Wer bei Trauer helfen kann
Schnell ist unsere moderne Welt, der Mensch muss funktionieren, gleich, wie es ihm geht. Für Trauer ist da nicht viel Platz. An Sterben und den Tod wollen die meisten Menschen nicht erinnert werden und sich auch gar nicht mit diesen Themen beschäftigen. Doch auch Trauer braucht Raum und Zeit. Jeder wird im Laufe des Lebens mit dem Tod eines nahen Angehörigen konfrontiert. Der eine früher, der andere später. Manche tragen ihre Gefühle nach außen, einige Menschen verschließen sich eher. Doch eines brauchen alle: Hilfe bei der Bewältigung der Trauer.
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Die Gefühlswelt steht auf dem Kopf
Auch Menschen, die sich als realistisch und eher sachlich erleben, werden vom Schmerz eines Verlustes aus der Bahn geworfen. Auch sie brauchen in dieser Zeit Hilfe. Im Allgemeinen läuft die Phase der Trauerarbeit in mehreren Etappen, bis wir uns wieder in einem Gleichgewicht befinden. Das gilt sowohl für den körperlichen als auch für den seelischen Bereich. Dabei durchlaufen wir die einzelnen Phasen nicht zwingend nacheinander, manche können sich überlappen oder vermischen sich miteinander. Um Beistand bei der Trauerbewältigung zu finden, kann es hilfreich sein, auf andere Menschen zuzugehen. Wem das gerade am Anfang nicht gelingt oder wer seine Trauer allein ausleben möchte, dem kann es helfen, seine Gedanken aufzuschreiben. Zunächst einmal sollten die Gefühle akzeptiert werden. Lassen Sie es zu, wenn Sie weinen und schämen Sie sich Ihrer Tränen nicht.
Trauerbewältigung mit anderen
In größeren Städten gibt es bereits Gruppen für Trauerarbeit. Auch in ländlichen Gegenden finden sich solche Treffpunkte. Hier finden Sie Menschen mit ähnlichem Schicksal, Menschen, die ebenfalls einen Angehörigen verloren haben. Manchen tut es gut, darüber mit anderen zu sprechen. Wenn Sie sich nachts alleine fühlen und die Verzweiflung Sie überkommt, scheuen Sie sich nicht Hilfe anzunehmen. Es gibt die Telefonseelsorge, bei der Sie vollkommen anonym anrufen können.
Telefon: 0800/111 0 111 · 0800/111 0 222
Die Anrufe sind kostenfrei. Ebenso gibt es Trauerbegleiter, die Ihnen helfen können, Wege aus der Trauer zu finden.
Passen Sie auf sich auf
Auch Sie selbst können sich helfen. Sicher ist es Ihnen in diesen Momenten vollkommen egal, wie es Ihnen selbst geht. Doch Ihr Körper muss funktionieren. Deshalb sollten Sie auf ihn achten und ihm wenigstens etwas gesunde Ernährung und Aufmerksamkeit schenken. Es ist vollkommen in Ordnung, wenn Sie anfangs mit der Welt hadern und Ihr Schicksal nicht annehmen möchten. Doch betäuben Sie sich nicht über eine längere Zeit. Tabletten, Alkohol oder auch Süßigkeiten können zwar im Moment den Schmerz etwas lindern, doch auf lange Sicht werden sie die Trauerarbeit eher behindern. Wenn Sie merken, dass Sie es alleine nicht schaffen, dann holen Sie sich Hilfe und wenn es zunächst auch anonym ist.