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Beiträge mit Tag ‘Trauer’

Die meisten Menschen befassen sich am liebsten überhaupt nicht mit dem Tod und verdrängen mehr oder weniger die Tatsache, dass jedes Leben endlich ist und mit dem Tod endet. Spätestens wenn ein Mitglied der Familie verstirbt, wird man allerdings mit den Themen Sterben und Tod konfrontiert und erlebt die Realität in voller Härte. Besonders schmerzhaft ist es, wenn die Schwester stirbt und man somit eine enge Vertraute verliert. Die Schwester gehört zum engsten Familienkreis und ist eine wichtige Bezugsperson, so dass ihr Tod alles ändert und die eigene Welt aus den Fugen geraten lässt.

Die Schwester ist neben den Eltern eine der wichtigsten Bezugspersonen und engsten Familienmitglieder. Für die enge Verbindung ist aber nicht nur die Tatsache verantwortlich, dass man von denselben Eltern abstammt, sondern auch der Umstand, dass man seine Kindheit und Jugend gemeinsam verlebt und im Zuge dessen viele schöne Erlebnisse aber auch Sorgen geteilt hat. Der Tod der Schwester ist daher auch für erwachsene Geschwister ein tiefer Einschnitt und beraubt sie eines nahen Verwandten.

Wenn Kinder ihre Schwester verlieren

Der erste Kontakt mit dem Tod ist für Kinder stets sehr erschreckend und verstörend. Je nach Alter des betreffenden Kindes ist ihm die Endlichkeit des Lebens überhaupt nicht bewusst und erst im konkreten Trauerfall wird es unvermittelt mit dem Tod konfrontiert. Um einen solchen Schock überwinden zu können, sind Kinder auf die Unterstützung der Familie angewiesen und müssen zunächst lernen, was es bedeutet, wenn jemand verstirbt. Beim Tod der Schwester erfahren sie so am eigenen Leib die Trauer und den Schmerz, die ein solcher Verlust bedeutet. Alleine kann ein Kind mit diesen Emotionen kaum zurechtkommen.

Für die Eltern der Verstorbenen ist die Situation natürlich ebenfalls schrecklich und grausam, denn das eigene Kind zu Grabe tragen zu müssen, ist wohl das Schlimmste, was Eltern widerfahren kann. Sind Geschwisterkinder vorhanden, müssen die Eltern allerdings zumindest in einem gewissen Maße Stärke beweisen und ihren Nachwuchs in der tiefen Trauer um die Schwester auffangen. Altersgerecht gilt es, den Tod der geliebten Schwester aufzuarbeiten. Dies dürfte wohl niemandem leicht fallen, so dass man mitunter geneigt ist, zu schweigen. Den Geschwisterkindern und auch den Eltern ist dies aber keine Hilfe. Stattdessen müssen die Sprachbarrieren überwunden und die Trauergefühle in Worte gefasst werden, damit man mit der Zeit lernt, mit der Trauer zu leben. Vor allem für Kinder kann der Tod der Schwester ein traumatisches Erlebnis sein. Um seelischen Folgen vorzubeugen, ist ein offener Umgang zwingend erforderlich, weil die Kinder nur so den Tod begreifen und ihre Trauer um die geliebte Schwester verarbeiten können.

Die Trauer um die Schwester geht folglich in der Regel mit einer massiven Trauer um die verstorbene Tochter, Enkelin und Freundin einher. War die Schwester zum Zeitpunkt ihres Todes erwachsen, hinterlässt sie mitunter auch einen Partner und Kinder. Der Tod einer einzelnen Person betrifft somit eine Vielzahl von Menschen.

Fast alle Religionen entwickeln im Laufe der Zeit heilige Schriften und Texte, in denen die wesentlichen Inhalte und Regeln der Religion kanonisiert, das heißt festgelegt werden. Die Schriften stellen somit den Maßstab dar, an dem die Ausübung der Religion gemessen wird.

Da die heiligen Schriften jedoch oft der Auslegung bedürfen, haben sich in den Weltreligionen Institutionen herausgebildet, deren Aufgabe es unter anderem ist, die jeweils aktuell gültige Deutung der Schriften festzulegen. Eine Allgemeingültigkeit gibt es dabei nicht, und als Folge davon gibt es in den meisten Religionen verschiedene Strömungen, welche die heiligen Schriften in manchen Teilen unterschiedlich auslegen.

So kennt das Christentum unter anderem die Katholiken und die Evangelische Kirche, Hauptströmungen im Islam sind die Sunniten und die Schiiten. Diese unterschiedlichen Auslegungen der heiligen Schriften und die daraus erfolgten Spaltungen haben in der Geschichte der Religion nicht selten zu blutigen Auseinandersetzungen geführt.

Die Bibel im Christentum

Die zentrale heilige Schrift im Christentum stellt die Bibel dar. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Alten und dem Neuen Testament. Das Alte Testament ist inhaltlich deckungsgleich mit dem jüdischen Tanach und wurde sowohl von den Juden als auch den Urchristen als gültiges Wort Gottes angesehen.

Das Neue Testament berichtet vom Leben und Sterben Jesu und umfasst unter anderem die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und verschiedene Briefe einzelner Apostel. Die Kanonisierung war schon zu Beginn umstritten, da verschiedene Gruppen weitere Texte als verbindlich mit aufnehmen wollten.

Der Koran im Islam

Der Islam sieht den Koran als die grundlegende heilige Schrift an, der unbedingt Folge zu leisten ist. Er wird verstanden als wörtliche Offenbarung von Gottes Wort, welche Gott über den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed übermittelt hat. Aus dem Koran leitet sich auch das Rechtssystem ab, in dem die Regeln für das Leben in der Gemeinschaft sowie Sitten und Gebräuche geregelt werden.

Eine zweite Quelle für die Gläubigen des Islams stellt die Sunna dar. In ihr wurden die Taten, Verhaltensweisen und Billigungen des Propheten Mohammed fest gehalten, und sie gelten sowohl im profanen als auch im religiösen Leben als Richtschnur und nachahmenswertes Vorbild.

Die Veden im Hinduismus

Die religiöse Literatur im Hinduismus ist sehr umfangreich. Einen zentralen Teil der heiligen Schriften stellen die Veden dar, die auch zur ältesten überlieferten Literatur gehören. Im Verständnis des Hinduismus handelt es sich dabei um direkte Offenbarungen des Göttlichen, die an mystische Weise gegeben wurden. Zuerst nur mündlich überliefert, wurden sie später in Sanskrit in den Veden niedergeschrieben.

Da es sich um direkte göttliche Worte handelt, werden die Veden von allen Strömungen des Hinduismus als gültig und absolut verbindlich angesehen. Neben den Veden existiert noch eine Vielzahl an weiteren Schriften, den sogenannten Smriti. Diesen wird kein göttlicher, sondern ein menschlicher Ursprung zugeschrieben, daher werden sie in den verschiedenen hinduistischen Glaubensrichtungen nicht einheitlich eingestuft. Einmal gelten einige von ihnen als heilig, in einer anderen Strömung jedoch nicht.

Das Tripitaka im Buddhismus

Das Sanskritwort Tripitaka bedeutet in etwa Dreikorb und deutet damit an, dass der Kanon der heiligen buddhistischen Schriften im Wesentlichen aus drei Sammlungen überlieferter Texte besteht. Zum einen sind das die Lehrreden Buddhas, auch Sutras genannt, die Vinayapitaka als disziplinarische Schriften für Mönche und Nonnen und die Abidhammapitaka, philosophische oder scholastische Texte.

Nur diese Schriften werden allgemein als verbindliche und authentische Grundlagen des Buddhismus anerkannt. Da es jedoch noch eine Fülle weiterer Schriften gibt, die unterschiedlich eingeordnet werden, besteht auch im Buddhismus eine Spaltung zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen.

Die Thora im Judentum

Die zentrale heilige Schrift des Judentums ist die Thora. Sie besteht aus fünf Büchern und enthält die Regeln und Gesetze, die Mose am Berg Sinai von Gott erhalten hat. Inhaltlich sind sie bis auf kleine Details deckungsgleich mit dem entsprechenden Teil des Alten Testaments, da das Christentum diese heilige Schrift vom Judentum übernommen hat.

Eine weitere wichtige Schrift stellt im Judentum der Talmud dar. Er enthält die mündlich überlieferten Auslegungen der heiligen Schrift, sowie Kommentare zu den Auslegungen. Die Thora und der Talmud bilden gemeinsam die Grundlage für das Rechtssystem und die Sittenlehre im Judentum.

Im Judentum hat das Wort Thora mehrere Bedeutungen in dieser Weltreligion. Im engen Sinne bezeichnet es das Kernstück der wichtigsten heiligen Schrift des mosaischen Glaubens, die fünf Bücher Mose, die er am Berg Sinai von Gott erhielt. Mit dem Wort Thora wird aber auch die liturgische Version dieser Bücher bezeichnet; das ist die Thorarolle, auf die von Hand die fünf Bücher Mose geschrieben wurden.

Zu der schriftlichen Thora kommt noch die ursprünglich mündlich überlieferte Thora, in der es um die Auslegung der heiligen Schrift geht. Diese Auslegungen und die Kommentare dazu wurden später schriftlich festgehalten und bilden als Talmud eine weitere wichtige religiöse Schrift. Diese Schriften zusammen bilden die Grundlage für die rabbinische Ausformung und Auslegung des Rechts und stellen einen Sitten- und Verhaltenskodex für die jüdischen Gläubigen dar.

Im erweiterten Sinne versteht man unter der Thora auch das sogenannte Tanach, welches zusätzlich zu den fünf Büchern Mose noch weitere Schriften und Bücher von Propheten enthält und in seinem Inhalt deckungsgleich mit dem christlichen Alten Testament ist.

Inhalte der Thora

Grundsätzlich erzählen die fünf Bücher Mose die Geschichte der Welt und des Volkes Israels. Am Anfang steht die Genesis, die die Schöpfung der Welt durch Gott schildert. Dann werden die Erschaffung des Menschen und die Entstehung des israelitischen Volkes über die Erzväter geschildert. Der Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft und der Abschluss des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel bilden einen wichtigen zentralen Teil.

Der Abschluss des Bundes mit Gott beinhaltet auch die Gesetze und Regeln, die Gott dabei seinem auserwählten Volk mitteilte. Diese Bestimmungen, Regeln und Vorschriften werden in der Thora sehr ausführlich dargestellt und bilden die Grundlage der religiösen Gesetzgebung.

Des Weiteren werden dann der Zug durch die Wüste und die Reise ins gelobte Land Kanaan erzählerisch geschildert. Im letzten Buch sind verschiedene Reden Moses enthalten, zudem Kommentare und Variationen zu verschiedenen Gesetzen und Regeln aus der Thora.

Bedeutung der Thora im Judentum

Die Thora wird von allen religiösen Ausformungen des Judentums unumstritten als die zentrale heilige Schrift anerkannt. Sie und die darin enthaltenen Regelungen bilden die Basis des rabbinischen Rechtswesens (die traditionelle Richtung zählt in der Thora 248 Gebote, 365 Verbote und 613 Vorschriften). Aus ihm leiten sich auch die jüdische Ethik, der Moralkodex sowie sittliche Vorschriften ab, die das Verhalten auch im profanen Leben stark prägen.

Diese Verbindlichkeit hat lange Zeit das jüdische Rechtssystem bestimmt und auch viele Rituale und Verhaltensweisen im Alltag bestimmt, wie bestimmte Speisevorschriften, die Einhaltung der Sabbatruhe oder die Stellung der Frau. Viele dieser Traditionen werden jedoch von modernen jüdischen Gläubigen in Frage gestellt, so dass eine Kluft zwischen orthodoxen und progressiven Juden entstanden ist.

Denn der Thora wird von der orthodoxen Richtung eine starke Verbindlichkeit zugeschrieben, die keine Veränderungen zulässt. Die orthodoxen Juden glauben, dass die Thora das Wort Gottes enthält und daher alle in der Thora beschriebenen Ereignisse als Tatsachen anzusehen seien, auch wenn diese mit modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaft im Widerspruch stünden.

Das moderne Judentum betrachtet die Texte der Thora hingegen als göttlich inspiriert und eher als einen fortlaufenden Dialog Gottes mit seinem Volk, der verschiedene Auslegungen zulässt und in jeder Generation neu geführt wird. Daher sind Veränderungen in den Interpretationen und die Verlagerung von religiösen Schwerpunkten in ihrer Auffassung durchaus möglich und notwendig.

Es wird unterschieden zwischen unveränderlichen Traditionen wie die Einhaltung der Sabbatruhe, die Heiligkeit des Lebens oder das Streben nach Gerechtigkeit. Bei anderen Themen jedoch sollte man die jüdischen Traditionen der heutigen Zeit anpassen, so zum Beispiel den Umgang mit Homosexualität oder die religiöse Gleichberechtigung der Frau. Die alte rabbinische Rechtspraxis entspräche nicht mehr einer modernen jüdischen Ethik und müsse daher angepasst werden, so die Auffassung der progressiven Juden.

Der Koran ist die zentrale heilige Schrift des Islam, einer der großen Weltreligionen. Er setzt sich aus 144 sogenannten Suren zusammen, die in Versform religiöse Inhalte, aber auch Rechtsfragen und ethische Aspekte behandeln. Die Suren sind grob nach der Länge geordnet und beginnen fast alle mit der einleitenden Formel „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen“.

Der Koran entstand in einem Zeitraum von über zwanzig Jahren ab dem Jahr 610 nach Christus. Nach dem Tode Mohammeds wurde eine kanonisierte Fassung geschaffen, und es erging die Anweisung, alle anderen Niederschriften zu verbrennen, damit keine verfälschten Versionen kursieren könnten.

Entstehung des Korans

Die islamischen Gläubigen sehen den Koran als das direkte Wort Gottes an. Diese bei Gott existierende Urschrift des Korans hat er dem Propheten Mohammed zuerst ins Herz geschrieben. Dann wurde der Prophet Mohammed vom Erzengel Gabriel besucht, der im Verlauf der nächsten Jahrzehnte den in das Herz geschriebenen Koran auf die Zunge Mohammeds brachte.

Historiker vermuten, dass der Prophet nicht lesen und schreiben konnte, deshalb hat er die Verse rezitiert – Rezitation oder Lesung ist nämlich die Bedeutung des Wortes Koran. Im Lauf der Zeit wurden die von Mohammed vorgetragenen Verse dann schriftlich fixiert; in den endgültigen Koran kamen dabei fast nur Suren, bei denen zwei Zeugen bestätigen konnten, sie genau so vom Propheten gehört zu haben.

Bedeutung des Korans

Da der Koran in den Augen der islamischen Gläubigen die ureigensten Worte Gottes sind, hat er eine absolute Verbindlichkeit und ist die oberste religiöse Richtschnur. Allerdings sind viele Stellen des Korans interpretationsfähig, so dass eine Fülle an auslegenden Kommentaren dazu entstanden ist.

Da der Prophet Mohammed in den Suren auch ausführlich über rechtliche Aspekte sowie moralische und ethische Normen gesprochen hat, bildet der Koran die Grundlage für die islamische Rechtsprechung, die Scharia. Für strenggläubige Moslems ist die Scharia die oberste Instanz, die auch über der staatlichen Gesetzgebung steht. In sehr vielen islamischen Ländern wird ausschließlich die Scharia angewandt, in einigen gibt es neben der religiösen Rechtssprechung eine staatliche Rechtssprechung für Nichtmuslime.

Aus dem Koran leiten sich religiöse und profane Regeln, Rituale und Verhaltensweisen ab, die der Gläubige einzuhalten hat. So gibt es Vorschriften für die täglichen Gebete, einen Fastenmonat, aber auch zur Stellung der Frau oder dem Verhalten gegenüber Andersgläubigen.

Warum steht der Islam in der Kritik?

Der Islam ist eine der großen Weltreligionen, der aktuell besonders einer scharfen Kritik unterzogen wird. Es gibt dabei mehrere zentrale Kritikpunkte, die im Vordergrund stehen. Alle Kritiker berufen sich darauf, dass die kritisierten Punkte so im Koran geschrieben stehen und daher zwangsläufig von den gläubigen Muslimen nicht ignoriert werden würden.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Gewaltbereitschaft, die dem Islam seit seinem Bestehen vorgeworfen wird. So hat schon der Prophet Mohammed mit militärischer Gewalt die arabische Halbinsel islamisiert. Auch der im Islam vorgesehene und im Koran angesprochene Dschihad, der Kampf gegen Andersgläubige, untermauert den Vorwurf der Gewaltbereitschaft. In der jüngeren Geschichte wurden von verschiedenen islamischen Gruppierungen die entsprechenden Stellen im Koran auch als Aufforderung zur Gewalt interpretiert und umgesetzt, obwohl moderne Muslime diese Stellen für auslegungsfähig halten, so dass keine Gewalt, sondern Überzeugung eingesetzt werden sollte.

Auch die Einhaltung beziehungsweise Nichteinhaltung der Menschenrechte steht immer wieder im Feuer der Kritik. So wird auf die Rechte der Frau und die Rechte der Andersgläubigen hingewiesen, die unter der Scharia stark beschnitten sind. Einige überlieferte Strafen, die die Scharia laut Koran vorsieht, wie die Steinigung oder Verstümmelung, seien ebenfalls mit den universell gültigen Menschenrechten nicht zu vereinbaren. Zwar wenden nicht alle islamischen Staaten die Scharia in voller Strenge an, doch es kommt immer wieder zu solchen Fällen, die dann die Empörung der Menschenrechtsvertreter hervor rufen.

Dem Islam wird zudem eine Intoleranz gegenüber anderen Religionen vorgeworfen, die im Koran begründet liege. Schon der Prophet Mohammed habe die Juden bekämpft, und diese Judenfeindlichkeit ziehe sich durch bis auf den heutigen Tag. Der Aufruf zum Dschihad wird ebenfalls als intolerante Feindlichkeit gegenüber anderen Religionen gesehen, ebenso wie die Tatsache, dass die Scharia Andersgläubigen weniger Rechte zugesteht als den sogenannten Rechtgläubigen.

Hinduismus Trauer

Der Hinduismus stammt aus Indien und ist eher ein Sammelbegriff für verschiedene religiöse Strömungen, die ältesten Schriften zum Hinduismus stammen aus dem zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Allen unter dem Namen Hinduismus vereinten Strömungen ist jedoch gemeinsam, dass sie an die Idee des Karmas und an die Reinkarnation glauben. Der Mensch sammelt durch gute und böse Taten gutes und schlechtes Karma an, das am Ende seines aktuellen Lebens bestimmt, ob er in einer höheren oder niederen Lebensform wiedergeboren wird. Diese Vorstellung, dass das bisher angesammelte Karma bestimmt, als was man geboren wird, unterstützt auch das im Hinduismus vertretene Kastensystem. Dieses beinhaltet die Vorstellung, dass man die Pflichten der Kaste, in die man geboren wird, zu erfüllen hat, und dass es keine Möglichkeit gibt, seine Kaste zu verlassen oder sich mit einer anderen zu vermischen.

Vorstellungen von Leben und Tod im Hinduismus

Der Hinduismus kennt in seinen vielen Ausrichtungen eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen, Halbgötter, Engeln, Dämonen und sonstigen nicht-menschlichen Wesen. Es gibt jedoch die gemeinsame Vorstellung von etwas unpersönlichen Göttlichen, einem allumfassenden, ewigen Etwas, dem andere persönliche Götter untergeordnet sind. Das Ziel des Hindus ist die Erleuchtung des Geistes und die Vereinigung mit diesem unpersönlichen Göttlichen, die den Menschen von der Wiedergeburt befreit. Aufgrund der Vielzahl dieser personifizierten Götter sind die Regeln und religiösen Vorschriften für ein frommes Leben ebenso vielfältig. Sehr verbreitet ist die vegetarische Lebensweise, die als höherwertiger als eine mit Fleisch angesehen wird. Absolut tabu ist für die meisten Hindus der Verzehr von Rindfleisch, da die Kuh als heilig angesehen wird.

Hinduismus TrauerDer Tod wird als wichtiges Ereignis von Ende und Neubeginn angesehen, auf das man sich durch die Ansammlung guten Karmas vorbereitet. Der Hinduismus glaubt nicht an eine persönliche individuelle Seele, sondern dass die dem Menschen innewohnende göttliche Energie, das kosmische Bewusstsein, nach seinem Tod in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Damit der Sterbende möglichst viel gutes Karma in seinen letzten Stunden sammeln kann, begleitet ihn die Familie, um seinen Geist friedvoll und ruhig zu halten. Sie verlesen heilige Schriften, damit sich der Sterbende mit positiven und reinen Gedanken beschäftigt. Ist der Tod eingetreten, wird der Leichnam gewaschen und in weiße Tücher gewickelt, und dann möglichst ein oder zwei Tage aufgebahrt, damit alle Verwandten Abschied nehmen können. Anschließend wird der Verstorbene auf dem Verbrennungsplatz verbrannt, sein Schädel geöffnet, damit die Seele entweichen kann, und seine Asche in einen heiligen Fluss gestreut.

Judentum Trauer

Das Judentum ist die älteste der drei abrahamitischen Religionen (die beiden anderen sind das Christentum und der Islam), die alle auf die archaische Figur des Abraham zurückgehen. Als monotheistische Religion glaubt sie an Jahwe als den Gott Israels, der die Juden zu seinem Volk auserwählt hat. Die Glaubensprinzipien sind im mosaischen Glauben jedoch weder dogmatisch noch streng definiert, so wird von einem Juden noch nicht einmal verlangt, dass er an Gott glaubt. Die Regeln und heiligen Schriften schreiben eher ganz pragmatisch vor, wie man ein ethisches Leben führt. Da in der Vorstellung des Judentums auch Andersgläubige bei einer ethischen Lebensführung am ewigen Leben teilhaben können, war diese Religion seit alters her sehr tolerant und wenig missionarisch aktiv. Nichtsdestotrotz gibt es auch im Judentum wie bei allen Religionen fundamentalistische Strömungen und Glaubensrichtungen, die sich durch intolerante Ablehnung Andersgläubiger sowie extreme Isolation oder aktive Aggression auszeichnen können.

Jüdische Lebensführung und Umgang mit dem Tod

Im Gegensatz zum Christentum, das sein Augenmerk auf das Jenseits und das Heil der Seele nach dem Tod richtet, ist die jüdische Religion sehr stark auf das Diesseits ausgerichtet. Der Glaube besagt, das Leben habe den höchsten Wert, und dass Gott deshalb von seinen Gläubigen erwartet, dass sie ethisch leben, Kinder zeugen und die Menschheit erhalten. Daher ist es eine religiöse Pflicht, dabei zu helfen, Leben zu erhalten und sich um Kranke und Bedürftige zu kümmern. Die Vorschriften für ein gottgefälliges Leben im Diesseits variieren in den verschiedenen Strömungen und Glaubensrichtungen sehr stark, so gibt es sehr strenge Regeln zur Lebensführung, aber auch sehr liberale.

Judentum TrauerDer Tod wird als das Ende des Lebens angesehen. Zwar wird davon ausgegangen, dass die Seele unsterblich ist und irgendwo weiter lebt, aber die Vorstellungen von diesem Weiterleben wurden nie so genau konkretisiert und spezifiziert wie im Christentum und im Islam. Daher ist der Fokus auf das Diesseits und die Zeugung von Nachkommen, in denen man weiterlebt, sehr stark. Der Sterbende soll möglichst von seinen Familienangehörigen begleitet werden, damit der Prozess friedvoll für ihn ablaufen kann. Die Beerdigung wird nach ganz bestimmten Regeln und Riten vollzogen. Jeder Gläubige wird in ein gleiches Totengewand gekleidet und in einem gleichen Sarg bestattet, da alle irdischen Unterschiede durch den Tod ausgelöscht werden und der Friedhof nicht als Stätte des Prunks betrachtet wird. Die Vorstellung der ewigen Ruhe verlangt, dass eine Grabstätte ausschließlich für einen Toten benutzt wird und keine Wiederbelegung erfolgt.

Buddhismus Trauer

Der Buddhismus ist eine Religion, die im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung in Indien entstand. Siddartha Gautama, später Buddha genannt, lehrte seine durch Kontemplation und Meditation erlangten Erkenntnisse über die Natur des Lebens und den Weg, das irdische Leben verlassen zu können um in das Nirwana eingehen zu können. Der Buddhismus unterscheidet sich fundamental von den monotheistischen Religionen wie Christentum, Judentum und Islam, denn der Buddhist glaubt weder an einen allmächtigen Gott noch an eine unsterbliche Seele. Buddha lehrte seine Anhänger die vier grundlegenden Weisheiten seiner Erkenntnis: dass das Leben leidvoll sei, dass Gier, Verblendung und Hass die Ursachen dieser Leiden sind, dass ein Ausmerzen dieser Zustände das Leiden beendet, und dass der Weg dahin der Edle Achtfache Pfad sei, das sind Anweisungen, wie man sein Leben führen sollte, um erlöst zu werden und in das Nirwana einzugehen.

Buddhistische Vorstellungen vom Leben und Tod

Der Buddhismus geht vom Prinzip des Karma und der Wiedergeburt aus, das bedeutet, das jede Handlung, ob gut oder böse, eine Wirkung auf den ausführenden hat, die sich allerdings erst in einem nächsten Leben äußern kann. Der Mensch durchläuft diesen Kreislauf an Tod und Wiedergeburt so lange, bis er gar kein Karma mehr erzeugt und dann in das Nirwana eingehen kann. Daher soll der Buddhist sein Leben so gestalten, dass er Leiden verringert, sich ethisch verhält und durch Meditation und Kontemplation eigene Erkenntnis und Einsicht in seinen Geist erlangt. Buddha lehnte Dogmen und Vorschriften ausdrücklich ab und ermunterte seine Anhänger zu eigenständigem Zweifel und Denken.

Buddhismus TrauerDer Tod existiert für Buddhisten nicht wirklich, sie haben die Vorstellung, dass die Lebensenergie, das Karma, auf einen anderen Organismus übergeht. Daher ist es wichtig, dass der Sterbende in seiner letzten Stunde gute und friedvolle Gedanken hat, um mit gutem Karma in ein besseres und höheres Leben wiedergeboren zu werden oder den Kreislauf der Wiedergeburt endgültig verlassen zu können. Die Begleitung eines Sterbenden gehört dabei zur Pflicht der Familienangehörigen, damit der Übergang so sanft und friedlich wie möglich erfolgen kann. In den vielen verschiedenen buddhistischen Strömungen, die sich im Laufe der Jahrhunderte durch Vermischung mit anderen Religionen gebildet haben, variieren die Vorschriften für die Zeremonien im Sterbefall sehr stark. Sehr verbreitet ist neben der Erdbestattung die Feuerbestattung, bei der nach der erfolgten Verbrennung die Knochen aus der Asche genommen und in Pagoden beigesetzt werden. Im Buddhismus steht wie in vielen anderen Religionen auch das Feuer symbolisch für Reinigung und Läuterung.

Die meisten Menschen lieben das Leben und genießen es daher auch jeden Tag in vollen Zügen. Deshalb steht das Streben nach Gesundheit in der Regel im Vordergrund. Viele Menschen fürchten sich gar vor dem Sterben und könnten sich niemals vorstellen, selbst Hand anzulegen und ihrem Leben ein Ende zu setzen. Die Selbsttötung – der Suizid oder auch Selbstmord – wird deshalb als etwas Ungewöhnliches und für Gläubige auch als Sündhaftes angesehen.

Warum wählt ein Mensch den Freitod?

Das kann viele ganz unterschiedliche Gründe haben. Häufig nennen Ärzte und Wissenschaftler die Depression oder auch eine unüberwindbare Verzweiflung für Selbstmordgedanken. Erschreckend ist, dass viele junge Menschen Suizidversuche hinter sich haben, die mehr oder weniger erfolgreich verlaufen sind. Bei vollem Bewusstsein und aus freiem Willen seinem Leben ein Ende zu setzen – wie verzweifelt muss ein Mensch dabei sein?

Glaubt man den Wissenschaftlern, ist die Suizidrate in Deutschland rückläufig. Scheinbar greifen die Mittel zur Suizidprävention und dennoch ist jeder Fall einer zu viel. Hinterbliebene erleiden durch einen zumeist plötzlichen Suizid einen Schock und verdrängen daher den Todesfallgrund. Eine Verdrängung erschwert jedoch die Trauerbewältigung enorm. Für Christen ist diese Problematik besonders schwer zu tragen, denn es gilt als schwere Sünde Selbstmord zu begehen.

Suizidprävention und Sterbehilfe

Kann ein Suizidforum eine wirksame Suizidhilfe leisten und helfen oder ist das eher kontraproduktiv? Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention e.V. bezieht zu diesen und weiteren Themen ganz klar Stellung. Es ist empfehlenswert, sich mit den erwähnten fundierten Berichten auseinanderzusetzen. Lesen Sie hierzu auch die Suizidprogramme der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Suizid bei unheilbaren Krankheiten

Gesellschaftlich schon eher geduldet sind Selbstmordgedanken bei unheilbar kranken Menschen. Viele Menschen verstehen: Sterben kann in einem solchen Fall auch Erlösung sein. In unseren Nachbarländern, z.B. der Schweiz wird sogar aktive Sterbehilfe durch Ärzte geleistet. In Deutschland ist dies – trotz des Wunsches vieler Schwerkranker – nicht möglich ohne Strafverfolgung.

Viele Diskussionen finden zu diesem Thema in unserer Gesellschaft statt, die mitunter kontrovers und sehr leidenschaftlich geführt werden. Jeder einzelne Standpunkt muss hierbei respektiert werden, doch eines ist klar:

Jeder Mensch sollte in Würde sterben können, dafür muss sich die gesamte Gesellschaft einsetzen.

ChristentumSeit über zweitausend Jahren ist das Christentum in seinen verschiedenen Ausprägungen die verbreitetste Religion in der westlichen Hemisphäre. Ebenfalls wie der Islam und das Judentum eine monotheistische Religion, sind auch beim Christentum als abrahamitischer Religion die Wurzeln in der Gründerfigur von Abraham zu finden. Es gibt einen dreifaltigen Gott, der seinen Sohn in der Gestalt Jesu auf die Erde geschickt hat, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Der Mensch ist immer durch die Erbsünde belastet und bedarf des Opfers Jesu, um Erlösung finden zu können.

Das Leben und der Tod als Christ

Ein Christ soll sein Leben so führen, dass er die zehn Gebote Gottes beachtet und möglichst den Regeln und Vorschriften seiner jeweiligen christlichen Glaubensgemeinschaft folgt. Im Christentum haben sich neben Hauptströmungen wie dem Katholizismus, dem Protestantismus und der anglikanischen Kirche Englands viele weitere Glaubensrichtungen und Sekten gebildet, die jeweils sehr unterschiedliche religiöse Vorschriften haben. In vielen westlichen Ländern besteht seit etlicher Zeit der Trend, den Glauben eher lax zu handhaben, obwohl sich als Gegengewicht dazu immer mehr fundamentalistische Strömungen entwickeln.

Der Tod wird von Christen als das Ende des Lebens begriffen, jedoch glaubt man, dass die Seele unsterblich ist und am Tag des jüngsten Gerichtes wieder auferstehen wird. Dabei hängt es von der Lebensführung ab, ob der Seele Eintritt ins Paradies gewährt wird, sie zur Läuterung eine gewisse Zeit im Fegefeuer ausharren muss oder aber der ewigen Verdammnis in der Hölle anheim fällt. Daher gehört zu den Sterberitualen im Christentum wenn möglich das Ablegen einer letzten Beichte mit darauf folgender Absolution, um möglichst geläutert und sündenfrei vor seinen Schöpfer treten zu können.

Christliche Riten im Trauerfall

In nach wie vor klassischen christlichen Gemeinden gehört das Aufbahren des Toten immer noch zu den Ritualen, die im Todesfall zelebriert werden. Der Tote wird wenn möglich zu Hause aufgebahrt, damit die Familie, Freunde und Nachbarn von ihm Abschied nehmen können. Die Beerdigung – die in heutigen Zeiten oft auch eine Feuerbestattung ist – findet im Rahmen einer religiösen Zeremonie statt, bei der die Anwesenden für das Seelenheil des Verstorbenen beten und Gott darum bitten, seiner Seele gnädig zu sein. Die Symbole der runden Form bei Kränzen, die Farbe Weiß als Farbe des Lichtes und die auf dem Grab platzierten ewigen Lichter sollen alle der Hoffnung auf Auferstehung der Seele Ausdruck verleihen. Zum Trauerprozess gehört auch die Verlesung mehrerer Seelenämter, in denen ebenfalls um Vergebung für den Verstorbenen gebetet wird.

IslamDer Islam ist eine monotheistische Religion, die wie das Christentum und das Judentum zu den abrahamitischen Religionen zählt, die sich alle auf Abraham als Grundfigur berufen. Der einzig wahre Gott ist Allah, und Mohammed sein von ihm gesandter Prophet, dessen Worte und Äußerungen als verbindlich angesehen werden. Jeder Muslim hat religiöse Pflichten zu erfüllen, wie zum Beispiel die täglichen fünf Gebete, die Einhaltung der Fastenzeit oder eine Pilgerreise nach Mekka. Entstanden im sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung hat sich der Islam vor allem im Nahen Osten, Afrika, Asien und einigen Ländern Europas wie Albanien und dem Kosovo verbreitet.

Einstellung zum Leben und Sterben

Im Leben ist es die Aufgabe eines jeden Muslims, möglichst streng nach Gottes Gesetzen zu leben. Es wird als unverzeihliche Todsünde angesehen, wenn man nicht bekennt und glaubt, dass Allah der einzige wahre Gott ist. Andere Sünden können vom barmherzigen Gott vergeben werden, diese nicht. Der Muslim soll auch den Glauben verteidigen, was in fundamentalistischen und fanatischen Gruppen zu den leider bekannten Folgen führen kann.

Im Islam herrscht die Vorstellung, dass der Tod nicht das Ende des Lebens ist, sondern seine Erfüllung. Der Mensch erlangt eine andere Form der Existenz im Angesicht Allahs und lebt in dieser weiter fort, es sei denn, er hat sich im Leben versündigt und muss in die Hölle. Da der Tod eben nicht als ein Ende angesehen wird, sagt der Islam, man müsse ihn auch nicht fürchten. Auch diese Haltung spiegelt sich in einigen islamischen extremen Gruppen wieder, die für ihre Religion freudig in den Tod gehen.

Zeremonien bei einem Todesfall

Der Umgang mit dem Sterben und dem Tod ist in den Alltag integriert. Der Islam lehrt, dass Sterbende auf ihrem Weg in die nächste Existenzform möglichst von ihren Familien begleitet werden sollen. So bleibt noch Zeit für Abschied, Vergebung und Verzeihung. Auch Kinder werden schon bei der Sterbebegleitung mit einbezogen, so dass ihnen von Kindheit an der Tod vertraut ist.

Nach seinem Tod wird der Tote üblicherweise von der Familie oder Freunden für seine letzte Ruhe vorbereitet. Es erfolgt eine rituelle Waschung, die nur von Angehörigen des gleichen Geschlechts vorgenommen werden darf (Ausnahme nur bei Ehepartnern), dann wird der Verstorbene in Leinentücher gewickelt, in denen er auch – möglichst noch am selben Tag – bestattet wird. Das Grab darf nicht schon einmal für eine Bestattung benutzt worden sein und sollte möglichste ewig zur Verfügung stehen, damit die ewige Ruhe des Verschiedenen gewährleistet ist. Der Verstorbene wird ohne Sarg mit dem Kopf Richtung Mekka beigesetzt. Eine Feuerbestattung ist im Islam nicht gestattet.