Trauer verarbeiten
Der Tod eines Familienmitgliedes, Freundes oder einer anderen Person löst bei den Hinterbliebenen stets Trauergefühle aus, die es dann zu bewältigen gilt. Wie schwerwiegend die Trauer ausfällt, hängt unter anderem von der Beziehung ab, die zwischen dem Verstorbenen und dem Trauernden herrschte. Der Verlust eines Mitmenschen ist natürlich immer eine emotionale Belastung, die erst mit der Zeit nachlässt, schließlich muss man die Trauer verarbeiten.
Viele Menschen tun sich mehr oder weniger schwer, ihre Trauer zuzulassen und verdrängen diese mitunter. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe. Einerseits ist der Tod ein Tabuthema, mit dem man sich nur überaus ungern befasst, und andererseits besteht oftmals eine große Scheu davor, die Trauergefühle zuzulassen, da man so den unermesslichen Schmerz, den der Tod des geliebten Menschen hervorruft, zu spüren bekommt. Die richtigen Worte für die Emotionen zu finden, die einen im Innersten bewegen, fällt den meisten Menschen ohnehin überaus schwer. Insbesondere wenn es um Schmerz und Trauer geht, verschließen sich viele Menschen daher nahezu vollkommen und geraten so in eine Art Isolation. Oftmals fühlen sich Trauernde unverstanden und ziehen sich mehr und mehr zurück. Hierdurch entsteht eine große Einsamkeit, die dafür sorgt, dass die Betroffenen in ihrer Trauer förmlich gefangen sind. Gibt es niemanden, dem man sich anvertrauen könnte oder möchte, versucht man selbst, mit der Trauer allein zurechtzukommen und scheitert mitunter kläglich. Trauernde sollten sich daher ihrem Umfeld öffnen und dieses an ihrem Schmerz teilhaben lassen.
Die Phasen der Trauer
Trauer zu verarbeiten, braucht in erster Linie Zeit. Wissenschaftler befassen sich bereits seit jeher mit der Trauer der Menschen. Verschiedene Forscher haben im Laufe der Jahre einzelne Trauerphasen benannt und einen schematischen Ablauf von Trauerprozessen erkannt. Im Rahmen der Verarbeitung eines Todesfalles durchlaufen die Hinterbliebenen somit mehrere Phasen der Trauer und überwinden diese allmählich.
Mehrere Theorien befassen sich auf wissenschaftlicher Ebene mit den Phasen der Trauer und vertreten zum Teil unterschiedliche Standpunkte. Im Allgemeinen lässt sich aber feststellen, dass unmittelbar nach dem Todesfall gewissermaßen eine Schockphase eintritt. Der Hinterbliebene will den Tod nicht wahrhaben und lässt keine Emotionen zu. Früher oder später brechen diese allerdings hervor und sorgen für die nächste Trauerphase. Der Trauernde ist in seinem Schmerz gefangen und kann keinen klaren Gedanken fassen, da der Tod des geliebten Menschen alles überschattet. Trauernde ziehen sich im Zuge dessen vom normalen Leben zurück und schwelgen in Erinnerungen an den Verstorbenen. Dieser scheint allgegenwärtig zu sein und lässt den Trauernden einfach nicht los.
Die intensive Auseinandersetzung mit dem Verstorbenen und dessen Tod ist für den Hinterbliebenen zwar überaus schmerzhaft, gibt ihm aber gleichzeitig die Chance, die Trauer zu verarbeiten. Hat man all diese Phasen der Trauer durchlaufen, tritt eine gewisse Anpassung ein. Der Trauernde kehrt gewissermaßen ins Leben zurück, kann positiver in die Zukunft blicken und sich neu orientieren.