Suizid in Österreich
In Österreich sterben jedes Jahr etwa doppelt so viele Menschen im Rahmen eines Suizids als es jährlich Verkehrstote gibt. Der Suizid ist in Österreich also durchaus ein drängendes Problem, das die gesamte Gesellschaft betrifft. Dennoch wird dieser Problematik in der Öffentlichkeit recht wenig Aufmerksamkeit geschenkt, was zumindest zu einem großen Teil auf die Tabuisierung des Suizids zurückzuführen sein dürfte.
Statistiken zeigen, dass in Österreich im Bezug auf die Suizidfälle teilweise enorme regionale Unterschiede existieren. Während der österreichische Durchschnitt bei 15 bis 16 Suizidfällen pro 100.000 Einwohner liegt, weist die Steiermark eine Selbstmordrate von über 19 auf. Auch in den Bundesländern Salzburg und Kärnten kommt es relativ häufig zu Suiziden, so dass diese Länder im österreichweiten Vergleich der Suizidrate auf den oberen Plätzen zu finden sind.
Suizid in Österreich – Deutlich höhere Selbstmordrate bei Männern
In Österreich bestehen im Bezug auf den Suizid nicht nur große regionale Unterschiede, auch was die Geschlechter angeht, zeichnen sich in den Statistiken deutliche Differenzen ab. Demnach existiert in Österreich eine deutlich höhere Selbstmordrate bei Männern. Untersuchungen zufolge sollen etwa doppelt so viele Männer wie Frauen in Österreich Suizid begehen. Außerdem ist auch der Suizid im Alter ein gesellschaftliches Problem, das in Österreich vor allem Männer betrifft.
Auch im Bezug auf die Methode des Suizids unterscheiden sich Männer von Frauen. Grundsätzlich gilt es festzustellen, dass ein Großteil aller Suizidenten das Erhängen wählt. Bei den Männern nehmen sich rund 50 Prozent der Betroffenen auf diese Art und Weise das Leben, während zirka 40 Prozent Frauen in Österreich auf diese Art und Weise Selbstmord begehen. Ein Fünftel aller männlichen Suizidenten in Österreich stirbt durch Erschießen und zehn Prozent vergiften sich. Bei den weiblichen Suizidenten liegt in einem Viertel aller Fälle eine Vergiftung vor.
Suizide und Suizidversuche in Österreich
Zu den verübten Suiziden in Österreich gibt es konkrete Zahlen, die Auskunft über die Selbstmordrate in der Alpenrepublik geben. Suizidversuche betreffend existieren dahingegen nur unvollständige Daten. So wird von bis zu 30.000 Fällen jährlich ausgegangen, in denen sich jemand in Österreich per Suizid das Leben nehmen möchte. Im Falle eines Suizidversuchs tritt der Tod allerdings nicht ein und der Betroffene kann noch gerettet werden.
Auch wenn es folglich für viele vermeintliche Suizidenten in Österreich noch eine Rettung gibt und sie in Folge ihres Suizidversuchs nicht aus dem Leben scheiden, bedürfen sie natürlich dringend professioneller Hilfe. Schwere Schicksalsschläge, psychische Erkrankungen oder andere Gründe, die zu dem Suizidversuch geführt haben, sind nach einer Rettung des Betroffenen schließlich nicht verschwunden. Damit dieser seine Pläne nicht später doch noch in die Tat umsetzt und Suizid begeht, muss er umgehend fachmännische Hilfe erhalten. Die Angehörigen sollten auf keinen Fall versuchen, den Betroffenen selbst heilen zu wollen, denn bei solch schwerwiegenden Problemen sind eine professionelle Hilfe und eine Behandlung in einer psychiatrischen Klinik in der Regel unerlässlich.