beileid-logo

Beiträge mit Tag ‘Gedenkstätte’

Besonders der Tod eines beliebten und bewunderten prominenten Künstlers wie jüngstens der von Michael Jackson oder Whitney Houston zeigt immer wieder auf, welch zunehmender Beliebtheit sich virtuelle Gedenkstätten erfreuen. Binnen weniger Stunden waren im Internet die ersten Gedenkstätten online, und die Zahl wächst kontinuierlich weiter an.

Argumente für virtuelle Gedenkstätten

Im Falle von prominenten verstorbenen Menschen ermöglicht es die virtuelle Gedenkstätte, seine Gedanken zum Tod dieses Menschen mit anderen zu teilen und auch seine Trauer öffentlich zu bekunden. Die Besucher der Seite finden dann in den Worten anderer betroffener Menschen oft einen Trost, den sie woanders nicht gefunden haben. So können sich sogar Menschen über Kontinente hinweg einer gemeinsamen Trauer hingeben, über die sie sich an den virtuellen Gedenkstätten austauschen können.

Aber auch eine virtuelle Gedenkstätte für den nicht so berühmten Menschen erfüllt die Funktion eines Treffpunktes für alle Familienmitglieder und Freunde über alle räumlichen Entfernungen hinweg. So kann man noch einmal Erinnerungen, Fotos und Gedanken über den verstorbenen Menschen teilen und sie erhalten, sie gehen nicht verloren und können immer wieder aufgesucht werden.

Aber auch Menschen, die die verstorbene Person gar nicht gekannt haben, besuchen gerne solch eine virtuelle Gedenkstätte. Denn die Angehörigen haben dort oft die Lebensgeschichte mit so ergreifenden und eindringlichen Worten dar gestellt, dass der Besucher aus der Tapferkeit und dem Mut, die deutlich werden, viel Inspiration für sich selbst schöpfen kann.

Möglichkeit der Errichtung einer virtuellen Gedenkstätte

Da sich immer mehr Menschen eine virtuelle Gedenkstätte für einen verstorbenen Angehörigen wünschen, ist auch das Angebot im Internet immer größer geworden. Es gibt einige Portale für Gedenkstätten, auf denen man meistens kostenlos und auf sehr einfache Art und Weise eine Gedenkseite erstellen kann.

Will man sich nicht einem Portal anschließen, so kann man eine eigene Gedenkseite erstellen und ins Netz stellen. Auch dafür gibt es mittlerweile hilfreiche und sehr oft kostenlose Tools, die diese Erstellung sehr einfach machen.

Genau so können aber auch die sozialen Medien zur Errichtung einer virtuellen Gedenkstätte genutzt werden. Wenn man die Accountdaten der verstorbenen Person kennt, kann man in Absprache mit der entsprechenden Plattform die Seite so umgestalten, dass sie nur noch von Freunden als Stätte des Gedenkens besucht werden kann. So können sich dann die engsten Angehörigen und Freunde dort treffen, um ihre Erinnerung an den verlorenen Menschen lebendig zu halten.

Virtuelle Gedenkstätten im Netz:
www.gedenkseiten.de (Deutschland)
www.inmemoriam.be (Belgien)
www.gonetoosoon.org (United Kingdom)
www.tributes.to (United Kingdom)
www.muchloved.com (United Kingdom)
www.respectance.com (USA)
www.virtual-memorials.com (USA)

Wenn von einer Gedenkkirche in Berlin die Rede ist, so ist damit üblicherweise die evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gemeint, die von den Berlinern auch liebevoll hohler Zahn genannt wird. Die Kirche, die im Krieg stark zerstört wurde, ist nur noch zum Teil erhalten und wurde mit modernen Anbauten versehen. Sie enthält heute ein kleines Museum und dient als Kriegsmahnmal dem Gedenken an den Krieg und die sinnlose Zerstörung.

Zerstörung der Gedächtniskirche

Mit dem Bau der ursprünglichen Kirche wurde im Jahr 1891 begonnen, und schon im Jahr 1895 wurde die Einweihung gefeiert. Sie war im Stil der Neuromanik erbaut und wirkte mit ihrer Fassade aus Kalksandstein und den fünf Türmen sehr beeindruckend und monumental. Zur damaligen Zeit war der Hauptturm, der 113 Meter hoch war und in Teilen bis heute erhalten blieb, der höchste Turm von Charlottenburg.

In der Zeit der Luftangriffe der Alliierten auf Berlin geriet im Jahr 1943 das Gebäude der Kirche in Brand. Dadurch knickte die Spitze des Hauptturms ab, und der Dachstuhl über dem Kirchenschiff brach zusammen. Das damalige Regime der Nationalsozialisten sagte nach Kriegsende einen Wiederaufbau zu, doch die siegreichen Alliierten beließen die Kirche erst einmal in dem Zustand einer Ruine, da sie ihnen zu sehr als Symbol des deutschen Nationalstolzes galt.

Wiederaufbau der Gedenkkirche in Berlin

Im Jahr 1956 riss man den einsturzgefährdeten Chor ab und schrieb einen Architekturwettbewerb zum Neubau der Kirche aus. Er wurde gewonnen von Egon Eiermann, der zwar ursprünglich einen kompletten Abriss vorgesehen hatte, aber aufgrund starker Proteste seinen Entwurf änderte. Die Ruine des ursprünglichen Hauptturms, die nur noch 71 Meter hoch war, wurde bautechnisch gesichert und blieb als Mahnmal und Gedenkstätte gegen den Krieg erhalten. Der Turm ist umgeben von einem vierteiligen modernen Bauensemble, dessen Fassade aus mehr als 20.000 Glasfenstern in einem Metallraster besteht.

Einrichtung als Kriegsmahnmal zum Gedenken

Der Grundstein zum Neubau wurde 1959 gelegt, und nach nur zwei Jahren Bauzeit konnte die Gedächtniskirche im Jahr 1961 eingeweiht werden. In der Vorhalle des alten Turms befindet sich eine Gedenkhalle, die an die Schrecken des Krieges erinnern soll und zur Versöhnung aufruft. Auf verschiedenen Schautafeln sind die Zerstörungen durch die Luftangriffe in Berlin und an der Kirche zu sehen.

Als Zeichen der Versöhnung stehen in der Gedenkhalle zwei Kreuze. Das so genannte Nagelkreuz von Coventry wurde aus den Nägeln des durch deutsches Bombardement zerstörten Dachstuhls der Kathedrale von Coventry gefertigt und 1987 in der Gedenkhalle aufgestellt. Von der russisch – orthodoxen Kirche wurde im Jahr 1988 ein Ikonenkreuz in der Halle aufgestellt, das an die von beiden Völkern im Krieg erbrachten Opfer erinnern und zur Versöhnung aufrufen soll.

Ein Krieg schlägt tiefe Wunden, die auch nach Jahrzehnten noch immer schmerzen können. In Deutschland gibt es viele Gedenkstätten, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen, wie beispielsweise auch in Sachsenhausen. Mit dem Ende des Krieges begann dann die Aufarbeitung der unter dem Regime begangenen Taten, die dazu führte, dass viele der Funktionäre des Nazi-Regimes in verschiedenen Internierungslagern einsaßen, verhört wurden und auf ihren Prozess warteten.

Internierungslager Bad Nenndorf

Eines der Internierungslager der Alliierten befand sich in Bad Nenndorf in einem Badehaus, dem so genannten Wincklerbad. Der britische militärische Geheimdienst internierte dort vorwiegend Personen, die man als höchste Sicherheitsgefahr eingestuft hatte. Es handelte sich überwiegend um hohe Funktionäre der NSDAP, Offiziere der Abwehr, Diplomaten aber auch der Spionage für die Sowjetunion bezichtigte Menschen. In dem Internierungslager von Bad Nenndorf saßen insgesamt 44 Frauen und 372 Männer ein und wurde Verhören unterzogen.

Im Frühjahr 1947 wurden einige der internierten Menschen in ein anderes Internierungslager überführt. Bei dieser Maßnahme wurden Informationen bekannt, die besagten, dass die Zustände im Internierungslager Bad Nenndorf für die Inhaftierten katastrophal seien. Diesen Informationen wurde nachgegangen, und sowohl die katholische Kirche, ein britischer Kardinal als auch ein Labour-Abgeordneter intervenierten und erreichten es, dass das Internierungslager Mitte des Jahres geschlossen wurde.

Aufarbeitung der Geschehnisse in Bad Nenndorf

Nach der Schließung des Lagers schaltete sich Scotland Yard ein und ermittelte die Vorfälle. Einige verantwortliche Kräfte des Internierungslagers mussten sich vor Gericht verantworten. Die Ermittlungen hatten ergeben, dass die Haftbedingungen menschenunwürdig waren, dass es bei Verhören und durch Wachen wiederholt zu Misshandlungen gekommen war und dass durch diese Zustände etliche der Insassen bleibende Schäden davon getragen hatten.

Aktueller Streitpunkt: Gedenken Bad Nenndorf

Seit einigen Jahren rufen bestimmte politische Gruppierungen, die allgemein den Neonazis zugerechnet werden, regelmäßig zur Teilnahme an einem Trauermarsch zum Gedenken Bad Nenndorf auf. Sie argumentieren damit, dass auch die deutschen Opfer des Krieges des Gedenkens wert seinen und nicht als Opfer zweiter Klasse behandelt werden dürften. Sie postulieren, dass das Internierungslager in Bad Nenndorf ein Folterlager gewesen sei, in denen die Alliierten ähnliche Methoden wie zuvor die Nationalsozialisten angewendet hätten.

Dieser Trauermarsch zum Gedenken Bad Nenndorf führt zu großen Protesten in der Bevölkerung, die darin eine faschistische Demonstration sieht und diesen Aufmarsch vermutlich rechtsextremer Kräfte lieber verhindern möchte. Daher wird dazu aufgerufen, diesen Trauermarsch zu verhindern und zu unterbinden. Denn wenn auch durchaus der deutschen Opfer des Krieges gedacht werden könne, so doch nicht auf eine Art und Weise, die die Tatsachen verzerre und zu demagogischer Propaganda der rechtsextremistischen Strömungen diene.

Dass ein Volk oder eine Nation eine Teilung hinnehmen musste ist im Verlauf der Geschichte immer wieder vorgekommen, das betraf geschichtlich nicht nur die Deutschen. Die Gedenkstätte Marienborn erinnert an dieses Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte und soll es für kommende Generationen wachhalten. 

So sind Nord- und Südkorea immer noch gespalten, auch China und Taiwan haben noch nicht wieder zueinander gefunden. Dieses Schicksal einer geteilten Nation traf auch Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde erst im Jahr 1989 durch den Fall der Mauer aufgrund nicht enden wollender Proteste beim deutschen Widerstand beendet.

Grenzübergangsstelle Marienborn

Im Juli 1945 wurde von den Alliierten in der Nähe von Helmstedt eine Kontrollstelle errichtet, die sich im Laufe der Jahre und während des kalten Krieges zu der größten Grenzübergangsstelle der damaligen innerdeutschen Grenze entwickelte. Hier prallten zwei grundsätzlich unterschiedliche Ideologien aufeinander – der westliche Kapitalismus und der östliche Kommunismus –, und hier wurden Deutsche von Deutschen getrennt, hier wurden Familien auseinandergerissen, hier waren Freunde auf zwei unterschiedliche Seiten der Grenze verbannt.

Diese große Grenzübergangsstelle Marienborn galt als ein Nadelöhr für den Verkehr zwischen Ost und West. Ungefähr 1000 Menschen waren dort beschäftigt, es gab Grenztruppen, Beamte bei der Passkontrolle und beim Zoll sowie Zivilbeschäftigte. Das Aufkommen der Reisenden war sehr hoch, so passierten allein in den Jahren 1985-1989 fast 35 Millionen Menschen die Grenzübergangsstelle.

Fall der Mauer und Ende der Grenzübergangsstelle Marienborn

Als am 9. November 1989 in Berlin die Öffnung der Mauer stattfand, war es auch an der Grenzübergangsstelle Marienborn für die DDR- Bürger möglich, die innerdeutsche Grenze ohne Einschränkung zu passieren. Endgültig eingestellt wurden die Kontrollen in Marienborn einige Monate später am 30. Juni 1990 um Mitternacht – das war auf den Tag genau 45 Jahre nach Errichtung der Grenzübergangsstelle.

Auch der Widerstand gegen ein Unrechtsregime widerspiegelt sich im Fall dieser Grenze in Deutschland. Weshalb diese Gedenkstätte auch an die tapferen Montagsdemonstranten in der ehemaligen DDR erinnert.

Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Im August 1996 wurde die Gedenkstätte Marienborn für das Publikum geöffnet. Die Besucher können noch einmal nachvollziehen, wie es in früheren Zeiten an der Grenzübergangsstelle zugegangen ist, man kann die Einheiten von Passkontrolle sowie die Kontrollpunkte für die PKW- Einreise sowie die Ausreise besichtigen.

Eine Dauerausstellung ermöglicht es, die Kenntnisse und Eindrücke der Grenzübergangsstelle Marienborn zu vertiefen; in Filmen werden die historischen Zusammenhänge aufgezeigt und erläutert, wie Marienborn zu einem Bollwerk an der Grenze ausgebaut wurde.

Durch die Umwandlung in eine Gedenkstätte ist Marienborn vom Symbol und Bollwerk der Trennung mittlerweile zu einem Ort der Begegnung, des Gedenkens und der Trauer geworden, an dem die Schmerzen der Teilung Deutschlands noch einmal nachempfunden werden können. Als eines der letzten Zeugnisse der innerdeutschen Teilung dient sie weiterhin als Mahnmal für die Zukunft, ein solches Schicksal nicht noch einmal zu erleiden.

Mitten in Berlin erinnert die Gedenkstätte Hohenschönhausen an die Opfer des Ministeriums für Staatssicherheit, die in dem dortigen Untersuchungsgefängnis von 1951-1989 größtenteils als politische Häftlinge einsaßen, mit physischen und psychischen Foltermethoden verhört wurden und nach einer Verurteilung zum Teil Zwangsarbeit für den Staatssicherheitsdienst, kurz Stasi genannt, verrichten mussten. Erst im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das Gefängnis geschlossen und in eine Gedenkstätte umgewandelt.

Geschichte der Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs errichtete die sowjetische Besatzungsmacht auf dem Gelände einer ehemaligen Großküche im Berliner Nordosten ein Speziallager, in dem Funktionäre des Nationalsozialismus, aber auch Regimekritiker inhaftiert wurden. Das Lager wurde 1946 geschlossen, aber im Keller des Gebäudes entstand durch von Häftlingen gebauten fensterlosen Zellen das zentrale Untersuchungsgefängnis der Sowjets für Ostdeutschland.

Die fast ausschließlich politischen Häftlinge wurden dort sowohl mit physischen als auch mit psychischen Foltermethoden verhört und sollten so zur Preisgabe von Informationen und zu einem Geständnis gezwungen werden. Im Jahr 1951 übernahm das ostdeutsche Ministerium für Staatssicherheit das Gefängnis und nutzte es in der gleichen Art und Weise weiter. 1961 wurde es durch einen Neubau erweitert, den die Häftlinge erstellen mussten und der über 100 Zellen und 120 Verhörzimmer umfasste.

Nach dem Tode Stalins im Jahr 1953 wurde zwar die physische Folter abgeschafft – denn die damalige DDR bemühte sich um internationale politische Anerkennung –, aber die Gefangenen wie republikflüchtige Bürger oder Regimekritiker wurden dafür mit ausgefeilten psychischen Foltermethoden zermürbt, um ihren Willen zu brechen. Das Gelände der Untersuchungshaftanstalt war auf keinem Ostberliner Stadtplan verzeichnet und galt als Hochsicherheitsbereich.

Die heutige Gedenkstätte Hohenschönhausen

Der letzte Gefangene wurde im Frühjahr 1990 entlassen und das Gefängnis offiziell geschlossen. Im Jahr 1992 wurden sämtliche Gebäude und das Gelände unter Denkmalschutz gestellt, 1994 wurden die Räumlichkeiten als Gedenkstätte zugänglich gemacht. Die Gedenkstätte kann im Rahmen einer Führung durch die verschiedenen Gebäude besichtigt werden, die von zumeist ehemaligen Häftlingen durchgeführt wird.

In einer der Kellerzellen wurde nach den Skizzen eines ehemaligen Häftlings eine Vorrichtung zur Wasserfolter nachgebaut, um dem Besucher einen lebendigen Eindruck der damaligen Verhältnisse geben zu können. So gab es auf dem Gelände der Gedenkstätte Hohenschönhausen auch einen Projekttag für Schüler, die ansatzweise nach erleben konnten, wie mit den Häftlingen damals verfahren wurde. So wurde ihnen ein Gefängnislied vorgespielt, sie gaben sich Klopfzeichen und schrieben geheime Kassiber.

Neben den Führungen hält die Gedenkstätte Hohenschönhausen umfangreiches Informationsmaterial bereit, des weiteren erinnern verschiedene Gedenktafeln an die Opfer des politischen Regimes.

Das KZ Buchenwald in der Nähe von Weimar gehörte zu den größten Konzentrationslagern auf deutschem Boden. Es zählte zwar nicht zu den Vernichtungslagern, sondern wurde in den Jahren von 1937 – 1945 als Arbeitslager betrieben. Dennoch kamen viele der Insassen – man schätzt ca. 56.000 – durch die unmenschlichen Verhältnisse und die Ausbeutung in den Arbeitskommandos in dem Lager um ihr Leben. An die 250.000 Menschen waren während des Bestehens des Konzentrationslagers dort inhaftiert, die aus allen Ländern Europas kamen.

Das Lager wurde von der amerikanischen Armee 1945 befreit. Viele ausgemergelte Körper fanden die Befreier vor. Einige Zeit später übernahm die sowjetische Besatzungsmacht das Lager Buchenwald und nutzte es als Speziallager Nummer 2. Dieses Speziallager existierte bis 1950, in diesem Zeitraum starben dort ebenfalls wieder um die 7000 Menschen.

Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald

Schon im Jahr 1949 entstanden erste Pläne, im Lager Buchenwald ein nationales Museum zu errichten. Es war geplant, dass verschiedene Nationen dort eigene Ausstellungen zeigen sollten. Das SED-Politbüro hatte jedoch andere Pläne und wollte dort eine Thälmann-Gedenkstätte errichten. Zudem hatte die SED vor, das komplette Lager und alle Baracken abzureißen. Nur wenige Gebäude wie das Krematorium, das Torgebäude und die Türme sollten erhalten bleiben. Nach dem Abriss war dann vorgesehen, das Gelände wieder auf zu forsten. Der Abriss erfolgte sukzessive, die Aufforstung hingegen wurde aufgegeben und das Gelände einfach so der Natur überlassen.

Die Informationstafeln, die in den 1950er Jahren auf dem Gelände angebracht wurden, legten den Schwerpunkt auf Informationen über den kommunistischen Widerstand gegen das Naziregime. Andere Aspekte wurden nicht informativ dargestellt.

Einweihung und Fortführung der Gedenkstätte Buchenwald

Bei der Einweihung im Jahr 1958 als Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald, neben vielen anderen, z.B. der Gedenkstätte Plötzensee, Sachsenhausen und Dachau usw. war und ist das Hauptanliegen, der Selbstbefreiung der Häftlinge sowie gleichzeitig der DDR als ebenfalls befreitem Teil Deutschlands zu gedenken. Dadurch sollte in diesen Zeiten des kalten Krieges die Ablehnung der westlichen Allianz und Westdeutschlands deutlich betont werden. Andere Themen wurden nicht aufgenommen, weder die Geschichte der jüdischen und homosexuellen Häftlinge oder die der Sinti und Roma wurden deutlich dargestellt. Gar nicht thematisiert wurde die Zeit, als das Lager Buchenwald als sowjetisches Speziallager genutzt wurde.

Im Jahr 1991 wurde die Gedenkstätte neu konzipiert. Bei dieser Neukonzeption sollte der Inhaftierten des Konzentrationslagers gedacht werden, aber auch das sowjetische Speziallager Nummer 2 fand Berücksichtigung. Die Opfer dieses Speziallagers bekamen in einem eigenen Gebäude eine spezielle Ausstellung, die Fundstücke, Erinnerungsberichte und Fotos zu diesem Thema zeigt. Problematisch dabei war, dass viele der Insassen des sowjetischen Lagers nationalsozialistische Aktionäre gewesen waren.

Die heutige Gedenkstätte Buchenwald zeigt neben verschiedenen Dauerausstellungen regelmäßig auch Wanderausstellungen und ist im Lauf der Zeit mit verschiedenen Mahnmalen und Gedenksteinen komplettiert worden. Auch ein Gedenkweg erinnert an die unmenschliche Herrschaft des Regimes, und Gedenktafeln sollen die Erinnerung an einzelne tapfere und mutige Insassen des Lagers Buchenwald aufrechterhalten.

Die Gedenkstätte Berliner Mauer erinnert an die Teilung der beiden deutschen Staaten. Sie liegt im Zentrum der Hauptstadt an der Bernauer Straße. Errichtet wurde sie direkt an der Stelle, an der früher die Mauer verlief und Ost und West durch den Todesstreifen getrennt waren. Im Jahre 1998 wurde ein Denkmal an der Gedenkstätte Berliner Mauer eingeweiht, das an die Opfer der Mauer erinnern soll. Neben dem Denkmal gehören das Besucherzentrum, das Dokumentationszentrum sowie die Außenausstellung im ehemaligen Grenzstreifen zur Gedenkstätte Berliner Mauer. Außerdem befindet sich auf dem Areal eine Kapelle der Versöhnung.

Besucherzentrum, Dokumentationszentrum und Aussichtsplattform

Ausgangspunkt eines Besuches der Gedenkstätte ist das Besucherzentrum. Hier läuft ein Einführungsfilm, der auf den Besuch der Gedenkstätte vorbereitet. Im Dokumentationszentrum können sich die Besucher die Ausstellung „Berlin, 13. August 1961“ anschauen. Sie ist anschaulich aufbereitet und zeigt mit Filmen, Fotografien und vielseitigem Archivmaterial, welche Auswirkungen der Mauerbau hatte. In der Außenausstellung erhalten die Besucher der Gedenkstätte Berliner Mauer einen Einblick in die Funktionsweise der Mauer und des Grenzsystems. Die Aussichtsplattform bietet einen Überblick über die früheren Grenzanlagen. An den eingerichteten Informationsstellen und hier im Internet können sich die Besucher über den Mauerbau und die Folgen näher informieren:

Adresse und Öffnungszeiten der Gedenkstätte Berliner Mauer

Kurzer Abriss der Geschichte der Bernauer Straße

Die Bernauer Straße liegt an der Grenze zwischen den Stadtbezirken Wedding und Mitte. Wie kaum eine andere Straße hat sie „traurige“ Berühmtheit in der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte erlangt. Hier spürten die Bewohner unmittelbar den Bau der Mauer. In der Geschichte der Straße sind daher einige Schicksale dokumentiert, die in der Gedenkstätte Berliner Mauer dem Besucher eindringlich näher gebracht werden. Die Trennung von Familienangehörigen, die Fluchtversuche und der Bau von Tunneln. Unter der Bernauer Straße verliefen mehrere Fluchttunnel, die einigen Menschen als Fluchtweg in den Westen dienten. Sehr bekannt ist auch die Geschichte des Grenzsoldaten Conrad Schumann, der mit einem Sprung über den Stacheldraht den Weg in den westen suchte. Von den Bewohnern, die direkt in den Grenzhäusern wohnten, entschlossen sich nach den Sperrmaßnahmen einige spontan zur Flucht. Sie seilten sich aus ihrer Wohnung ab oder sprangen einfach aus den Fenstern. Bei diesen Fluchtversuchen waren die ersten Todesopfer zu beklagen. Nur kurze Zeit nach dem Mauerbau wurden die grenznahen Häuser geräumt und die verbliebenen Bewohner umgesiedelt. Fenster und Türen wurden vermauert. Dieser Fluchtweg war von nun an versperrt.

Die Bernauer Straße erlebte aber nicht nur traurige Momente, sondern ist auch ein Ort der Erinnerung an die friedliche Überwindung der Teilung der beiden deutschen Staaten.

Nürnberg bezeichnet sich selbst als Bio – Metropole, denn sie fördert nicht nur die Biolebensmittel sondern auch Unternehmen dieser speziellen Branche. Der Stadtrat setzt sich für eine Bio – Ernährung und den ökologischen Landbau sowie für regionales Wirtschaften der Bevölkerung und der ansässigen Unternehmen ein. Die selbsternannte Bio – Metropole will Partner sein für mehr „Bio“ in der Region.

Wie in jeder Großstadt ruhen auch hier bekannte Söhne und Töchter der Stadt und man kann bei einem Besuch diese Stätten besichtigen. Viele Kunstsinnige kannten und bewunderten zum Beispiel Albrecht Dürer. Wer kennt nicht seine berühmten und weltbekannten „betenden Hände“?

Friedhöfe und Grabdenkmäler in Nürnberg

Der bekannteste Friedhof von Nürnberg ist der Johannisfriedhof. Er wird auf Grund des vielen Rosenbewuchses, auch als Rosenfriedhof bezeichnet. Durch seine künstlerische Gestaltung und die wertvollen Bronzeepitaphien ist es ein kulturelles Highlight der Stadt. Dieser Friedhof ist ein weltbekanntes Ziel für Touristen, die einen Friedhofstourismus anstreben. Weiterhin ist er ein Wegpunkt auf der Historischen Meile Nürnbergs. Im eingemeindeten Stadtteil St. Johannis gelegen befindet er sich am Ostrand der Stadt und nahe der Nürnberger Stadtmauer. Angelegt wurde die Begräbnisstätte im 10./11. Jahrhundert und schon im Mittelalter wurden hier zahlreiche Tote begraben, da der Friedhof zwischen zwei Pfarrkirchen gelegen war. Folgt man dem Kreuzweg von der Stadt, über sieben Stationen, gelangt jeder Besucher zum Johannisfriedhof. Die Liste der bekannten Persönlichkeiten, die dort begraben liegen ist lang und klingt interessant. Unter anderem wurde der weltbekannte Maler Albrecht Dürer dort zu seiner letzten Ruhe gebettet.

Ein weiterer Friedhof ist der Rochus-Friedhof, der aus hygienischen Gründen außerhalb des bebauten Stadtgebietes gebaut wurde. Dort liegen die Pestopfer aus den Jahren 1517 und 1518 begraben.

Auf den Friedhöfen in Nürnberg wird den Opfern des Nationalsozialismus gedacht, unter anderem auf dem jüdischen Friedhof in der Schnieglingerstraße. Auch den KZ-Häftlingen und den Gefallenen im ersten Weltkrieg sind Denkmäler gewidmet. Auf dem Südfriedhof befindet sich ein Gedenkstein, der an die Opfer der sowjetischen Staatsbürger während der KZ-Haft und der Zwangsarbeit erinnert. Am oberen Ende der Spitalbrücke, am Hans-Sachs-Platz, wird mit einem Stein zum Gedenken an die ca. 1700 jüdischen Bürger gedacht, denen von Nationalsozialisten die Stätte ihres Glaubens genommen und denen ihr Leben geraubt wurde.

Die Justizvollzugsanstalten Bautzen I und Bautzen II haben keine rühmliche Vergangenheit, dienten sie doch während langer Jahrzehnte in der ehemaligen DDR als Haftanstalt für überwiegend politische Häftlinge und Regimegegner. Bautzen I diente nach der sowjetischen Besatzungszeit als Gefängnis für langzeitinhaftierte verurteilte Straftäter und unterstand der Kontrolle des Innenministeriums. Bautzen II diente als Haftanstalt für politische Gefangene und wurde vom Ministerium für Staatssicherheit kontrolliert; daher erhielt es den Beinamen Stasi-Knast.

1993 wurde das Gefängnis Bautzen II, das auch nach der Wende noch eine Zeit lang weiter betrieben wurde, zu einer Gedenkstätte umgewandelt, die den Opfern ein unvergessenes Andenken bewahren möchte. Das Leid, das die oft zu Unrecht Inhaftierten dort erlitten haben, sollte nicht weiter totgeschwiegen werden, sondern als Mahnmal an die Willkür totalitärer Regimes erinnern.

Eine lange Geschichte der Unfreiheit

Anfang des 20. Jahrhunderts sollte das neu erbaute Gefängnis Bautzen I, wegen der verwendeten gelben Klinker auch „Gelbes Elend“ genannt, eine moderne und humane Haftanstalt werden. Das änderte sich jedoch, als die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Zu ihrer Zeit beherbergte das Gefängnis Regimegegner und andere verfolgte Gruppen. Während der sowjetischen Besatzungszeit wurden dort zuerst Nationalsozialisten, später aber ebenfalls politische Gefangene inhaftiert. Auch die ehemalige DDR nutzte das Gebäude weiterhin als Gefängnis, es ist bis heute in Betrieb

Im Oktober 1906 als Gefängnis in Betrieb genommen, wurden in Bautzen II, so der genaue Name, schon zu Zeiten des nationalsozialistischen Regimes sogenannte politische Häftlinge inhaftiert. Auch während der Zeit der sowjetischen Besatzung diente es als Gefängnis, und wurde dann zu Zeiten der ehemaligen DDR vom Staatssicherheitsdient ebenfalls als Haftanstalt für politische Gefangene benutzt. Die Insassen waren entweder, regimefeindliche Bürger der DDR, deutsche Bundesbürger, die man der Fluchthilfe oder Spionage für schuldig befand, aber auch Parteifunktionäre, die sich missliebig oder kriminell verhalten hatten.

Dokumentationen für die verstorbenen Opfer

Während langer Zeiten waren die Haftbedingungen in den Gefängnissen unmenschlich und führten sogar zu einem Hungerstreik der Inhaftierten. Die sogenannten Einzelzellen waren zeitweise mit sechs Insassen belegt, und Tausende wurden in Barackenlagern und den Sälen der Haftanstalt zusammen gepfercht. Viele der Insassen erlitten schwere physische und psychische Schäden, weit über 4000 Insassen starben und wurden in einem anonymen Massengrab beerdigt. Zu ihrem Gedenken wurde Bautzen II eröffnet. In der Gedenkstätte kann man nicht nur die damaligen Bedingungen mit eigenen Augen nachvollziehen, sondern eine ausführliche Dokumentation berichtet über die unrühmliche Geschichte der Anstalt. Da auch viele Schriftsteller als Regimegegner einsaßen, gibt es auch etliche sehr persönliche Berichte über das Dasein eines Häftlings.

Der Bendlerblock ist ein historischer Gebäudekomplex, der in der Nähe des Tiergartens im Berliner Bezirk Mitte liegt und hier befindet sich die Gedenkstätte Deutscher Widerstand. An diesem historischen Ort fanden wesentliche Ereignisse zum Umsturzversuch vom  20. Juli 1944 statt. Acht Jahre später legte Eva Olbricht, die Witwe eines Widerstandskämpfers, hier den Grundstein für ein Ehrenmahl, das ein Jahr später enthüllt wurde. Zu der Bronzefigur eines jungen Mannes mit gebundenen Händen kam 1962 eine Tafel  mit den Namen der Offiziere, die am 20. Juli 1944 hier erschossen wurden. In den folgenden Jahren wurde aus dem Bendlerblock eine Gedenk- und Bildungsstätte.

Ein Blick zurück auf den Umsturzversuch

Der 20. Juli 1944 sollte der Tag des Umbruchs werden. Menschen aus allen Schichten der Gesellschaft waren zu dieser Zeit aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Graf von Stauffenberg verübte an diesem Tag ein Attentat auf Hitler, das der erste Schritt für den Machtwechsel sein sollte. Die Bombe in der Aktentasche tötete den Diktator jedoch nicht und die am Attentat beteiligten Offiziere wurden hingerichtet.
Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus regte sich bereits 1938, doch immer wieder zwang der Diktator seine Gegner gnadenlos in die Knie und ließ jeden hinrichten, der sich weigerte Befehle auszuführen. Der Umsturzversuch am 20. Juli 1944 war lange geplant und Stauffenberg platzierte die Bombe in der Aktentasche unter dem großen Kartentisch,  doch unglückliche Umstände schützten den Diktator und er wurde bei der Detonation nur leicht verletzt. Die an der Verschwörung beteiligten Offiziere wurden noch am gleichen Abend nach einem angeblichen Standgericht im Hof des Bendlerblocks hingerichtet. Friedrich Olbricht, Ludwig Beck, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim, Claus Schenk Graf von Stauffenberg und Werner von Haeften opferten hier für den Widerstand ihr Leben und ihre Namen sind auf der Gedenktafel zu lesen.

Die Einrichtung der Gedenk- und Bildungsstätte

1967 beschloss der Berliner Senat die Einrichtung einer Gedenk- und Bildungsstätte und seit 1983 informiert die Gedenkstätte sehr umfassend über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Peter Steinbach, ein Historiker, erarbeitete die neue Ausstellung, die seit 1989 in den historischen Räumen der Geschehnisse vom 20. Juli 1944 zu sehen ist. In der Dauerausstellung ist nicht nur der politische Widerstand dokumentiert, sondern auch der christliche und die militärischen Umsturzversuche von 1938 bis 1944. Die unterschiedlichen Motive und Denkhaltungen, die den Widerstand ermöglicht und geprägt haben, werden hier ebenso dokumentiert. Neben der Dauerausstellung finden hier auch immer wieder zeitlich begrenzte Ausstellungen statt, die sich mit verschiedenen Aspekten und Personen beschäftigen, die am Widerstand beteiligt waren.