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Gedenkstätte Marienborn

Gedenkstätte Marienborn

Dass ein Volk oder eine Nation eine Teilung hinnehmen musste ist im Verlauf der Geschichte immer wieder vorgekommen, das betraf geschichtlich nicht nur die Deutschen. Die Gedenkstätte Marienborn erinnert an dieses Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte und soll es für kommende Generationen wachhalten. 

So sind Nord- und Südkorea immer noch gespalten, auch China und Taiwan haben noch nicht wieder zueinander gefunden. Dieses Schicksal einer geteilten Nation traf auch Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und wurde erst im Jahr 1989 durch den Fall der Mauer aufgrund nicht enden wollender Proteste beim deutschen Widerstand beendet.

Grenzübergangsstelle Marienborn

Im Juli 1945 wurde von den Alliierten in der Nähe von Helmstedt eine Kontrollstelle errichtet, die sich im Laufe der Jahre und während des kalten Krieges zu der größten Grenzübergangsstelle der damaligen innerdeutschen Grenze entwickelte. Hier prallten zwei grundsätzlich unterschiedliche Ideologien aufeinander – der westliche Kapitalismus und der östliche Kommunismus –, und hier wurden Deutsche von Deutschen getrennt, hier wurden Familien auseinandergerissen, hier waren Freunde auf zwei unterschiedliche Seiten der Grenze verbannt.

Diese große Grenzübergangsstelle Marienborn galt als ein Nadelöhr für den Verkehr zwischen Ost und West. Ungefähr 1000 Menschen waren dort beschäftigt, es gab Grenztruppen, Beamte bei der Passkontrolle und beim Zoll sowie Zivilbeschäftigte. Das Aufkommen der Reisenden war sehr hoch, so passierten allein in den Jahren 1985-1989 fast 35 Millionen Menschen die Grenzübergangsstelle.

Fall der Mauer und Ende der Grenzübergangsstelle Marienborn

Als am 9. November 1989 in Berlin die Öffnung der Mauer stattfand, war es auch an der Grenzübergangsstelle Marienborn für die DDR- Bürger möglich, die innerdeutsche Grenze ohne Einschränkung zu passieren. Endgültig eingestellt wurden die Kontrollen in Marienborn einige Monate später am 30. Juni 1990 um Mitternacht – das war auf den Tag genau 45 Jahre nach Errichtung der Grenzübergangsstelle.

Auch der Widerstand gegen ein Unrechtsregime widerspiegelt sich im Fall dieser Grenze in Deutschland. Weshalb diese Gedenkstätte auch an die tapferen Montagsdemonstranten in der ehemaligen DDR erinnert.

Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

Im August 1996 wurde die Gedenkstätte Marienborn für das Publikum geöffnet. Die Besucher können noch einmal nachvollziehen, wie es in früheren Zeiten an der Grenzübergangsstelle zugegangen ist, man kann die Einheiten von Passkontrolle sowie die Kontrollpunkte für die PKW- Einreise sowie die Ausreise besichtigen.

Eine Dauerausstellung ermöglicht es, die Kenntnisse und Eindrücke der Grenzübergangsstelle Marienborn zu vertiefen; in Filmen werden die historischen Zusammenhänge aufgezeigt und erläutert, wie Marienborn zu einem Bollwerk an der Grenze ausgebaut wurde.

Durch die Umwandlung in eine Gedenkstätte ist Marienborn vom Symbol und Bollwerk der Trennung mittlerweile zu einem Ort der Begegnung, des Gedenkens und der Trauer geworden, an dem die Schmerzen der Teilung Deutschlands noch einmal nachempfunden werden können. Als eines der letzten Zeugnisse der innerdeutschen Teilung dient sie weiterhin als Mahnmal für die Zukunft, ein solches Schicksal nicht noch einmal zu erleiden.


Tags: Gedenkstätte, Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Gedenkstätten, Trauerritual Gedenken
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