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Der Tod eines Menschen betrifft nicht nur dessen engste Angehörige, sondern macht das gesamte Umfeld betroffen. So ist die Anteilnahme im Trauerfall groß, schließlich sollen die Hinterbliebenen wissen, dass sie mit ihrem Schmerz nicht alleine sind und viele Menschen Anteil nehmen. Im Zuge dessen kondolieren Freunde, Bekannte, Nachbarn und Kollegen und bekunden so ihr Mitgefühl. Die Kondolenz hat in erster Linie die Aufgabe, den Hinterbliebenen zu zeigen, dass viele Menschen mit ihnen fühlen und an dem schweren Schicksalsschlag Anteil nehmen. Beileidspost hat sich in diesem Zusammenhang bewährt und ist eine gute Möglichkeit, den Hinterbliebenen gegenüber sein Beileid zu bekunden.

Beileidspost als Kondolenz

Die Kondolenz ist eine Angelegenheit, die viele Menschen vor sich her schieben, weil sie schlichtweg unsicher sind und nicht wissen, wie sie vorgehen sollen. Im Rahmen der Trauerfeier drückt man den engsten Angehörigen sein Beileid aus, im Nachhinein kann entsprechende Beileidspost weiteren Trost spenden und den Hinterbliebenen zeigen, dass man nach wie vor ihre Trauer teilt und den Verstorbenen schmerzlich vermisst.

Vielen Menschen ist es unangenehm, Beileidspost zu verfassen, obgleich sie sich der positiven Wirkung eines Beileidsbriefes durchaus bewusst sind. So ist der Wunsch da, den Hinterbliebenen Beileidspost als Kondolenz zukommen zu lassen, aber es stellt sich die Frage, wie man diese gestalten soll. Der Handel hält zwar entsprechende Beileidskarten bereit, doch ein persönlicher Beileidsbrief ist die bessere Wahl. Hiermit kann man seine eigenen Emotionen zum Ausdruck bringen und den Angehörigen so zeigen, dass man ebenfalls trauert. Die eigene Betroffenheit kann demnach durchaus Inhalt der Beileidspost sein. Zugleich darf man aber nicht vergessen, dass die Kondolenz den Trauernden Trost spenden soll. Demnach sollte man versuchen, das richtige Maß zu finden. Einerseits soll der Empfänger der Beileidspost spüren, dass man ebenfalls trauert, aber andererseits sollte man diesen nicht mit der eigenen Trauer noch zusätzlich belasten. Grundsätzlich ist Beileidspost eine ideale Möglichkeit, die richtigen Worte zu finden und den nächsten Angehörigen zu zeigen, dass man ebenfalls unter dem Tod des Verstorbenen leidet.

Bildquelle: Hartmann Linge, CC

Abgesehen vom engeren Familienkreis sind die Freunde in der Regel die Menschen, die einen großen Teil der Freizeit bestimmen, in Krisenzeiten Beistand leisten und in glücklichen Momenten die Freude teilen. Gute Freunde sind demnach wichtige Bezugspersonen, die man nicht missen möchte. Leider kann es aber dazu kommen, dass man einen guten Freund durch eine schwere Erkrankung, einen Unfall oder aus einem anderen Grund verliert. Der Tod gehört zum Leben dazu und nimmt einem immer wieder geliebte Menschen, so dass man lernen muss, mit solchen Verlusten zurechtzukommen. In der Praxis ist es jedes Mal aufs Neue ein Verlust, der einem nahezu unerträglich erscheint.

Zwischen guten Freunden besteht eine ganz besondere Beziehung und die innige Verbundenheit bleibt auch über den Tod hinaus bestehen. Mit einer persönlichen Grabrede kann man sich von dem verstorbenen Freund verabschieden und den Angehörigen gegenüber deutlich machen, wie groß die Lücke ist, die der Verstorbene im Freundeskreis hinterlässt. Indem man eine Grabrede für einen guten Freund hält, spricht man gewissermaßen für den gesamten Freundeskreis des Verstorbenen und macht deutlich, welch wertvoller Mensch der Verstorbene auch für Menschen außerhalb der Familie war. Den Angehörigen kann dies Kraft geben und Trost spenden, weil sie so wissen, wie sehr der Verstorbene auch von seinen Freunden geschätzt und geliebt wurde.

Kostenlose Vorlagen für die Grabrede für einen Freund

Die Verabschiedung eines geliebten Menschen ist so individuell wie der Verstorbene selbst und lässt sich somit nicht mit standardisierten Mustertexten bewerkstelligen. Im Mittelpunkt einer Grabrede für einen guten Freund sollte die Erinnerung an die schöne gemeinsame Zeit sein. Trotzdem kann es hilfreich und auch ratsam sein, sich auf die Suche nach einem geeigneten Beispiel zu begeben. Kostenlose Vorlagen für eine Grabrede findet man beispielsweise online. Bei der Ausarbeitung der Trauerrede für den verstorbenen Freund kann man eine solche Vorlage immer wieder zur Hand nehmen und sich hieran orientieren, schließlich soll die Grabrede positiv an den Verstorbenen erinnern und den Hinterbliebenen zugleich eine Stütze im Rahmen der Trauerbewältigung sein.

Grabrede für Gräfin Anna Arnim-Schlagenthin

Grabrede für Gräfin Anna Arnim-Schlagenthin

Bildquelle: GFHund; CC

Wie der Stuttgarter Thienemann-Verlag mitteilte, war Preußler am 18. Februar im Alter von 89 Jahren in Prien am Chiemsee gestorben. Preußler, der Herr der Raben, Hexen und Räuber, schrieb 32 Bücher, die in 55 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurden. Ein gigantischer Erfolg. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen.

Zu seinen beliebtesten Werken zählen „Krabat“, „Die kleine Hexe“, „Das kleine Gespenst“ und nicht zuletzt „Der Räuber Hotzenplotz“ – allesamt zeitlos aktuelle Klassiker der Kinderbuch-Literatur. Mit seinem märchenhaften Geschichten verstand es Preußler, auch Erwachsene für seine Erzählungen zu begeistern.

Ereignet sich im näheren Umfeld ein Trauerfall, ist man stets tief berührt und von Schmerz erfüllt, denn jeder Todesfall bedeutet den Verlust eines geliebten Menschen und führt einem zugleich die Endlichkeit des eigenen Daseins vor Augen. Dass man den Angehörigen in irgendeiner Form beistehen möchte und ihnen zeigen will, dass sie nicht alleine sind, ist zumeist eine Selbstverständlichkeit. Hierbei sollte man allerdings nicht irgendeine beliebige Form wählen, sondern stattdessen einen persönlichen Trauerbrief verfassen. Anhand eines solchen Kondolenzbriefes werden die Trauer des Verfassers sowie dessen Respekt, Liebe und Wertschätzung dem Verstorbenen gegenüber auf stilvolle Art und Weise zum Ausdruck gebracht.

Persönliche Trauerbriefe richtig formulieren

Ein persönlicher Trauerbrief ist vor allem dann ein absolutes Muss, wenn zwischen dem Verfasser und dem Verstorbenen eine enge Beziehung bestanden hat. Auch wenn man sich den Angehörigen eng verbunden fühlt und diesen in dieser schweren Zeit beistehen möchte, ist ein persönlicher Trauerbrief nahezu obligatorisch. Natürlich soll das Verfassen eines Trauerbriefes kein Zwang sein, aber in der Regel empfindet man dies ohnehin als seine Pflicht. So ist es dem Umfeld ein persönliches Anliegen, die Angehörigen mit tröstender Kondolenz zu unterstützen.

Viele Menschen möchten beim Schreiben eines Trauerbriefes am liebsten auf Vorlagen und Muster zurückgreifen, da sie die Kondolenz als schwierige Aufgabe empfinden. Angesichts des traurigen Anlasses ist es auch vollkommen natürlich, dass man Hemmungen hat und zunächst nicht die richtigen Worte findet, um sein Beileid zu bekunden. Beispiele und Vorlagen erweisen sich daher häufig als große Hilfe und erleichtern den Einstieg in die Kondolenz. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass man einen persönlichen Trauerbrief verfassen will. Nur persönliche Trauerbriefe geben authentisch wieder, was man an dem Verstorbenen geschätzt hat und wie man nun fühlt, da dieser verstorben ist. Gleichzeitig darf man es mit den eigenen Emotionen nicht übertreiben und sollte diese im Rahmen des Trauerbriefes zurückstellen, schließlich geht es vorrangig darum, sein Beileid zu bekunden und den Angehörigen Trost zu spenden.

Bild: Trauerfeier von Johann Christian Schamberg, Rektor der Universität Leipzig, im Jahre 1706.
Bildquelle: WolfgangMichel; Public Domain

Gedichte sind eine überaus gefühlvolle Form der Literatur und schaffen häufig einen besonders intensiven Zugang zu tiefen Emotionen. Viele Menschen sehen sich mehr oder weniger außer Stande, ihre Gefühle in wohlklingende Worte zu fassen. Aus diesem Grund erfreuen sich Gedichte in emotionalen Situationen großer Beliebtheit. Auch im Trauerfall kann man auf die Werke bekannter Dichter und Lyriker zurückgreifen und Gedichte beispielsweise in die Trauerrede einbinden.

Gedichtbände und auch Internet-Portale präsentieren Trauergedichte und entsprechende Sprüche in einer enormen Vielfalt. Wenn es darum geht, die eigene Trauer zu verarbeiten und mit dem Tod eines geliebten Menschen zurechtzukommen, können solche Verse überaus hilfreich sein. Trauernde fühlen sich so verstanden und nicht allein, zugleich öffnet ihnen ein passendes Gedicht die Augen und spendet Trost.

Lyrik für die Trauerrede

Wenn es um das Verfassen einer Trauerrede geht, sollte man zunächst seinen Gefühlen freien Lauf lassen und all die schönen Erinnerungen niederschreiben. Zudem darf man auch seiner persönlichen Trauer Ausdruck verleihen. Der erste Versuch ist hierbei aber für gewöhnlich ein Entwurf, der als Ausgangsbasis für die eigentliche Trauerrede dient. Anhand dessen kann man dann eine Grabrede formulieren, die zwar die eigenen Gefühle durchaus thematisieren kann, aber auf keinen Fall in den Mittelpunkt stellen darf. So stellt sich nicht selten die Frage, wie man die Trauerrede richtig formuliert. Muster können hier eine Hilfe sein.

Lyrik hat sich als Teil von Trauerreden bewährt und verleiht diesen einen individuellen und einfühlsamen Charakter. Als Verfasser einer Trauerrede kann man so auf einen Vers zurückgreifen, der zu der Situation passt und diese in ansprechende Worte fasst. Gedichte sind für eine Trauerrede somit stets eine gute Wahl und geben dem Ganzen einen stilvollen Rahmen. Wer im Rahmen der Beisetzung des Verstorbenen zu dessen Ehren eine Trauerrede halten möchte, sollte nach geeigneten Gedichten Ausschau halten und Lyrik in die Rede einbinden. Viele Gedichte bringen einerseits den Schmerz zum Ausdruck, können aber andererseits Kraft und Trost spenden.

Gedichte für die Trauerrede

Himmelfahrt 

Und soll’t ich geh’n,
solange Du noch hier… 

 So wisse, daß ich weiterlebe,
nur tanz ich dann zu einer andren Weise
und hinter einem Schleier, der mich dir verbirgt.

Sehen wirst du mich nicht,
jedoch hab nur Vertrauen.
Ich warte auf die Zeit,
da wir gemeinsam neue Höhen erklimmen
einer des anderen wahrhaftig.

 Bis dorthin leere du den Becher
deines Lebens bis zur Neige,
und wenn Du mich einst brauchst,
laß nur dein Herz mich leise rufen

 …ich werde da sein.
Colleen Corah Hitchcock
Eine Träne des Dankes, dass es dich gab
Eine Träne der Trauer an deinem Grab
Eine Träne der Freude für viele Jahre mit dir
Eine Träne der Hoffnung, dass es dir dort gut geht, das glauben wir
Eine Träne des Schmerzes, du fehlst uns so sehr
Eine Träne der Gewissheit, dein Platz, er bleibt leer
Eine Träne der Liebe, aus unseren Herzen wirst du nie geh’n
Eine Träne des Trostes, vielleicht gibt es dort ein Wiederseh’n
 Heidi Schwenkow

Bildquelle: Andreas Eichler; CC

Es klingelt an der Tür, und zwei Menschen mit ernsten Gesichtern stehen davor und fragen, ob sie herein kommen könnten. Ein ungutes Gefühl stellt sich ein, und dann überbringen die zwei Unglücksboten die schreckliche und unfassbare Nachricht: Das eigene Kind wurde tot aufgefunden und hat sich offensichtlich selbst das Leben genommen.

Noch schlimmer ist es, wenn man selbst sein totes Kind findet – für alle Eltern ist das wohl die grauenvollste Vorstellung, die man sich denken kann. Dass ein Kind vor seinen Eltern stirbt, ist schon grauenvoll genug, aber dass es auch noch von eigener Hand gestorben ist, ist schier unerträglich.

Quälende Schuldgefühle und Selbstvorwürfe

Egal, wie alt das Kind gewesen ist, die meisten Eltern machen sich quälende Vorwürfe, dass sie diesen Suizid nicht verhindert haben. Was haben wir übersehen, was hätten wir tun müssen? Das sind die Fragen, die immer und immer wieder im Kopf kreisen. Kann man vielleicht noch nachvollziehen, dass ein erwachsenes Kind sich beispielsweise aufgrund einer unheilbaren Krankheit das Leben genommen hat, so ist der freiwillige Tod eines Kindes oder Jugendlichen aufgrund von Liebeskummer oder Lebensüberdruss besonders schwer zu verstehen und zu überwinden.

Und vielleicht stellt man sich diese Fragen, ob man nicht etwas hätte merken müssen, ja zu recht. Sehr viele Menschen, die sich umbringen, geben vorher etliche Signale, dass sie verzweifelt sind und sich mit der Absicht tragen, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie signalisieren, dass sie Hilfe brauchen, wenn auch oft recht verdeckt. Denn diese Signale sind manchmal sehr subtil, so dass es kein Wunder ist, dass ein psychologischer Laie – wie es die meisten Elternteile sind – sie nicht wahr nimmt oder nicht entschlüsseln kann.

Dazu kommt, dass manche Kinder ihren Eltern ihre Verzweiflung auch verheimlichen. Gerade wenn es zum Beispiel um massive Probleme in der Schule geht, die sich um Ausgrenzung und Mobbing drehen, sind viele Eltern völlig ahnungslos, weil die Kinder zu Hause nichts davon berichten. Die Schuldgefühle der Eltern sind natürlich dennoch da, weil sie glauben, sie hätten trotzdem etwas ahnen müssen und ihrem Kind beistehen sollen.

Diese Schuldgefühle sind sehr schwer zu überwinden, selbst wenn den Eltern klar ist, dass sie den Suizid nicht hätten verhindern können. Das sagt der Kopf, aber der Bauch reagiert anderes.

Wer trägt die Schuld? – Das Bedürfnis nach Vergeltung

Neben den Selbstvorwürfen haben die meisten Eltern auch noch ein verzweifeltes Bedürfnis, einen Schuldigen für den Tod ihres Kindes zu finden. Das kann der Psychologe sein, der vielleicht eine falsche Behandlung vorgenommen hat, so dass das Kind sich in einer depressiven Phase das Leben genommen hat. Das kann das Lehrpersonal sein, das etwas gegen das Mobbing hätte unternehmen müssen. Das kann die Drogenclique sein, die das eigene Kind zum Drogenmissbrauch verführt hat, oder der unsensible junge Mann, der der Tochter das Herz gebrochen hat.

Es ist leichter, einen solchen Schlag zu verkraften, wenn man einen eindeutigen Schuldigen finden kann. Das verringert ein wenig die Last der Selbstvorwürfe, und es verringert auch die Schuld des Kindes, das seinen Eltern dies angetan hat. Wird ein Schuldiger gefunden und bestraft, so bringt das das Kind nicht ins Leben zurück, es bringt den Eltern aber oft eine gewisse Erleichterung, dass der Tod ihres Kindes nicht ungesühnt bleiben wird. Und es vermindert ihre eigene Schuld, die sie empfinden mögen.

Sind die Schuldigen wirklich die Schuldigen?

Doch manchmal ist es nicht so einfach, einer anderen Person die Schuld am Tod des eigenen Kindes zuzuschreiben. Eines steht schließlich fest: Den Entschluss, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen, hat das Kind (egal welchen Alters) selbst getroffen. Und bei erwachsenen Kindern muss man davon ausgehen, dass sie diesen Entschluss im Bewusstsein ihrer Verantwortung getroffen haben, es sei denn, sie waren zum Beispiel psychisch krank.

Bei Kindern und Jugendlichen liegt die Sache sicher etwas anders. Bei ihnen kann man nicht unbedingt voraus setzen, dass sie die Tragweite ihres Entschlusses richtig einschätzen konnten. Sie handeln oft spontan in einem Moment größter Verzweiflung – und wenn ihr Versuch des Selbstmordes fehl schlägt, sind sie später oft dankbar dafür.

Trägt also der erwachsene Selbstmörder allein die Schuld? Sind alle anderen dann frei zu sprechen? Das kann man so pauschal sicher nicht sagen. Auch, wenn sich Erwachsene das Leben nehmen, so kann man davon ausgehen, dass das Umfeld oft einen Beitrag geleistet hat – Ausgrenzung und Mobbing können auch erwachsene Menschen in den Freitod treiben, ebenso wie der Verlust eines geliebten Menschen durch Trennung oder Tod. Aber die Auslöser für einen Freitod müssen nicht immer einzelne Personen sein, auch gesellschaftliche Umstände und Verhältnisse tragen das Ihre dazu bei.

Die spektakulären Fälle von Mobbing wie der von Amanda Todd, die in einem Freitod mündeten, können nicht immer einen eindeutigen Schuldigen benennen. Denn nicht alle Jugendlichen, die sich an dem Mobbing beteiligten, sind automatisch herzlose Monster, denen das Wohl ihrer Mitmenschen nicht am Herzen liegt.

Sie sind Jugendliche, die vielleicht oberflächlich sind, aber vielleicht auch aus Angst mit gemacht haben, damit sie nicht das nächste Opfer werden. Deshalb ist wahrscheinlich die Frage angebrachter, was die Gesellschaft tun muss, um den Jugendlichen mehr Mitgefühl und einer größere Sensibilität gegenüber anderen zu vermitteln – -hier versagt offensichtlich ein ganzes System.

Im Fall Amanda Todd gibt es vielleicht wirklich einen Schuldigen, hat doch eine Hackergruppe einen dreißigjährigen Mann ausfindig gemacht, der für die Mobbingkampagne verantwortlich sein soll. Doch mittlerweile scheint fest zu stehen, dass sie damit nur eine neue Mobbingkampagne ausgelöst haben – der namentlich genannte Mann ist wohl unschuldig, erhält aber zuhauf Mordandrohungen und erleidet jetzt das Gleiche, was Amanda Todd hat durch machen müssen. Das Prinzip Auge um Auge erzeugt nur einen neuen Teufelskreis, ändert aber nichts.

Aber wer es auch gewesen sein mag, Amandas Quälgeist hat die Mobbingkampagne allenfalls angestoßen, denn gemobbt wurde das fünfzehnjährige Mädchen von ihren Klassenkameraden und Freunden. Und diese müssen bis an das Ende ihres Lebens mit ihrer Mitschuld leben. Ob sie Schuldige oder Opfer ihres Umfeldes sind, mag man selbst beurteilen.

Handeln statt Schuldzuweisungen

Die Eltern des jungen Mädchens hingegen nehmen ihren Freitod zum Anlass, gegen das Cybermobbing vorzugehen. Sie haben eine Stiftung gegründet, die gegen solche Aktivitäten im Netz vorgehen soll. Informationen, wie sie zu der Schuldfrage stehen, gibt es bisher nicht. Auch andere Eltern von Mobbingopfern sind aktiv geworden, um solche durch Mobbing verursachten Freitode in Zukunft zu verhindern.

Vielleicht sollte man sich daran ein Beispiel nehmen. Sicher ist es richtig, dass tatsächlich einer Schuld überführte Menschen für ihre Taten auch bestraft werden. Aber statt sich nur mit Selbstvorwürfen zu quälen, ist sinnvolles Handeln vielleicht der bessere Schritt. Zumindest kann der schmerzliche Freitod des eigenen Kindes dann dazu beitragen, dass nicht noch mehr Eltern diese schreckliche Erfahrung machen müssen.

Adressen

Verwaiste Eltern und Geschwister Hamburg e.V.
Bogenstraße 26, 20144 Hamburg
Tel. (040) 45 00 09 15
E-Mail: e.korgiel@verwaiste-eltern.de

Verwaiste Eltern und Geschwister Bremen e.V.
Münchener Straße 146, 28215 Bremen
Tel. (0421) 207 04 65
E-Mail: info@verwaiste-eltern-bremen.de

Selbsthilfegruppen Verwaiste Eltern M/V e.V.
Helmut Sanne
Postfach 13 01 23, 19022 Schwerin
Tel. (0385) 20 27 96 83
E-Mail: Helmut.Sanne@web.de

Trauerland
Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche
Hans-Böckler-Straße 9, 28217 Bremen
Tel. (0421) 696 67 20
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 9 bis 13 Uhr und 14 bis 16 Uhr Donnerstag und Freitag: 9 bis 13 Uhr

Leben ohne Dich / Selbsthilfegruppe Wedel
jeden 1. Freitag im Monat um 19 Uhr
Begegnungsstätte des DRK
Rudolf-Höckner-Str. 6 b, 22880 Wedel bei Hamburg

Leben ohne Dich / Selbsthilfegruppe Salzgitter
jeweils am vorletzten Mittwoch des Monats um 18 Uhr
im Pfarramt
Museumstraße 9, 38226 Salzgitter-Salder

TABEA e.V. – Beratungsstelle für Trauernde
Gespräche/Gruppen nach Absprache im Evangelischen Kirchenkreisamt Schießgrabenstraße 10 21335 Lüneburg
Tel. (030) 495 57 47
E-Mail: TABEA-eV@t-online.de

Verein für Suizidprävention
Schwemannstr. 2, 31134 Hildesheim
Krisentelefon (05121) 588 28
Trauergesprächskreis für Hinterbliebene nach einem Suizid
Termine über Geschäftsstelle Tel. (05121) 51 62 86

Diakonisches Werk e.V. des Kirchenkreises Burgdorf
Selbsthilfegruppe Verwaiste Eltern
Schillerslager Str. 9, 31303 Burgdorf
Ansprechpartner: Manuela Fenske-Mouanga
Tel. (05136) 89 73 11, Do 16-18 Uhr

Institut für Trauerarbeit e.V.
Bogenstraße 26, 20144 Hamburg
Tel. (040) 36 11 16 83
E-Mail: info@ita-ev.de

Weiterführende Links:

Rolf O. Stempel, Gründungspartner und Mitgesellschafter der Serviceplan Gruppe, ist nach langer, unheilbarer Krankheit gestorben. Rolf O. Stempel ist Ende der 90er Jahre von seinen operativen Aufgaben zurückgetreten. Als Gesellschafter ist er der Serviceplan Gruppe bis zu seinem Lebensende erhalten geblieben.

München, den 5. Februar 2013 — Rolf O. Stempel, Gründungspartner und Mitgesellschafter der Serviceplan Gruppe, ist nach langer, unheilbarer Krankheit am 31. Januar gestorben. Rolf O. Stempel begann seine Karriere bei der Werbeagentur Gabler und wechselte später zu Dorland in München, wo er auf Dr. Peter Haller traf. 1969 verließen sie Dorland gemeinsam, um sich am 2. Januar 1970 mit einer eigenen Agentur selbständig zu machen: Serviceplan in München. Bereits fünf Jahre später gehörte die Agentur zu den Top 50 Agenturen in Deutschland. Rolf O. Stempel war viele Jahre für große Marken wie Fischertechnik, Gardena und Ravensburger tätig. Aufgrund des meist zweistelligen Wachstums und der Gründung mehrerer weiterer Unternehmen, wurde Serviceplan 1995 zur Holding mit dem Ziel, die Agenturgruppe mit substanzbeteiligten Partnern weiterzuführen und keine Anteile an Netzwerke zu verkaufen. 1998 trat Rolf O. Stempel schließlich von seinen operativen Aufgaben zurück. Als Gesellschafter blieb er der Serviceplan Gruppe jedoch bis zu seinem Lebensende erhalten.

Dr. Peter Haller, Gründer und Geschäftsführer der Serviceplan Gruppe, betont: „Wir trauern um Rolf Stempel. Ich und wir alle sind ihm stets dankbar, was er für uns geleistet hat, ganz besonders in den existenziell entscheidenden Jahren. Fast drei Jahrzehnte haben wir zusammen gearbeitet, gekämpft, gewonnen, verloren. Noch nie hat es in unserer Branche eine so lang andauernde Partnerschaft gegeben. Gemeinsam mit seiner Familie trauern wir um unseren langjährigen Partner, einen guten Freund und einen liebenswürdigen Menschen.“

Florian Haller, Hauptgeschäftsführer der Serviceplan Gruppe, ergänzt: „Die Serviceplan Gruppe trauert um einen wunderbaren Menschen und ihren Mitbegründer. Rolf Stempel hat Serviceplan gemeinsam mit meinem Vater aufgebaut und in wenigen Jahren zu einer der führenden Agenturen in Deutschland gemacht. Wir sind sehr dankbar für die Zeit mit ihm.“

Quelle: www.serviceplan.com

Trauerritual in Mexiko

In Mexiko wird am 1. November ein großes Fest gefeiert. Auf dem Tisch werden Lebens-mittel dargeboten, die der Verstorbene besonders geliebt hat. Auf den Friedhöfen spielen nachts Musikgruppen. Mit gutem Essen und Tequila (Alkohol!) wartet man auf die Besuche der Toten. Zum Fest werden Brote mit Knochen-Motiven gebacken und es gibt Totenköpfe und kleine Särge aus Marzipan und Zuckerguss, die von den Kindern gern gegessen werden.

Trauerhaus in Deutschland

In Deutschland wird im Haus der Begegnung auf folgende Weise von Verstorbenen Abschied genommen: Bis zu zwei Wochen wird der Tote in einem kühlen Raum aufgebahrt. Die Angehörigen können hier wohnen, um sich von dem Toten zu verabschieden. Die Angehörigen ziehen dem Verstorbenen seine Lieblingskleidung an, gestalten seinen Sarg persönlich, z. B. durch Bemalen und Aufkleben von Bildern und Briefen.

Luftballons in den USA

Ein Priester aus den USA berichtet von einer anderen Beerdigung: auf dem Friedhof folgten viele Menschen dem Sarg. Alle Angehörigen und Freunde hielten in ihren Händen bunte, mit Gas gefüllte Luftballons. Nachdem hinablassen des Sarges ließen alle ihre Luftballons fliegen; die Gemeinde richtete ihren Blick vom Grab in der Erde nach oben zum Himmel.

Abschied in Rumänien

In Rumänien bleibt der Verstorbene bis zu drei Tagen im Haus seiner Familie. Die Tür bleibt in dieser Zeit für Freunde offen. Am Tag der Beerdigung wird der offene Sarg auf einer Pferdekutsche durch die Stadt gefahren, damit sich die Stadt vom Toten verabschieden kann. Mit schwarzen Tüchern verhüllte Frauen laufen schreiend und weinend hinterher. Sie rufen ihren Kummer heraus. Die Zeremonie endet mit der Beerdigung auf dem Friedhof.

Mehr über Trauerrituale auf Beileid.de:

Mehr über Trauerrituale im Netz:

Schon seit Jahrtausenden haben Menschen ihren verschiedenen Göttern Gaben dargebracht, um für etwas zu bitten oder sich für die Erfüllung einer Bitte zu bedanken. Es herrschte die Auffassung, dass man um das Wohlgefallen der Götter bitten musste, da sie ohne eine explizite Bitte, begleitet von einer angemessenen Gabe, das Anliegen vielleicht nicht zur Kenntnis nehmen würden.

Dahinter steht der Hang des Menschen, sich an übernatürliche Kräfte zu wenden, von denen er glaubt, dass sie den Lauf der Welt kontrollieren und beeinflussen. Deshalb wandte und wendet er sich im Gebet an diese Kräfte, um für sich, seine Lieben oder auch die verstorbenen Ahnen etwas zu erbitten. Und je wohlgefälliger man seine Bitte formulierte, desto geneigter würden die Gottheiten sein. Dabei hatten Rauchopfer einen hohen Stellenwert, es wurden dafür Opfergaben wie geschlachtete Tiere, Agrarprodukte, wertvolle Parfümessenzen oder in einigen Kulturen auch Menschen als Opfergabe dargebracht. Die Menschen glaubten, dass der wohlriechende Rauch ihre Bitte zu den Göttern empor tragen und sie geneigt stimmen würde.

Im Lauf der Zeit ging man dazu über, anstatt mittels der kostbaren Güter die Götter nur mit dem Rauch von Feuern, Fackeln oder auch Kerzen – zum Beispiel Votivkerzen – anzurufen. Denn Lebensmittel und sonstige Opfergaben waren kostbar und oft unentbehrlich, und man entschied sich, die Opfergaben nicht mehr komplett zu verbrennen, sondern anderweitig zu nutzen.

Quelle: www.votivkerzen.de

Eine Parkanlage in Form eines Stadions, Blumen in Vereinsfarben, ein VIP-Bereich im Strafraum – Schalke 04 hat seinen Fans ein finales Mekka errichtet: einen Friedhof. Die Nachfrage ist riesig.

In Gelsenkirchen finden Schalke-Fans egal welcher Religion ab sofort auf dem Schalke-Friedhof ihre letzte Ruhe. Ende Juli erfolgte der Spatenstich in nur 500 Meter von der Veltins-Arena entfernt und direkt neben dem Hauptfriedhof der nordrhein-westfälischen Stadt. Der Fan-Friedhof auf der 3600 Quadratmeter grossen Fläche trägt den Namen „Schalke FanFeld“. Vorhanden sind 1904 Grabstellen – in Anlehnung an das Gründungsjahr des Traditionsvereins. 60 davon sind schon gebucht, unzählige Reservierungsanfragen sind offen. 

Pro Grabplatz fallen 5406 Euro Gebühren an

Die Ruhestätte ist eine blau-weisse Fussballoase. Aus der Luft betrachtet ist es ein Stadion mit zwei Rängen, Zäune in den Vereinsfarben begrenzen das Areal und blauweisse Flutlichtmasten spenden Licht. Selbstverständlich gibt es auch nur eine blaue und weisse Bepflanzung. Rund 80’000 Blumen sorgen zumindest im Frühling und Sommer für eine unglaubliche Farbenpracht. Die Grabsteine sind sechseckig, wie es früher die Fussbälle waren. Das Prunkstück des Areals befindet sich im Zentrum: Eine strafraumgrosse Fläche mit Toren an den Enden und dem Schalker Logo im Mittelkreis.

Wer um diesen Kreis herum bestattet werden will, muss eine Schalker Fussball-Legende sein. Buchungen gibt es bereits, um wen es sich indes handelt, darüber schweigt man. Für den „normalen“ Fan ist ein Platz ab 5406 Euro zu haben. Inbegriffen ist eine 25-jährige „Mitgliedschaft“, die Gestaltung, eine Grabplatte sowie die Grabpflege. Treue Anhänger können sich ihre Ruhestätte bereits zu Lebzeiten für 1250 Euro reservieren lassen – wie es der Vorsitzende des Schalker Fanklub-Verbandes, Rolf Rojek, getan hat. Natürlich hat sich der 58-Jährige das Grab mit der Nummer 04 ausgesucht.

Was halten Sie von der Idee eines Fan-Friedhofes? Ist das eine gute Idee, oder geht man hier zu weit?