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Suizid im Alter

Suizid im Alter

In Würde zu altern und einen angenehmen Lebensabend zu verbringen, ist ein großer Wunsch der meisten Menschen. Nicht selten existieren gewisse Ängste, was das Altern betrifft, da man sich vor Erkrankungen und einer etwaigen Pflegebedürftigkeit fürchtet. Ob man hiervon verschont bleibt, ist zu einem großen Teil mehr oder weniger Schicksal und kann daher nicht beeinflusst werden. Wer das Glück hat, bis ins hohe Alter gesund zu bleiben, kann seinen Lebensabend in vollen Zügen genießen und die Freiheiten des Rentnerdaseins auskosten. Leider ist aber nicht allen Menschen physische und psychische Gesundheit bis zum Tod vergönnt. Mit fortschreitendem Alter steigt zudem das Risiko für bestimmte Erkrankungen und Gebrechen, weshalb ein Großteil aller Menschen im Alter mit gewissen Einschränkungen leben muss.

Mit den Erscheinungen des Alters zurechtzukommen und diese neue Phase des Lebens positiv zu gestalten, fällt vielen Menschen recht schwer. Die Mitmenschen unterschätzen oftmals die Belastungen, die mit dem Alter einhergehen und wissen daher überhaupt nicht, was der Betroffene mitunter durchmacht. Verschiedene Faktoren kommen hier zusammen. So spürt man die physischen Folgen des Alters und muss damit leben, dass man nicht mehr so leistungsfähig wie früher ist. Wenn Erkrankungen noch hinzu kommen und möglicherweise eine Pflegebedürftigkeit entsteht, gestaltet sich die Situation doppelt schwer. Zudem haben ältere Menschen im Laufe ihres Lebens oftmals bereits einige geliebte Menschen verloren und vereinsamen so zunehmend. Der Ausblick, dass der eigene Tod in nicht mehr allzu weiter Ferne liegt, kann die Psyche ebenfalls belasten, so dass sich nicht selten gravierende Probleme ergeben.

Das Phänomen Suizid im Alter

Die Vorstellung, dass all die guten Zeiten bereits vergangen sind und man nicht mehr viel vom Leben zu erwarten hat, treibt ältere Menschen in eine überaus schwierige Lage. Das Gefühl, nutzlos zu sein und seinen Angehörigen möglicherweise nur noch zur Last zu fallen, bereitet älteren Menschen häufig Kummer. Zudem ist niemand vorhanden, der sich kümmert, da der Betroffene keine Kinder hat oder diese schlichtweg keine Zeit haben, sich tagtäglich mit dem Betroffenen zu beschäftigen, schließlich führen sie längst ihr eigenes Leben. So ist das Alter von Schwermut geprägt. All diese Aspekte spielen durchaus eine Rolle für einen Suizid im Alter.

Suizide im Alter sind allerdings keine Ausnahmeerscheinungen, sondern vielmehr ein regelrechtes Phänomen. Rund 40 Prozent aller Suizide in Deutschland sollen durch Personen über 60 Jahre verübt werden. Suizid im Alter ist demnach ein ernstes gesellschaftliches Problem. Ängste vor der Zukunft, Depressionen, Krankheiten und nicht zuletzt auch Einsamkeit sind immense Belastungen dieser Generation, die sie mitunter in den Selbstmord treiben. Scheint die Freude am eigenen Leben vergangen, werden ältere Menschen oftmals auch einfach des Lebens müde und fühlen sich den Herausforderungen des Alltags nicht mehr gewachsen. Im Gegensatz zu jüngeren Menschen entscheiden sich Ältere in den meisten Fällen für einen Suizid, weil sie schlichtweg sterben wollen. Jüngere Menschen machen mit einem Suizidversuch auf sich aufmerksam und wollen in ihrem tiefsten Innern mitunter überhaupt nicht sterben, so dass ihr Suizidversuch vielmehr ein Hilfeschrei ist. Bei älteren Menschen ist dies dahingegen oftmals anders, da diese des Lebens müde sind und den drängenden Wunsch haben, zu sterben. So wird der eigene Suizid genau vorbereitet, um eine Rettung möglichst ausschließen zu können.

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