Suizidrate
Der Tod eines nahen Angehörigen durch einen Suizid gehört wohl mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann. Unter einem Suizid versteht der Gesetzgeber eine Selbsttötung, die gewollt oder fahrlässig gewesen sein kann. Für die Angehörigen und Hinterbliebenen ist ein Suizid deshalb sehr traumatisierend, weil sie sich natürlich fragen, ob sie ihn hätten verhindern können, wenn sie nur zu den Lebzeiten des Verstorbenen seine Signale richtig interpretiert hätten. Demzufolge spricht auch die Gesellschaft nicht gerne über das Tabuthema Suizid.
Ursachen eines Suizids
Allgemein ist man aufgrund der ausgewerteten Statistiken der Meinung, dass ein sehr hoher Prozentsatz an Selbsttötungen aus psychischen Krankheiten wie einer schweren Depression resultiert, die grundsätzlich als behandelbar gelten. Diese Erkrankungen werden von den Betroffenen und ihren Angehörigen jedoch oft zu Lebzeiten gar nicht erkannt.
Eine weitere häufige Ursache für einen Suizid ist eine schwere physische Erkrankung, deren Folgen der betroffene Mensch nicht mehr ertragen kann oder will. Auch traumatische Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen können im Einzelfall zu einer Selbsttötung führen.
Suizidraten
Allgemein ist weltweit eine Tendenz zu sehen, dass die Suizidraten rückläufig sind. Allerdings sind alle statistischen Aussagen zum Thema Suizid insofern problematisch, als es eine sehr hohe geschätzte Dunkelziffer gibt, da viele Suizide nicht als solche erkannt und erfasst wurden.
Die Suizidrate wird in Deutschland auf Basis der Totenscheine ermittelt, auf denen der Arzt die Todesursache vermerkt. Auch hier gilt, dass sich diese Todesursache durch nachträgliche Obduktionen in sehr vielen Fällen als falsch erwiesen hat, was natürlich auch die Zahlen zu den Suizidraten verfälscht.
Generell ist die Suizidrate bei Männern um ein Vielfaches höher als bei Frauen, dieser Effekt ist weltweit einheitlich festzustellen. Die einzige Ausnahme bildet China, dies scheint das einzige Land zu sein, indem sich mehr Frauen als Männer selbst töten.
Zum Teil scheint die Suizidrate auch altersabhängig zu sein, in manchen Ländern steigt sie mit zunehmendem Alter. So zum Beispiel in Südkorea, das eine der höchsten Suizidraten der Welt hat. In einigen Kulturen scheint dieser Alterssuizid von gesellschaftlichen Werten beeinflusst zu sein. So war es bei den Inuit lange Zeit üblich, dass alte oder kranke Mitglieder eines Stammes sich umbrachten, wenn sie für das Überleben der Gemeinschaft zu einer Gefahr geworden waren.
Neben den Raten eines erfolgreichen Suizides, bei dem der Mensch verstorben ist, gibt es auch noch die Raten über die versuchten Suizide, die fehlgeschlagen sind. Diese Anzahl beträgt ein Vielfaches der erfolgreichen Suizide und wird oft so interpretiert, dass diese Suizidversuche keine ernsthafte Absicht zur Selbsttötung hatten, sondern eher als ein Ruf nach Hilfe und Aufmerksamkeit zu sehen seien.
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