Beiträge mit Tag ‘Trauerlyrik’
Das Christentum gehört zu den größten Weltreligionen und ist für das Leben zahlloser Menschen von mehr oder weniger großer Bedeutung. Insbesondere im Trauerfall kann der Glaube Trost spenden und den Trauernden helfen, den Tod eines geliebten Menschen zu verkraften. Besonders tröstlich für gläubige Christen dürfte die Geschichte von der Auferstehung Jesus Christus sein. Als Sohn Gottes nahm Jesus die Sünden der Menschen auf sich und starb am Kreuz. Jesus stand von den Toten auf und fuhr auf in den Himmel zu Gott. Hierbei handelt es sich um einen wesentlichen Bestandteil des christlichen Glaubens, der vor allem im Trauerfall von großer Bedeutung sein kann.
Menschen, die fest in ihrem Glauben verwurzelt sind, können aus dem Christentum viel Kraft ziehen. Der Gedanke, dass die Existenz des Verstorbenen nicht mit dessen Tod endet, sondern dieser gewissermaßen eine neue, bessere Welt betreten hat, kann die Hinterbliebenen vor einer tiefen Verzweiflung bewahren und ihnen in dieser schweren Zeit Halt geben. Schmerz und Trauer beherrschen natürlich dennoch die Gefühle der Angehörigen, aber der Glaube kann ein leichter Hoffnungsschimmer sein.
Bibelverse für Beileidskarten und Trauerbriefe
Ob man nun eine Beileidskarte verschickt oder einen Trauerbrief schreibt, die Kondolenz sollte stets dem Verstorbenen und dessen Hinterbliebenen gerecht werden. Wer also von dem christlichen Glauben des Verstorbenen weiß oder davon Kenntnis erlangt hat, dass die engsten Angehörigen den christlichen Glauben leben, sollte dies in der Beileidspost berücksichtigen und kann auf christliche Trauerlyrik zurückgreifen.
Besonders häufig kommen aber Bibelverse in christlich geprägten Trauerbriefen und Beileidskarten zum Einsatz. In Anbetracht der Tatsache, dass die Bibel die Heilige Schrift des Christentums ist und somit die Basis für den christlichen Glauben bildet, liegt es nahe, hieraus zu zitieren. Viele Bibelstellen bieten sich für die Kondolenz an und spenden Trost in der schweren Zeit der Trauer. Ein gutes Beispiel für christliche Trauerlyrik aus der Bibel ist unter anderem Offenbarung 21,4, denn mit den Worten „Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen; Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, kein Mühsal. denn was früher war, ist vergangen.“ Vermittelt man den Hinterbliebenen Trost und Hoffnung.
Christliche Trauerlyrik
Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe.
Aurelius Augustinus
Christus spricht: In der Welt habt ihr
Angst, aber seid getrost, ich habe die
Welt überwunden.
Johannes 16,33
Nicht mehr untergehen wird deine Sonne,
noch wird dein Mond abnehmen;
denn der Herr wird dir zum ewigen Licht sein.
Und die Tage deiner Trauer werden ein Ende haben.
Jesaja 60,20
Gott spricht: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
Jesaja 43,1
Haltet mich nicht auf, denn der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben.
Laßt mich, dass ich zu meinem Herren ziehe.
1. Moses 24,56
Die Lyrik gehört zu den klassischen Formen der Literatur und wird seit jeher von vielen Menschen geschätzt. Insbesondere in persönlichen Krisen schöpfen viele Menschen Kraft aus Versen und Gedichten und fühlen sich durch die Worte des Dichters verstanden und getröstet. In Anbetracht dessen ist es nicht verwunderlich, dass sich die Trauerlyrik als Gattung der Lyrik etabliert hat und im Rahmen der Kondolenz oftmals zurate gezogen wird. Zahlreiche Dichter und Schriftsteller haben sich unter anderem auch dem Tod als literarischem Thema gewidmet und entsprechende Verse verfasst, die die Endlichkeit des Lebens und die Trauer der Hinterbliebenen von allen Seiten beleuchten. Die Emotionen, die man angesichts des Todes eines geliebten Menschen empfindet, sind im Rahmen der Trauerlyrik in Worte gefasst und können mithilfe eines Gedichts stilvoll zum Ausdruck gebracht werden.
Eigene Trauergedichte verfassen
Im Trauerfall ist es in der Regel eine Selbstverständlichkeit, den Angehörigen mit einem Trauerbrief beziehungsweise einer Trauerkarte sein Beileid zu bekunden und Mitgefühl auszudrücken. Trauerlyrik ist in diesem Zusammenhang ein beliebtes Mittel, um der Kondolenz einen besonderen Charakter zu verleihen und mitunter die eigene Sprachlosigkeit zu überwinden.
Viele Menschen haben beim Verfassen eines Trauerbriefes nicht nur den Wunsch, ein Gedicht zu verwenden, sondern wollen die Trauerlyrik selbst verfassen. Auf diese Art und Weise wird die Beileidspost persönlich und vollkommen individuell. Besonders schön und persönlich ist es, wenn man selbst zu Stift und Papier greift und ein eigenes Trauergedicht verfasst, in dem man den Verstorbenen würdigt. Hierbei sollte man sich viel Zeit nehmen, die Trauerlyrik bekannter Dichter studieren und sein eigenes Schaffen kritisch betrachten. Wer für sich selbst Gedichte schreibt, um beispielsweise besser mit der Trauer zurechtzukommen, kann seinen Gefühlen freien Lauf lassen und sich vollkommen frei entfalten. Soll das eigene Trauergedicht Teil eines Trauerbriefes sein, sollte man das eigene Werk realistisch begutachten und sich zunächst fragen, ob es gelungen ist. Auch wenn man gerne ein eigenes Trauergedicht in die Beileidspost integrieren möchte, muss man sich gegebenenfalls eingestehen, dass man nicht zu den großen Lyrikern gehört. Grundsätzlich spricht aber natürlich nichts gegen die Verwendung eigener Gedichte.
Persönliche Trauerlyrik
Es weiss ja keiner, der’s nicht erlebt
wie’s ist, wenn einer die Flügel hebt
und leise, leise sich auf die Reise – die letzte macht.
Es weiss ja keiner, dem’s nicht geschah
wie’s ist, wenn einer nun nicht mehr da.
Wenn leer die Stätte des, den man
hätte so gern noch nah.
Jetzt bleibt uns nichts von Dir
als die Erinnerung an
Deine Augen
Dein Lächeln
Deine Hände
in den Herzen der Menschen
die Dich lieben.
Sie ist nicht mehr da,
doch werde ich ihr täglich begegnen und sie grüßen,
denn ihr Lächeln, das sie schenkte,
ihre helfenden Worte und alles,
was sie für mich getan hat,
werden mich mein Leben lang begleiten.
Wie soll man dem Tod begegnen,
wenn er vor der Türe steht?
Soll man hoffen, soll man beten,
flehen, daß er weitergeht?
Ja! Er soll nur weitergehen –
denkt man und vergißt dabei,
daß nur der Tod kann es verstehen,
wenn einer sagt: Ich bin soweit.
Ist es auch schwer, ihn geh’n zu lassen,
den Menschen, der so nah uns stand,
wollen wir uns doch in Schweigen fassen:
Gott nahm ihn still an seine Hand.
Still, ganz leise,
stehe ich an Deiner Seite,
wo Worte zuviel,
kann nur noch ein Schweigen helfen.
Ich bin für Dich da.
Ich hoffe, Du dann auch einmal für mich.
Denn für jeden, kommt dieser Augenblick.
Für Dich und für mich.
Heike Fischer