Typische Fehler beim Kondolieren
Kondolieren lernt man nicht in der Schule und viele Menschen leben jahrzehntelang ohne in die Situation zu kommen, jemandem sein Beileid aussprechen zu müssen. Daher ist es meist die Unsicherheit, die dazu führt, dass man am liebsten gar nicht kondolieren möchte. Trauer gehört zu den Emotionen, die man gern versteckt und Trauernde zu sehen, ist für die meisten Menschen sehr unangenehm. Der sichtbare Ausdruck von Mitgefühl ist aber für die Hinterbliebenen sehr wichtig und es gibt ein paar Anhaltspunkte, an denen man sich beim Kondolieren orientieren kann. Auf keinen Fall sollte man zu überschwänglich werden und mehrere, gefühlsbetonte Attribute benutzen. Sätze wie: „ Ich trauere zutiefst und unendlich und bin wahnsinnig erschüttert über euren so schmerzhaften, grausamen Verlust.“ klingen schnell überzogen und einfache Sätze drücken hier mehr ehrliches Mitgefühl aus als blumige Formulierungen.
Den richtigen Zeitpunkt sollte man nicht verpassen
Der beste Zeitpunkt für einen Kondolenzbrief ist der Zeitpunkt, an dem man vom Tod des geliebten Menschen erfährt. Ein einfacher, weißer Papierbogen reicht völlig aus und ein paar persönliche Worte sollten zum Ausdruck bringen, dass man mit den Hinterbliebenen trauert. Vorgedruckte Kondolenzkarten mit Motiv und einem Trauer-Vers sollte man nicht ohne ein paar persönliche Worte abschicken, denn sonst wirkt der Kondolenzbrief schnell unpersönlich und kalt. Auch wenn es schwerfällt, seine Trauer in Worte zu fassen, sollte man nicht zu lange warten und den Kondolenzbrief am selben Tag auf den Postweg bringen oder selbst einwerfen.
Weniger ist mehr beim persönlichen Kondolieren
Nach der Trauerfeier treten die Angehörigen beiseite und alle Verwandten und Freunde wenden sich der Reihe nach dem Grab zu und verabschieden sich vom Verstorbenen und wenden sich dann den Hinterbliebenen zu. Die Reihenfolge dabei ist entscheidet, denn nahe Angehörige und Verwandte kondolieren zuerst und danach folgen Freunde, Nachbarn und Bekannte. Nachdem man sich vom Verstorbenen verabschiedet hat, wendet man sich zu den engsten Angehörigen und spricht ihren sein Beileid aus. Ein Händedruck und der Beileidsspruch genügen, aber man darf auch ein oder zwei persönliche Sätze an die Hinterbliebenen richten und eventuell andeuten, dass man die Familie gern besuchen möchte und sich telefonisch ankündigen wird. Danach verlässt man den Friedhof und begibt sich zum Leichenschmaus, falls dieser vorgesehen ist. Auf den Einladungen zur Trauerfeier kann man manchmal lesen: „Von Beileidsbezeugungen am Grab bitten wir abzusehen.“
Diesen Wunsch sollte man unbedingt respektieren und sein Beileid vor der Bestattung schriftlich ausdrücken oder der Familie erst einige Tage nach der Beerdigung einen Besuch abstatten.
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