegen den Willen der Angehörigen zu erzwingen.

Manchmal prüft das Schicksal die Menschen besonders hart, indem sie gleich mit mehreren Todesfällen auf einmal konfrontiert werden. Das kann geschehen durch zum Beispiel einen Autounfall, bei dem mehrere Familienmitglieder getötet werden, aber auch eine schwere Infektionskrankheit kann den Tod mehrerer Personen zur Folge haben.

So wird auf einen Schlag nicht nur eine Lücke gerissen, sondern viele. Und in den ersten Momenten kann man sich als Hinterbliebener gar nicht vorstellen, wie das Leben weitergehen soll, wenn einem so viele geliebte Menschen genommen wurden. Freude und Glück sind plötzlich aus dem Leben verschwunden, und man kann sich nicht vorstellen, dass sie jemals wiederkehren.

Unbedingt anzuraten: 

Professionelle Unterstützung zur Trauerbewältigung

Wenn ein Hinterbliebener gleich mehrere Todesfälle zu verkraften hat, ist das Ausmaß der Belastung schier unermesslich. Helfen die natürlichen Mechanismen des Menschen bei der Trauer um einen gestorbenen Angehörigen im Normalfall noch gut weiter, ist das bei mehreren Todesfällen oft nicht mehr der Fall.

Das emotionale und seelische Trauma ist dann so groß, dass der einzelne Mensch nicht mehr weiß, wie er es bewältigen soll. Manchmal ist sogar zu befürchten, dass aufgrund des riesigen Verlustes mehrerer geliebter Menschen der Lebenswille der Hinterbliebenen erlischt. In so einem Fall sollte man unbedingt die Hilfe speziell dazu ausgebildeter Trauerbegleiter in Anspruch nehmen.

Das können zum einen religionsgebundene Seelsorger sein, die den gläubigen Menschen helfen, mittels ihrer Religion den schweren Schlag zu akzeptieren und zu verkraften. Und zum anderen gibt es weltliche Psychologen und Seelsorger, die die betroffenen Menschen bei ihrer Trauer begleiten und ihnen Hilfestellungen anbieten können. Das können bei einem schweren Trauma auch zeitweise einmal Medikamente sein, damit Geist und Körper ab und an ein wenig Ruhe finden und neue Kraft tanken können.

Praktische Aspekte bei mehreren Todesfällen

Auch der praktische Aufwand ist bei mehreren Todesfällen natürlich ungeheuer groß. Man muss nicht nur alle behördlichen und rechtlichen Dinge mehrfach in Angriff nehmen, sondern auch eine Mehrfachbestattung organisieren und sich mit den Hinterlassenschaften verschiedener Personen beschäftigen.

Auch hier ist es empfehlenswert, sich dabei professionell unterstützen zu lassen. Ein Beerdigungsinstitut ist viel versierter in den rechtlichen Aspekten als eine Privatperson und kann die notwendigen Maßnahmen einleiten. Wenn es um das Aussortieren persönlicher Gegenstände der Verstorbenen geht, kann man vielleicht einen Freund oder jemanden von einer sozialen Organisation bitten, hilfreich zur Seite zu stehen. Denn bei diesen Tätigkeiten können immer wieder sehr schmerzhafte Momente auf die Angehörigen zu kommen.

Wenn ein Mensch verstirbt, verlangt der Gesetzgeber, dass eine kompetente Person diesen Tod untersucht und bescheinigt. Diese Untersuchung wird von einem Arzt vorgenommen, der den verstorbenen Menschen gründlich untersucht, um eine Aussage über die Art des Todes und die Todesursache vornehmen zu können. Dieser Vorgang, auch Leichenschau genannt, ist zwingend vorgeschrieben.

Kommt er bei seiner Untersuchung zu einem eindeutigen Ergebnis, so stellt der Arzt die Todesbescheinigung aus. Er trägt in den nicht-vertraulichen Teil alle relevanten Daten zu dem verstorbenen Menschen ein, soweit sie bekannt sind. Dazu gehören das Geschlecht und Alter des Toten, Name und Adresse, Geburtsort sowie Sterbeort und Todeszeitpunkt, sofern er bekannt ist oder genau ermittelt werden kann.

Verschiedene Todesarten und ihre Folgen

Bei der Leichenschau kann der Arzt zu verschiedenen Erkenntnissen über die Todesart kommen, die dann in der Todesbescheinigung vermerkt wird. Der Gesetzgeber kennt zum einen den natürlichen Tod, bei dem der verstorbene Mensch an den Folgen zum Beispiel einer Krankheit oder des Alters gestorben ist. In diesem Fall wird die Todesbescheinigung an das Gesundheits- und an das Standesamt übermittelt, die weitere erforderliche Dokumente ausstellen, so die amtliche Sterbeurkunde.

Stellt der Arzt einen nicht-natürlichen Tod fest, also eine Tötung oder einen Suizid, so wird die Rechtsmedizin benachrichtigt, um weitere Schritte zur Klärung der Todesursache in Gang zu setzen. Auch wenn das Urteil des Arztes bei der Leichenschau auf ungeklärte Todesursache lautet, müssen weitere Maßnahmen diese klären, um eine kriminelles Delikt ausschließen zu können.

Einsichtsrecht der Angehörigen in die Todesbescheinigung

Laut Gesetzgeber haben die Angehörigen das Recht, den nicht-vertraulichen Teil der Todesbescheinigung einzusehen. Auf dieser ist die konkrete Todesursache jedoch nicht vermerkt, nur die Art des Todes (natürlich, nicht-natürlich, unbekannt). Die Schweigepflicht des Arztes verbietet es ihm, den Angehörigen die Todesursache zu nennen.

Wollen die Angehörigen Klarheit, woran der Verstorbene gestorben ist, so müssen sie ein zwingendes rechtliches Interesse vorweisen können, da ansonsten der Gesetzgeber weiterhin die persönlichen Daten schützt. So soll auch nach dem Tod der Wille des Verstorbenen gewährleistet werden – litt er zum Beispiel an einer Erbkrankheit, so kann es sein, dass er durch diese Tatsache seine Nachkommen nicht belasten wollte.

Für viele Angehörige ist es nicht leicht, sich unter Umständen damit abfinden zu müssen, dass sie nie erfahren, woran ein geliebter Verwandter gestorben ist. Aber die Rechtslage zum vertraulichen Teil der Todesbescheinigung ist zwar umstritten, aber doch recht eindeutig, so dass die Hinterbliebenen diese Tatsache oft einfach akzeptieren müssen.

Kinder erfahren im Kindermuseum des Edwin-Scharf Museums in Ulm viel zum Titelthema „Erzähl mir was vom Tod“ einer Ausstellung, die wir in unserem heutigen Leitthema übernommen haben. Die europäische Gesellschaft schließt die Themen Sterben und Tod kategorisch im Alltag aus. Deshalb mutet das Ansinnen des Museums gerade mit Kindern über dieses Thema zu reden, befremdlich an. Und dann soll diesen Themen auch gleich noch eine Ausstellung für Kinder und deren Eltern, gewidmet sein? Wer sich näher mit dieser Problematik des Ausgrenzens eines natürlichen Themas befasst muss zu dem Schluss kommen das es genau richtig ist, gerade mit Kindern darüber zu reden. Kinder wollen Antworten auf drängende und wichtige Fragen. Man darf sie doch gerade mit angstbesetzten Bereichen nicht alleine lassen. Es ist eigentlich geradezu naheliegend und natürlich, das Kinder sich fragen wenn Oma oder Opa sterben, dass dies auch Papa oder Mama passieren kann. Diese Vorstellung bedroht die Sicherheit in ihrer behüteten Kinderwelt.

Tod und Sterben – ausgegrenzt in unserer Gesellschaft

Kinder verstehen mehr als Erwachsene manchmal glauben. Wenn dann diese schweren Themen wie „alt und gebrechlich werden“, „Zeit, die verrinnt“ und „die Vergänglichkeit alles Irdischen“ für Kinder verständlich dargestellt werden, stellt das auch für sensible Kinderseelen kein Problem dar. In den überlieferten Märchen und alten Mythologien sterben häufig Beteiligte, wenn auch in der Regel nur die Bösen. In Kino- oder Fernsehfilmen kommen Leichen vor, und auch hierdurch werden Kinder und Erwachsene konfrontiert mit diesen Tatsachen, welche zu unserem Leben gehören. Auch in Spielen wird seit Menschengedenken, das Leben und der Tod erklärt. Vor Kindern hieraus ein mysteriöses Geheimnis zu machen ist also ohnehin unmöglich. Das schürt nur deren Ängste, anstatt sie ihnen zu nehmen.

Die Ausstellung wird in Neu-Ulm noch bis zum 9. September 2012 angeboten.

Erlebbare räumliche Inszenierungen lassen die umfänglichen und vielfältigen Aspekte dieses Themas erahnen: Es gibt einen „Uhrenraum“ welcher das Verrinnen unserer Lebenszeit vor Augen führt. Mithilfe von großen Sanduhren geht die Führung in weitere mystische Welten. Erkundungsgänge heißen zum Beispiel: „Paradiesgarten“ oder „Wohnzimmer der Erinnerungen“ oder „Galerie der Lebensalter“ oder „mexikanischer Altar“. Man kann darüber diskutieren und geteilter Meinung sein, ob die Ausstellung eine pädagogische Vermittlung oder vordergründige Didaktik anstrebt oder nicht.

Eines ist jedoch sicher, sie wird anregen innerhalb der Familie keine Themen mehr wegzudrängen, sondern sie sachlich und direkt auszudiskutieren. Sie gibt Anstöße mit Kindern offen und ehrlich auch über die eigene Einstellung zum Sterben zu sprechen und hierfür votieren auch Experten. Pädagogen und Therapeuten sind dafür mit Kindern schon frühzeitig darüber zu sprechen und sie auch von Begräbnissen nicht auszuschließen aus falscher Rücksichtnahme. Offene Worte wie: Ich bin traurig oder ich fühle mich sehr betroffen, damit können Kinder gut umgehen. Zudem helfen Kindern und auch Erwachsenen diverse Trauerrituale, wie ein selbst gemaltes Bild oder Basteleien oder Blumen als Grabbeigabe, aktiv am Trauerprozess teilzunehmen. Wenn man es schafft, das Thema weder zu dramatisch noch zu harmlos darzustellen, hilft das sowohl Kindern als auch deren Eltern.

Den Tod verdrängen

Die Menschen streben seit jeher nach Kontrolle und Macht. Der technische Fortschritt basiert auf dem Wunsch nach Effizienz und Kontrolle, was gleichzeitig Macht bedeutet. In der Medizin hilft jeder Fortschritt ein Stück mehr Kontrolle über den menschlichen Körper und seine kleinen und großen Gebrechen zu erhalten. Der Kontrollwunsch beinhaltet aber auch Veränderungen. Wir mögen keine Veränderungen, die wir nicht selbst bewusst herbeigeführt haben, denn das zeigt auch dass wir nicht über alles die volle Kontrolle erlangen können und uns immer wieder neu auf Situationen einstellen müssen.

Den Tod kann man nicht verhindern

In der Natur von uns Menschen liegt es auch, dass wir unangenehme Dinger gern hinauszögern oder komplett verdrängen. Insbesondere versuchen wir Tatsachen, die wir nicht beeinflussen können so weit zu verdrängen, dass sie nicht unser Bewusstsein beherrschen. Das ist zum Teil notwendig, denn wenn immer der Gedanke an schlimme Ereignisse unser Denken beherrscht, können wir keine Lebensfreude empfinden. Menschen, die immer nur Schlimmes erwarten, geraten schnell in Depressionen und verlieren damit allen Lebensmut. Jeder von uns wird irgendwann einmal sterben und das wissen wir bereits in der Kindheit. Die Gesellschaft jedoch verbindet den Tod mit Krankheit und Siechtum und negativen Emotionen. Diese wiederum werden aus dem täglichen Leben verbannt und das teilweise so perfekt, dass wir uns den Gedanken an unseren eigenen Tod nicht mehr gestatten.

Den Tod kann man nicht rückgängig machen

Viele schlimme Ereignisse im Leben lassen sich im Nachhinein abmildern oder durch große Anstrengungen sogar rückgängig machen. Den Tod können wir allerdings auch mit der modernsten Medizin nicht rückgängig machen. Er ist endgültig und das macht uns Angst. Wir haben keine Kontrolle darüber, wann er eintritt und wie schmerzhaft er wird. Wir können ihn bei Krankheiten allenfalls ein wenig hinauszögern, doch niemals komplett verhindern oder gar rückgängig machen. Der Verlust eines geliebten Menschen durch dessen Tod kommt für uns immer zum falschen Zeitpunkt, denn einen richtigen dafür gibt es nicht. Egal ob eine lange Krankheit voraus ging oder ein Unfall den Tod zur Folge hatte, wir glauben immer, dass wir vieles versäumt haben. Wir wollten noch gern sagen, wie sehr wir den Menschen lieben und ihn brauchen, doch der Tod ist uns zuvorgekommen. Wir wollten noch so vieles gemeinsam erleben, doch der Tod hat dies verhindert. Der Tod ist also schuld daran, dass wir viele emotionale Situationen nicht mehr gemeinsam mit dem geliebten Menschen erleben können und das schockiert uns und macht Angst. Die Endgültigkeit dieses Ereignisses ist also ein weiterer Grund, warum wir den Tod verdrängen.

Erinnern an Verstorbene statt verdrängen

Gedanken zur Erinnerung

…. und immer noch sind Spuren deines Lebens in unseren GedankenDeine Bilder, Augenblicke mit dir, die uns kostbar in Erinnerung bleiben
und uns glauben lassen du wärest noch hier bei uns
(Angelika Schmid)