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Wenn Kinder fragen: Ist Opa nun im Himmel?

Für Kinder ist der Tod mal leichter und mal schwerer zu verarbeiten. Da sie jeden Tag neue Situationen erleben und daraus lernen sind sie auch leichter ablenkbar. Trotzdem ist natürlich der Verlust eines nahen Angehörigen auch für Kinder eine sehr schmerzliche Sache, die sie nicht einfach hinnehmen wollen. Der Glaube daran, dass es dem geliebten Opa gut geht, hilft dabei, die schlimme Erfahrung zu verarbeiten und die Frage: Ist Opa nun im Himmel? beantworten wir deshalb gerne positiv.

Der Glaube bei Kindern

Das moderne Leben entzaubert immer mehr Geheimnisse und auch die Kinder wissen immer früher, dass es keinen Weihnachtsmann gibt und der liebe Gott im Himmel noch nie gesehen wurde. Trotzdem kann der Glaube dabei helfen, bestimmte Situationen zu akzeptieren. Die Erwachsenen sollten deshalb nicht zu früh beginnen, die heile Welt der Kinder auf den Kopf zu stellen. Diese Zwickmühle lässt immer wieder die Frage aufkommen, ob man einem Kind erklären soll, dass niemand sicher weiß, wohin der Verstorbene geht und ob seine Seele weiterlebt. Die Entscheidung, ob ein Kind die Wahrheit wissen soll oder man es lieber im Glauben lässt, der Opa wäre in den Himmel gegangen, hängt nicht zuletzt vom Alter und der Erziehungsmethode ab. Mit vier oder fünf Jahren beginnen die meisten Kinder am Weihnachtsmann zu zweifeln und sie stellen auch andere Aussagen der Erwachsenen in Frage. Manche Kinder geben sich nicht mehr mit der puren Erklärung zufrieden, dass der Opa in den Himmel gelangt ist und wollen mehr wissen. Dann sollte man das Kind nicht einfach abspeisen, sondern die gestellten Fragen so einfach wie möglich beantworten, bis das Kind sich mit den schrittweisen Erklärungen zufrieden geben kann.

Sollen Kinder mit zur Beerdigung?

Eine Bestattung ist für jeden Erwachsenen ein schmerzliches Erlebnis und oft fragt man sich ob Kinder diesem Erlebnis ausgesetzt werden sollen. Auch hier spielt das Alter und die Lebensweise eine große Rolle. Kleinkinder unter drei Jahren können meist nicht begreifen, warum die Erwachsenen traurig sind und weshalb der Sarg in der Erde versenkt wird. Sie stellen daher auch den Zusammenhang nicht her, dass der Opa gestorben ist und nicht wiederkommen wird. Kinder, die bereits in den Kindergarten gehen, kommen oft schon mit dem Tod in Berührung. Verwandte anderer Kinder oder Haustiere sind verstorben und sie haben bereits vermittelt bekommen, dass die Verstorbenen in den Himmel kommen. Diesen Glauben sollte man nicht plötzlich in Frage stellen, wenn der Verlust die eigene Familie betrifft. Damit einem Kind jedoch der endgültige Abschied begreifbarer gemacht wird, dürfen sie durchaus bei der Bestattung dabei sein. Trotzdem sollte man davon ausgehen, dass Kinder auch danach immer wieder fragen werden, warum Opa nicht mehr kommt und wieso er in den Himmel gehen wollte.


Tags: Abschied, Trauerfall, Überwinden der Trauer
Erstellt in Magazin

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