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Schwerstkranke und sterbende Menschen haben besondere Bedürfnisse, denen oft nur schwer Rechnung getragen werden kann. Die Krankenhäuser sind auf eine umfassende und humane Sterbebegleitung nicht eingestellt, und die Versorgung schwer kranker Menschen im häuslichen Umfeld durch Familienangehörige ist oft ebenfalls nicht möglich.

Seit Ende der achtziger Jahre gibt es in Deutschland Hospize und Palliativeinrichtungen, die sich genau dieser Sterbebegleitung widmen. Die Mitarbeiter der Einrichtungen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den schwerstkranken und sterbende Menschen ein Abschiednehmen in Würde und in der Runde ihrer Familienangehörigen zu ermöglichen. Dabei werden neben den körperlichen Bedürfnissen auch die spirituellen, psychischen und sozialen Bedürfnisse berücksichtigt.

Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V.

Gegründet im Jahr 1992 vertritt der Verband die Belange von Menschen, die schwerstkrank sind und ihrem Lebensende entgegensehen. Der Verband agiert als Interessensvertretung der Hospizbewegung und seiner zahlreichen Hospize und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Er sieht sich als Partner des Gesundheitswesens und der Politik, wenn es um Themen geht, die schwerstkranke und sterbende Menschen betreffen.

Der Verband möchte dabei den oft tabuisierten Tod wieder als Teil des Lebens bewusst machen, ihn wieder in das Leben integrieren und so ein würdiges Sterben möglich machen. Daher ist es dem Verband ein Anliegen, die Hospizidee gesellschaftlich zu verankern und zu verbreiten. Im Zusammenhang damit setzt er sich dafür ein, die Versorgung in Deutschland mit Hospizen und Palliativeinrichtungen flächendeckend auszuweiten.

Da das Sterben und das Abschiednehmen in Würde das große Anliegen des Verbandes ist, setzt er sich dafür ein, dass die Palliativeinrichtungen und Unterstützungsleistungen für sterbende und schwerstkranke Menschen dafür sorgen, dass die Patienten so lange wie möglich ihre Autonomie aufrecht erhalten können, sie möglichst schmerzfrei sind und die Angehörigen und nahestehende Freunde sie beim Sterbeprozess begleiten können und ihnen so Geborgenheit und Nähe schenken können. 

Als Dachverband verschiedener Hospizinitiativen und Palliativeinrichtungen bietet der Verband den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich zu vernetzen. So kann ein Austausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen stattfinden, und die Forschung im Bereich der Sterbebegleitung und der Palliativmedizin wird unterstützt. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband widmet sich ebenfalls den Themen Qualität und Qualitätssicherung bei den zahlreichen Hospizen und Palliativeinrichtungen. In Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden werden Qualitätsstandards definiert, die eine optimale stationäre oder ambulante Versorgung gewährleisten sollen. Der Verband unterstützt die Lebenshilfe bis zum Tod und setzt sich dafür ein, dass auch weiterhin Ärzte nicht auf Verlangen der Patienten bei einem Suizid behilflich sein dürfen. Er vertritt die Meinung, dass solch ein Ansinnen meist nur dann gestellt wird, wenn die Menschen sich beim Sterben allein gelassen fühlen.

Heutzutage ist fast jeder Mensch im Internet präsent. Man nutzt die sozialen Netzwerke, erledigt seine Bankgeschäfte online, kauft über das Internet ein, bucht seine Reisen online, tauscht sich in Foren zu bestimmten Themen aus und ist womöglich Mitglied einer Spielgruppe. Für all diese Aktivitäten legt man üblicherweise ein Profil an, in dem unterschiedliche persönliche Daten gespeichert werden.

Das Internet und sein Langzeitgedächtnis

Das Internet bewahrt Daten, die einmal dort gespeichert wurden, quasi für die Ewigkeit auf. Sie werden nicht einfach gelöscht, wenn jemand verstorben ist, sondern die Hinterbliebenen müssen selbst aktiv werden, wenn sie die Onlineprofile ihres Angehörigen nicht mehr zugänglich wissen wollen.

Manche Angehörige möchten jedoch zum Gedenken an den verstorbenen Menschen sein Onlineprofil – zum Beispiel sein Profil bei Facebook – vielleicht weiter bestehen lassen. Dann ist es aber sinnvoll, sich Zugang zu diesem Account zu verschaffen, damit man entsprechende Änderungen vornehmen kann.

Doch das Löschen und Deaktivieren von Accounts ist gar nicht so einfach, wenn man nicht der ursprüngliche Nutzer ist. Die verschiedenen Betreiber benötigen aus Datenschutzgründen meistens eine offizielle Sterbeurkunde, wenn jemand anderes auf den Account zugreifen möchte. Mit diesem Dokument lassen sich jedoch dann bestehende Accounts und Profile verändern oder löschen.

Unübersichtliche Datenvielfalt

Es kann sich jedoch als schwierig herausstellen, die benötigten Informationen zu bekommen. Nicht jeder speichert seine sämtlichen Zugangsdaten so, dass sie nach dem Tod von den Angehörigen leicht gefunden werden können. Manche Nutzer speichern Anmeldenamen und Passwörter in ihrem Internet Browser, dann ist die Übersicht über alles viel einfacher. Viele Internetuser lehnen dies jedoch aus Sicherheitsgründen ab, dann kann es wirklich schwierig werden festzustellen, wo sich der Verstorbene überall angemeldet hatte.

So kann es passieren, dass ein Account noch jahrelang nach dem Tod des Nutzers weiterbesteht, da die Angehörigen gar nicht wussten, dass der verstorbene Mensch dort angemeldet war. Deshalb ist es sinnvoll, seine Accounts im Internet mit den notwendigen Zugangsdaten sauber zu dokumentieren und dieses Dokument so aufzubewahren, dass die Erben es nach dem Tod finden können.

Denn bleibt ein Account weiter bestehen, geht man das Risiko ein, dass damit Missbrauch betrieben wird. Es gibt leider sehr viele unseriöse Menschen im Internet, die mit einem bestehenden gültigen Account großen Schaden anrichten können. Besonders Accounts, die mit finanziellen Transaktionen zu tun haben, wie das Onlinebanking oder Zahlungsverfahren wie Paypal oder Moneybookers sollten daher auf jeden Fall gelöscht oder umgemeldet werden, um dieses Risiko des Missbrauchs auszuschalten.

Trauer bewältigen mit Gedenkseiten

Die Trauerbewältigung kann allerdings auch erleichtert werden, indem man eine virtuelle Gedenkseite über seine Angehörigen erstellt. Jederzeit kann man diese besuchen und auch Verwandte, die weit weg wohnen können hier teilhaben.

Fast alle Religionen entwickeln im Laufe der Zeit heilige Schriften und Texte, in denen die wesentlichen Inhalte und Regeln der Religion kanonisiert, das heißt festgelegt werden. Die Schriften stellen somit den Maßstab dar, an dem die Ausübung der Religion gemessen wird.

Da die heiligen Schriften jedoch oft der Auslegung bedürfen, haben sich in den Weltreligionen Institutionen herausgebildet, deren Aufgabe es unter anderem ist, die jeweils aktuell gültige Deutung der Schriften festzulegen. Eine Allgemeingültigkeit gibt es dabei nicht, und als Folge davon gibt es in den meisten Religionen verschiedene Strömungen, welche die heiligen Schriften in manchen Teilen unterschiedlich auslegen.

So kennt das Christentum unter anderem die Katholiken und die Evangelische Kirche, Hauptströmungen im Islam sind die Sunniten und die Schiiten. Diese unterschiedlichen Auslegungen der heiligen Schriften und die daraus erfolgten Spaltungen haben in der Geschichte der Religion nicht selten zu blutigen Auseinandersetzungen geführt.

Die Bibel im Christentum

Die zentrale heilige Schrift im Christentum stellt die Bibel dar. Sie besteht aus zwei Teilen, dem Alten und dem Neuen Testament. Das Alte Testament ist inhaltlich deckungsgleich mit dem jüdischen Tanach und wurde sowohl von den Juden als auch den Urchristen als gültiges Wort Gottes angesehen.

Das Neue Testament berichtet vom Leben und Sterben Jesu und umfasst unter anderem die vier Evangelien, die Apostelgeschichte und verschiedene Briefe einzelner Apostel. Die Kanonisierung war schon zu Beginn umstritten, da verschiedene Gruppen weitere Texte als verbindlich mit aufnehmen wollten.

Der Koran im Islam

Der Islam sieht den Koran als die grundlegende heilige Schrift an, der unbedingt Folge zu leisten ist. Er wird verstanden als wörtliche Offenbarung von Gottes Wort, welche Gott über den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed übermittelt hat. Aus dem Koran leitet sich auch das Rechtssystem ab, in dem die Regeln für das Leben in der Gemeinschaft sowie Sitten und Gebräuche geregelt werden.

Eine zweite Quelle für die Gläubigen des Islams stellt die Sunna dar. In ihr wurden die Taten, Verhaltensweisen und Billigungen des Propheten Mohammed fest gehalten, und sie gelten sowohl im profanen als auch im religiösen Leben als Richtschnur und nachahmenswertes Vorbild.

Die Veden im Hinduismus

Die religiöse Literatur im Hinduismus ist sehr umfangreich. Einen zentralen Teil der heiligen Schriften stellen die Veden dar, die auch zur ältesten überlieferten Literatur gehören. Im Verständnis des Hinduismus handelt es sich dabei um direkte Offenbarungen des Göttlichen, die an mystische Weise gegeben wurden. Zuerst nur mündlich überliefert, wurden sie später in Sanskrit in den Veden niedergeschrieben.

Da es sich um direkte göttliche Worte handelt, werden die Veden von allen Strömungen des Hinduismus als gültig und absolut verbindlich angesehen. Neben den Veden existiert noch eine Vielzahl an weiteren Schriften, den sogenannten Smriti. Diesen wird kein göttlicher, sondern ein menschlicher Ursprung zugeschrieben, daher werden sie in den verschiedenen hinduistischen Glaubensrichtungen nicht einheitlich eingestuft. Einmal gelten einige von ihnen als heilig, in einer anderen Strömung jedoch nicht.

Das Tripitaka im Buddhismus

Das Sanskritwort Tripitaka bedeutet in etwa Dreikorb und deutet damit an, dass der Kanon der heiligen buddhistischen Schriften im Wesentlichen aus drei Sammlungen überlieferter Texte besteht. Zum einen sind das die Lehrreden Buddhas, auch Sutras genannt, die Vinayapitaka als disziplinarische Schriften für Mönche und Nonnen und die Abidhammapitaka, philosophische oder scholastische Texte.

Nur diese Schriften werden allgemein als verbindliche und authentische Grundlagen des Buddhismus anerkannt. Da es jedoch noch eine Fülle weiterer Schriften gibt, die unterschiedlich eingeordnet werden, besteht auch im Buddhismus eine Spaltung zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen.

Die Thora im Judentum

Die zentrale heilige Schrift des Judentums ist die Thora. Sie besteht aus fünf Büchern und enthält die Regeln und Gesetze, die Mose am Berg Sinai von Gott erhalten hat. Inhaltlich sind sie bis auf kleine Details deckungsgleich mit dem entsprechenden Teil des Alten Testaments, da das Christentum diese heilige Schrift vom Judentum übernommen hat.

Eine weitere wichtige Schrift stellt im Judentum der Talmud dar. Er enthält die mündlich überlieferten Auslegungen der heiligen Schrift, sowie Kommentare zu den Auslegungen. Die Thora und der Talmud bilden gemeinsam die Grundlage für das Rechtssystem und die Sittenlehre im Judentum.

Die buddhistische Lehre kennt drei zentrale heilige Schriften, die dem Tripitaka (das bedeutet wörtlich Dreikorb) zugeschrieben werden. Es gibt die Suttapitaka, Buddhas Lehrreden, die Vinayapitaka , die die Ordensregeln für Mönche und Nonnen beinhalten, sowie die Abhidhammapitaka, die die philosophische Grundlage des Buddhismus darstellen.

Die Schriften dieser großen Weltreligion wurden lange Zeit mündlich überliefert und waren dabei einem natürlichen Veränderungsprozess unterworfen. Daher existieren in ihnen mittlerweile unverständliche Teile, zudem gibt es von den wichtigsten Teilen verschiedene Versionen.

Kaum eine Sammlung ist vollständig erhalten, viele wurden nachträglich ergänzt und verändert. In den verschiedenen Ländern wie Indien, Japan und China haben sich eigene Versionen entwickelt, die zu eigenen Strömungen geführt haben wie dem japanischen Zen-Buddhismus.

Suttapitaka, die Lehrreden des Buddha

Buddha soll bei seinen Reisen seine Erkenntnisse in Form von Lehrreden oder Lehrgesprächen, meistens mit Mönchen, wieder gegeben haben. Diese wurden lange Zeit nur mündlich weiter gegeben, die Aufzeichnung erfolgte erst viel später. Darin erläutert er seine Erkenntnisse zu Recht, Sitte, Ethik und Moral und zeigt den Weg der Kontemplation auf, den er gegangen ist, um diese Erkenntnisse zu erlangen.

Inhalte der Lehrreden waren Buddhas Erkenntnisse über die Vier edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad, der zur Erlösung führt. Sie stellen die zentralen Vorstellungen des Buddhismus dar. Die Vier edlen Wahrheiten gemäß Buddha sind die Erkenntnisse, dass das Leben aus Leid besteht, die Ursache dieses Leides Verblendung, Hass und Gier sind, dass das Leiden verschwindet, wenn man dessen Ursachen ausmerzt, und dass Buddhas Edler Achtfacher Pfad zur Erlösung von diesem Leiden führen wird.

Vinayapitaka, die Ordensregeln für Mönche und Nonnen

In diesem Teil der buddhistischen Schriften werden die Regeln für Mönche und Nonnen umfassend dargelegt. Es gibt minutiöse Regeln für alle Bereiche des Lebens, den Alltag und den Umgang in der Gemeinschaft sowie das Verhalten gegenüber Laien. Die Regeln unterscheiden sich nach Regeln für Mönche, Nonnen und männliche sowie weibliche Novizen.

Abhidhammapitaka, die philosophischen Grundlagen des Buddhismus

In diesen Teilen der buddhistischen heiligen Schriften werden die Grundlagen der Lehre Buddhas noch einmal ausführlich erläutert und dargestellt. Es gibt sieben Bücher, die sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen. Im ersten Buch erfolgt eine Analyse des Wesens von Materie und Bewusstseins. Das zweite Buch enthält viele Abhandlungen über Daseinsaspekte, Arten des Bewusstseins, den Weg zur Erlösung, eine Sittenlehre und die Selbstversenkung.

Im dritten Buch werden Faktoren von psychophysischen Vorgängen erläutert, so die verschiedenen Sinnesorgane und den Zusammenhang der sensorischen Eindrücke mit dem Bewusstsein. Im vierten Buch geht es um Charakterzüge, im fünften finden sich Abhandlungen über Streitpunkte der Lehre sowie Irrlehren. Gegensatzpaare sind das Thema des sechsten Buches, im letzten geht es um die Entstehung geistiger und materieller Zustände.

Bedeutung des Tripitaka im Buddhismus

Für die Anhänger des Buddhismus stellen die Tripitaka die zentralen Schriften dar, die den Weg zu einer Erlösung vom Kreislauf der Wiedergeburt weisen. Es gilt, ihre Regeln zu befolgen, und zwar nicht, weil ein göttliches Wesen dies verlangt, sonder weil es den Anhänger von der Mühsal des Lebens erlöst und ihm den Weg ins Nirwana weist. Die Verantwortung für das eigene spirituelle Wohlergehen hängt dabei weniger von äußeren Ritualen als von der inneren Bereitschaft ab.

Aus den Schriften leiten sich ethische und moralische Regeln für das Verhalten im Alltag, den Umgang mit anderen Menschen und die innere Geisteshaltung ab. So wird der Buddhist dazu aufgefordert, keinem Lebewesen willentlich ein Leid zuzufügen, was nicht nur prinzipiell Gewaltlosigkeit bedeutet, sondern auch bestimmte Berufe ausschließt wie den des Waffenhändlers oder Tierzüchters.

Die Schriften fordern den Buddhisten auch dazu auf, an sich selbst zu arbeiten. So wird verlangt, dass er lernt, seine Begierden zu beherrschen, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten und sich in geistiger Konzentration zu üben, daher gehört regelmäßiges Meditieren mit zur buddhistischen Alltagsgestaltung.

Der Hinduismus hat sich in verschiedene Strömungen aufgeteilt, die zum Teil sehr unterschiedliche religiöse oder heilige Schriften anerkennen. Fast alle sehen jedoch die Veden als unumstrittene grundlegende Sammlung religiöser Texte an, denen eine normative Autorität zugesprochen wird. Der Hinduismus gehört zu den großen Weltreligionen unser Zeit.

Das Sanskritwort Veda bedeutet wörtlich Wissen und wird verstanden als Wissen, das in Offenbarungen an mystische Weise direkt vom Göttlichen empfangen wurde. Sie wurden lange Zeit ausschließlich mündlich überliefert und mussten zur genauen Rezitation auswendig gelernt werden. Dabei durften nur Brahmanen, Angehörige der obersten Kaste, dieses Geheimwissen erlernen und weiter geben. Es wurde als kompliziert und schwer zu verstehen angesehen, deshalb glaubte man, dass nur die Priesterkaste dieses Wissen richtig überliefern und anwenden konnte.

Erst nach Jahrhunderten der mündlichen Überlieferung entstanden erste Aufzeichnungen der Texte, die aber weiterhin nur den Brahmanen zugänglich waren. Im Laufe der Zeit verbreiteten sich die Veden aber unter anderem dank des Buchdrucks auch in anderen Schichten der Bevölkerung. Doch gibt es selbst im modernen Hinduismus immer noch Brahmanen, die die schriftliche Form ablehnen und alle Veden nach wie vor auswendig beherrschen.

Die vier Veden

Die Veden gliedern sich in Textsammlungen aus dem Zeitraum von ungefähr 1200 bis 900 vor Christus. Dabei sind die Veden noch in vier verschiedene Textschichten aufgeteilt, die unterschiedliche Textklassen enthalten. In der ältesten Schicht finden sich die Hymnen zur Anrufung verschiedener Gottheiten, die eigentlichen sogenannten Veden.

Die nächste Schicht beinhaltet priesterliche Ritual- und Opfertexte und wird Brahmanas genannt. Sie entstand im Zeitraum 800 bis 500 vor Christus. Es folgen die sogenannten Waldtexte, Aranyakas, aus demselben Zeitraum mit religiösen Lehren, und den Abschluss bilden die Upanishaden, die philosophische Inhalte haben. Sie entstanden ungefähr 700 bis 500 vor Christus.

Die erste Veda, die Rigveda, enthält Texte in Form von Hymnen zur Anrufung verschiedener Gottheiten, die als die Verkörperung von Brahman, der universellen Kraft, angesehen werden. In den Hymnen werden eine oder mehrere Gottheiten gepriesen oder in bestimmten Fällen zu Hilfe gerufen.

In der Veda Samaveda sind die an liturgische Zwecke angepassten Lieder enthalten, die bei Opferritualen gesungen werden. Die dritte Veda Yajurveda gibt es als schwarze und weiße Yajurveda; sie enthält rituelle Opferformeln und Mantras, die der Priester zu sprechen hat. In der vierten Veda Atharvaveda sind magische Formeln und Zauber enthalten, die zum Beispiel Krankheiten heilen, Dämonen austreiben oder einen Menschen in Liebe entbrennen lassen sollten. Da es nicht nur weiße Magie, sondern auch schwarze Magie in dieser Veda gibt, wird die Heiligkeit dieser Texte von manchen Richtungen angezweifelt.

Die Bedeutung der Veden

Die Veden stellen die ältesten heiligen Schriften im Hinduismus dar. Die hinduistischen Strömungen glauben, dass sie die heiligen Lieder, Hymnen, Formeln und Ritualtexte ihre Wirkung nur entfalten können, wenn sie absolut wortgetreu wiedergegeben werden. Das hat dazu geführt, dass sie überJahrhunderte auch bei der mündlichen Überlieferung wohl nicht verfälscht wurden und es sich immer noch um die ursprünglichen Texte handelt.

Dieser Glaube, dass die heiligen Schriften unbedingt streng befolgt werden müssen, hält auch heute noch im Hinduismus das Kastensystem aufrecht, obwohl in der indischen Verfassung eine Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Kaste verboten ist. Da die Religion aber besagt, dass jeder Mensch wegen seiner Verdienste in einem früheren Leben in genau dieser Kastenzugehörigkeit wiedergeboren wurde, muss der gläubige Hindu diese soziale Stellung akzeptieren und kann nur darauf hoffen, in einem nächsten Leben in einer höheren Kaste wiedergeboren zu werden.

Die heiligen Schriften des Hinduismus wirken sich auch immer noch auf die Aufgabe und die Stellung der Frau aus. Im Hinduismus ist die Rolle der Frau hauptsächlich die einer opferbereiten Gattin und hingebungsvollen Mutter, eine unverheiratete und berufstätige Frau genießt keinen sehr hohen Status. Moderne Bestrebungen bemühen sich jedoch darum, auch den Feminismus mit religiösen Pflichten und Geboten in Einklang zu bringen.

Im Judentum hat das Wort Thora mehrere Bedeutungen in dieser Weltreligion. Im engen Sinne bezeichnet es das Kernstück der wichtigsten heiligen Schrift des mosaischen Glaubens, die fünf Bücher Mose, die er am Berg Sinai von Gott erhielt. Mit dem Wort Thora wird aber auch die liturgische Version dieser Bücher bezeichnet; das ist die Thorarolle, auf die von Hand die fünf Bücher Mose geschrieben wurden.

Zu der schriftlichen Thora kommt noch die ursprünglich mündlich überlieferte Thora, in der es um die Auslegung der heiligen Schrift geht. Diese Auslegungen und die Kommentare dazu wurden später schriftlich festgehalten und bilden als Talmud eine weitere wichtige religiöse Schrift. Diese Schriften zusammen bilden die Grundlage für die rabbinische Ausformung und Auslegung des Rechts und stellen einen Sitten- und Verhaltenskodex für die jüdischen Gläubigen dar.

Im erweiterten Sinne versteht man unter der Thora auch das sogenannte Tanach, welches zusätzlich zu den fünf Büchern Mose noch weitere Schriften und Bücher von Propheten enthält und in seinem Inhalt deckungsgleich mit dem christlichen Alten Testament ist.

Inhalte der Thora

Grundsätzlich erzählen die fünf Bücher Mose die Geschichte der Welt und des Volkes Israels. Am Anfang steht die Genesis, die die Schöpfung der Welt durch Gott schildert. Dann werden die Erschaffung des Menschen und die Entstehung des israelitischen Volkes über die Erzväter geschildert. Der Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft und der Abschluss des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel bilden einen wichtigen zentralen Teil.

Der Abschluss des Bundes mit Gott beinhaltet auch die Gesetze und Regeln, die Gott dabei seinem auserwählten Volk mitteilte. Diese Bestimmungen, Regeln und Vorschriften werden in der Thora sehr ausführlich dargestellt und bilden die Grundlage der religiösen Gesetzgebung.

Des Weiteren werden dann der Zug durch die Wüste und die Reise ins gelobte Land Kanaan erzählerisch geschildert. Im letzten Buch sind verschiedene Reden Moses enthalten, zudem Kommentare und Variationen zu verschiedenen Gesetzen und Regeln aus der Thora.

Bedeutung der Thora im Judentum

Die Thora wird von allen religiösen Ausformungen des Judentums unumstritten als die zentrale heilige Schrift anerkannt. Sie und die darin enthaltenen Regelungen bilden die Basis des rabbinischen Rechtswesens (die traditionelle Richtung zählt in der Thora 248 Gebote, 365 Verbote und 613 Vorschriften). Aus ihm leiten sich auch die jüdische Ethik, der Moralkodex sowie sittliche Vorschriften ab, die das Verhalten auch im profanen Leben stark prägen.

Diese Verbindlichkeit hat lange Zeit das jüdische Rechtssystem bestimmt und auch viele Rituale und Verhaltensweisen im Alltag bestimmt, wie bestimmte Speisevorschriften, die Einhaltung der Sabbatruhe oder die Stellung der Frau. Viele dieser Traditionen werden jedoch von modernen jüdischen Gläubigen in Frage gestellt, so dass eine Kluft zwischen orthodoxen und progressiven Juden entstanden ist.

Denn der Thora wird von der orthodoxen Richtung eine starke Verbindlichkeit zugeschrieben, die keine Veränderungen zulässt. Die orthodoxen Juden glauben, dass die Thora das Wort Gottes enthält und daher alle in der Thora beschriebenen Ereignisse als Tatsachen anzusehen seien, auch wenn diese mit modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaft im Widerspruch stünden.

Das moderne Judentum betrachtet die Texte der Thora hingegen als göttlich inspiriert und eher als einen fortlaufenden Dialog Gottes mit seinem Volk, der verschiedene Auslegungen zulässt und in jeder Generation neu geführt wird. Daher sind Veränderungen in den Interpretationen und die Verlagerung von religiösen Schwerpunkten in ihrer Auffassung durchaus möglich und notwendig.

Es wird unterschieden zwischen unveränderlichen Traditionen wie die Einhaltung der Sabbatruhe, die Heiligkeit des Lebens oder das Streben nach Gerechtigkeit. Bei anderen Themen jedoch sollte man die jüdischen Traditionen der heutigen Zeit anpassen, so zum Beispiel den Umgang mit Homosexualität oder die religiöse Gleichberechtigung der Frau. Die alte rabbinische Rechtspraxis entspräche nicht mehr einer modernen jüdischen Ethik und müsse daher angepasst werden, so die Auffassung der progressiven Juden.

Der Koran ist die zentrale heilige Schrift des Islam, einer der großen Weltreligionen. Er setzt sich aus 144 sogenannten Suren zusammen, die in Versform religiöse Inhalte, aber auch Rechtsfragen und ethische Aspekte behandeln. Die Suren sind grob nach der Länge geordnet und beginnen fast alle mit der einleitenden Formel „Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen“.

Der Koran entstand in einem Zeitraum von über zwanzig Jahren ab dem Jahr 610 nach Christus. Nach dem Tode Mohammeds wurde eine kanonisierte Fassung geschaffen, und es erging die Anweisung, alle anderen Niederschriften zu verbrennen, damit keine verfälschten Versionen kursieren könnten.

Entstehung des Korans

Die islamischen Gläubigen sehen den Koran als das direkte Wort Gottes an. Diese bei Gott existierende Urschrift des Korans hat er dem Propheten Mohammed zuerst ins Herz geschrieben. Dann wurde der Prophet Mohammed vom Erzengel Gabriel besucht, der im Verlauf der nächsten Jahrzehnte den in das Herz geschriebenen Koran auf die Zunge Mohammeds brachte.

Historiker vermuten, dass der Prophet nicht lesen und schreiben konnte, deshalb hat er die Verse rezitiert – Rezitation oder Lesung ist nämlich die Bedeutung des Wortes Koran. Im Lauf der Zeit wurden die von Mohammed vorgetragenen Verse dann schriftlich fixiert; in den endgültigen Koran kamen dabei fast nur Suren, bei denen zwei Zeugen bestätigen konnten, sie genau so vom Propheten gehört zu haben.

Bedeutung des Korans

Da der Koran in den Augen der islamischen Gläubigen die ureigensten Worte Gottes sind, hat er eine absolute Verbindlichkeit und ist die oberste religiöse Richtschnur. Allerdings sind viele Stellen des Korans interpretationsfähig, so dass eine Fülle an auslegenden Kommentaren dazu entstanden ist.

Da der Prophet Mohammed in den Suren auch ausführlich über rechtliche Aspekte sowie moralische und ethische Normen gesprochen hat, bildet der Koran die Grundlage für die islamische Rechtsprechung, die Scharia. Für strenggläubige Moslems ist die Scharia die oberste Instanz, die auch über der staatlichen Gesetzgebung steht. In sehr vielen islamischen Ländern wird ausschließlich die Scharia angewandt, in einigen gibt es neben der religiösen Rechtssprechung eine staatliche Rechtssprechung für Nichtmuslime.

Aus dem Koran leiten sich religiöse und profane Regeln, Rituale und Verhaltensweisen ab, die der Gläubige einzuhalten hat. So gibt es Vorschriften für die täglichen Gebete, einen Fastenmonat, aber auch zur Stellung der Frau oder dem Verhalten gegenüber Andersgläubigen.

Warum steht der Islam in der Kritik?

Der Islam ist eine der großen Weltreligionen, der aktuell besonders einer scharfen Kritik unterzogen wird. Es gibt dabei mehrere zentrale Kritikpunkte, die im Vordergrund stehen. Alle Kritiker berufen sich darauf, dass die kritisierten Punkte so im Koran geschrieben stehen und daher zwangsläufig von den gläubigen Muslimen nicht ignoriert werden würden.

Ein zentraler Kritikpunkt ist die Gewaltbereitschaft, die dem Islam seit seinem Bestehen vorgeworfen wird. So hat schon der Prophet Mohammed mit militärischer Gewalt die arabische Halbinsel islamisiert. Auch der im Islam vorgesehene und im Koran angesprochene Dschihad, der Kampf gegen Andersgläubige, untermauert den Vorwurf der Gewaltbereitschaft. In der jüngeren Geschichte wurden von verschiedenen islamischen Gruppierungen die entsprechenden Stellen im Koran auch als Aufforderung zur Gewalt interpretiert und umgesetzt, obwohl moderne Muslime diese Stellen für auslegungsfähig halten, so dass keine Gewalt, sondern Überzeugung eingesetzt werden sollte.

Auch die Einhaltung beziehungsweise Nichteinhaltung der Menschenrechte steht immer wieder im Feuer der Kritik. So wird auf die Rechte der Frau und die Rechte der Andersgläubigen hingewiesen, die unter der Scharia stark beschnitten sind. Einige überlieferte Strafen, die die Scharia laut Koran vorsieht, wie die Steinigung oder Verstümmelung, seien ebenfalls mit den universell gültigen Menschenrechten nicht zu vereinbaren. Zwar wenden nicht alle islamischen Staaten die Scharia in voller Strenge an, doch es kommt immer wieder zu solchen Fällen, die dann die Empörung der Menschenrechtsvertreter hervor rufen.

Dem Islam wird zudem eine Intoleranz gegenüber anderen Religionen vorgeworfen, die im Koran begründet liege. Schon der Prophet Mohammed habe die Juden bekämpft, und diese Judenfeindlichkeit ziehe sich durch bis auf den heutigen Tag. Der Aufruf zum Dschihad wird ebenfalls als intolerante Feindlichkeit gegenüber anderen Religionen gesehen, ebenso wie die Tatsache, dass die Scharia Andersgläubigen weniger Rechte zugesteht als den sogenannten Rechtgläubigen.

Die zentrale Heilige Schrift im Christentum ist die Bibel, die aus dem Alten und dem Neuen Testament besteht. Sie gilt als Manifestation der Worte Gottes und wird von allen christlichen Strömungen als verbindlich angesehen. Sie gehört mit ihren Ausführungen zu den Heiligen Schriften der großen Weltreligionen der Menschheit. Die allgemeine Lehrmeinung dabei ist, dass die Verfasser vom Heiligen Geist geleitet und gelenkt wurden und so ein menschliches Zeugnis erstellten, welches die Offenbarungen Gottes reflektiert und dokumentiert.

Lange Zeit lagen die beiden Testamente im europäischen Sprachraum nur in der lateinischen Fassung, der sogenannten Vulgata, vor. Im Spätmittelalter erschien dann die erste deutsche Fassung, die als Lutherbibel bekannt wurde und durch die Erfindung des Buchdrucks erstmalig eine größere Verbreitung der heiligen Schrift erlaubte. Heute gilt die Bibel als das meistgedruckte Buch aller Zeiten.

Das Alte Testament

Das Alte Testament, auch die jüdische Bibel genannt, besteht aus den überlieferten hebräischen Texten des Judentums und wurde von den Urchristen so gut wie vollständig übernommen. Es besteht aus verschiedenen Teilen, die die Geschichte Israels dokumentieren sowie Weisungen Gottes enthalten.

Der erste Teil umfasst die fünf Bücher Mose, die er von Gott am Berge Sinai zur Besiegelung seines Bundes mit dem Volk Israel erhalten hat. Es beinhaltet die Geschichte und Entstehung der Welt, die Geschichte der Urväter, sodann den Auszug Israels aus Ägypten, die mosaische Gesetzgebung und die Reise in das verheißene Land Kanaan.

Einen weiteren Teil des Alten Testaments bilden die sogenannten Geschichtsbücher, die die Geschichte Israels und einzelner Personen weitererzählen. Sodann folgen die Lehrbücher, die unter anderem die Psalmen und das Hohelied Salomons enthalten. In den Büchern der Propheten finden sich Lehrbriefe, Psalmen und Erzählungen verschiedener Propheten wieder.

Bedeutung des Alten Testamentes

Das Alte Testament wird von Christentum wie Judentum gleichermaßen als das schriftlich festgehaltene Wort Gottes angesehen und hat deshalb einen absolut verbindlichen Charakter für die Gläubigen. Auch der Islam sieht das Alte Testament als heilige Schrift und Offenbarung Gottes an, betrachtet es jedoch als ein teilweise von Menschen verzerrtes Dokument.

Das Neue Testament

Das Neue Testament entstand in den Jahren 50 bis 130 nach Christus im regionalen Bereich der Urkirche im Mittelmeerraum. Es besteht aus mehreren Teilen, die das Leben und Wirken von Jesus Christus erzählen sowie seine Lehren schildert.

Ein Hauptteil des Neuen Testaments sind die vier Evangelien, in denen Leben und Sterben von Jesus Christus von den vier Aposteln Matthäus, Markus, Johannes und Lukas in Erzählform geschildert wird. Die Anfänge der christlichen Kirche werden in der Apostelgeschichte geschildert, die dann folgenden Lehrbriefe umfassen die Paulusbriefe, die Briefe an die Hebräer sowie die katholischen Briefe. Den Abschluss des neuen Testaments bildet die Offenbarung des Johannes und enthält einen apokalyptischen Visionszyklus.

Bedeutung des Neuen Testamentes

Die Schriften des Neuen Testamentes werden von allen christlichen Hauptströmungen ebenfalls als völlig verbindlich und deshalb normativ angesehen. Sie bilden die Grundlage eines religiösen Lebens und sind der Wegweiser in Glaubensfragen sowie in Fragen von Ethik und Moral.

Die Auslegung der Schriften wird jedoch unterschiedlich gehandhabt, so dass sich aus der Urkirche im Laufe der Zeit verschiedene Strömungen entwickelt haben, die in bestimmten Glaubensfragen sowie religiösen und profanen Sitten und Gebräuchen stark von einander abweichen. Ein immer wieder kehrender Streitpunkt ist, wie wörtlich die Schriften zu verstehen sind oder wie weit sie als Metapher zu sehen sind, die den Umständen entsprechend ausgelegt werden müssen.

So gibt es die eher orthodox und fundamentalistisch ausgerichteten Strömungen, die die Bibel als wörtlich zu verstehendes Wort Gottes ansehen. Die Autoren der heiligen Schrift werden als von Gott inspiriert angesehen oder es wurde davon ausgegangen, dass Gott selbst den Text diktiert hat und somit seine direkten Worte festgehalten wurden. Daher sind moderne wissenschaftliche Erkenntnisse wie die Evolutionstheorie abzulehnen, sondern die Schöpfungsgeschichte der sieben Tage ist als einzig richtige anzuerkennen. Im Gegensatz dazu sehen viele der modernen Christen die Bibel eher als inspirierendes Buch für eine ethische Lebensführung an, in der das Wort Gottes zwar widerhallt, aber nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß auszulegen sei.

In Deutschland besteht die Pflicht, dass nach einem Todesfall ein Arzt eine sogenannte Leichenschau durchführt. Dabei werden sowohl die Todesart – natürlich oder nicht natürlich oder eventuell auch ungeklärt – sowie auch die direkte Todesursache festgestellt. Dabei muss der Arzt immer eine eindeutige Ursache angeben, auch wenn der Verstorbene an mehreren Krankheiten gelitten hat. So kann bei jemandem, der an einem Krebsleiden erkrankt ist und sich dann noch weitere Krankheiten in der Folge zugezogen hat, die eigentliche Todesursache zum Beispiel Herzversagen oder eine Lungenentzündung sein.

Feststellung der Todesursache

In vielen Fällen, wenn dem Arzt der vorherige Krankheitsverlauf bekannt ist, ist die genaue Bestimmung der Todesursache nicht sehr kompliziert. Schwierig wird es jedoch, wenn der gestorbene Mensch zu Lebzeiten an mehreren Krankheiten gleichzeitig gelitten hat, die alle zum Tode geführt haben könnten.

In manchen Fällen ist jedoch die genaue Todesursache rechtlich relevant. So kann es für die Auszahlung einer Versicherungssumme wichtig sein, welche Ursache zum Tode geführt hat. Auch wenn der Tod nach einem medizinischen Eingriff erfolgt ist, muss geklärt werden, ob ein ärztlicher Kunstfehler zum Tod geführt hat. Daher wird in kritischen oder strittigen Fällen eine Obduktion oder Leichenöffnung durchgeführt, wenn die einfache äußere Leichenbeschau zu keinem eindeutigen Urteil kommen kann. Zudem ist dies selbstverständlich der Fall, wenn ein Delikt wegen Tötens vorliegt.

Natürliche Todesursachen

Unter dem Begriff der natürlichen Todesursachen fasst der Gesetzgeber alle Todesursachen zusammen, die aufgrund einer Krankheit oder des natürlichen Altersprozesses entstanden sind. Sehr oft führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Tode, aber auch Krebsleiden und andere schwere Krankheiten können letztendlich tödlich verlaufen.

Auch durch Drogenmissbrauch entstandene Krankheiten, die zum Tode führen, zählen zu den natürlichen Todesursachen. So ist die Leberzirrhose eine häufige Todesursache bei langfristigem und starkem Alkoholmissbrauch. Ebenso fallen in diese Kategorie Todesfälle die zum Beispiel durch eine allergische Reaktion auf eine Substanz oder ein Arzneimittel herbeigeführt wurden.

Nicht natürliche Todesursachen

Bekannt sind als nicht natürliche Todesursachen einmal die Folgen eines Unfalls mit dem Auto, der Bahn, dem Flugzeug oder aber im Haushalt – auch dort kann es zu schweren Unfällen mit Todesfolge kommen. Viele Unfälle mit tödlichen Folgen resultieren auch aus Freizeitbeschäftigungen wie Bergsteigen, Wassersport, Reiten oder Klettern – hier kann es zu gefährlichen Stürzen oder zum Tod durch Ertrinken kommen.

Zu den nicht natürlichen Todesursachen zählen auch die Folgen medizinischer Behandlung – das kann eine Nebenwirkung eines Medikamentes sein, aber auch ein ärztlicher Kunstfehler bei der Therapie oder eine nicht fachgerechte Narkose oder Vorgehensweise bei einem chirurgischen Eingriff.

Nicht zu vergessen sind in dieser Kategorie auch noch die gewaltsam herbeigeführten Todesfälle, in Deutschland kann das ein Suizid oder ein Tötungsdelikt sein. In anderen Ländern kommt noch die Exekution hinzu, wenn dort die Todesstrafe gesetzlich zugelassen ist.

Der Tod eines nahen Angehörigen durch einen Suizid gehört wohl mit zu den schlimmsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann. Unter einem Suizid versteht der Gesetzgeber eine Selbsttötung, die gewollt oder fahrlässig gewesen sein kann. Für die Angehörigen und Hinterbliebenen ist ein Suizid deshalb sehr traumatisierend, weil sie sich natürlich fragen, ob sie ihn hätten verhindern können, wenn sie nur zu den Lebzeiten des Verstorbenen seine Signale richtig interpretiert hätten. Demzufolge spricht auch die Gesellschaft nicht gerne über das Tabuthema Suizid.

Ursachen eines Suizids

Allgemein ist man aufgrund der ausgewerteten Statistiken der Meinung, dass ein sehr hoher Prozentsatz an Selbsttötungen aus psychischen Krankheiten wie einer schweren Depression resultiert, die grundsätzlich als behandelbar gelten. Diese Erkrankungen werden von den Betroffenen und ihren Angehörigen jedoch oft zu Lebzeiten gar nicht erkannt.

Eine weitere häufige Ursache für einen Suizid ist eine schwere physische Erkrankung, deren Folgen der betroffene Mensch nicht mehr ertragen kann oder will. Auch traumatische Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen können im Einzelfall zu einer Selbsttötung führen.

Suizidraten

Allgemein ist weltweit eine Tendenz zu sehen, dass die Suizidraten rückläufig sind. Allerdings sind alle statistischen Aussagen zum Thema Suizid insofern problematisch, als es eine sehr hohe geschätzte Dunkelziffer gibt, da viele Suizide nicht als solche erkannt und erfasst wurden.

Die Suizidrate wird in Deutschland auf Basis der Totenscheine ermittelt, auf denen der Arzt die Todesursache vermerkt. Auch hier gilt, dass sich diese Todesursache durch nachträgliche Obduktionen in sehr vielen Fällen als falsch erwiesen hat, was natürlich auch die Zahlen zu den Suizidraten verfälscht.

Generell ist die Suizidrate bei Männern um ein Vielfaches höher als bei Frauen, dieser Effekt ist weltweit einheitlich festzustellen. Die einzige Ausnahme bildet China, dies scheint das einzige Land zu sein, indem sich mehr Frauen als Männer selbst töten.

Zum Teil scheint die Suizidrate auch altersabhängig zu sein, in manchen Ländern steigt sie mit zunehmendem Alter. So zum Beispiel in Südkorea, das eine der höchsten Suizidraten der Welt hat. In einigen Kulturen scheint dieser Alterssuizid von gesellschaftlichen Werten beeinflusst zu sein. So war es bei den Inuit lange Zeit üblich, dass alte oder kranke Mitglieder eines Stammes sich umbrachten, wenn sie für das Überleben der Gemeinschaft zu einer Gefahr geworden waren.

Neben den Raten eines erfolgreichen Suizides, bei dem der Mensch verstorben ist, gibt es auch noch die Raten über die versuchten Suizide, die fehlgeschlagen sind. Diese Anzahl beträgt ein Vielfaches der erfolgreichen Suizide und wird oft so interpretiert, dass diese Suizidversuche keine ernsthafte Absicht zur Selbsttötung hatten, sondern eher als ein Ruf nach Hilfe und Aufmerksamkeit zu sehen seien.