Schwerstkranke und sterbende Menschen haben besondere Bedürfnisse, denen oft nur schwer Rechnung getragen werden kann. Die Krankenhäuser sind auf eine umfassende und humane Sterbebegleitung nicht eingestellt, und die Versorgung schwer kranker Menschen im häuslichen Umfeld durch Familienangehörige ist oft ebenfalls nicht möglich.
Seit Ende der achtziger Jahre gibt es in Deutschland Hospize und Palliativeinrichtungen, die sich genau dieser Sterbebegleitung widmen. Die Mitarbeiter der Einrichtungen haben es sich zur Aufgabe gemacht, den schwerstkranken und sterbende Menschen ein Abschiednehmen in Würde und in der Runde ihrer Familienangehörigen zu ermöglichen. Dabei werden neben den körperlichen Bedürfnissen auch die spirituellen, psychischen und sozialen Bedürfnisse berücksichtigt.
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V.
Gegründet im Jahr 1992 vertritt der Verband die Belange von Menschen, die schwerstkrank sind und ihrem Lebensende entgegensehen. Der Verband agiert als Interessensvertretung der Hospizbewegung und seiner zahlreichen Hospize und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Er sieht sich als Partner des Gesundheitswesens und der Politik, wenn es um Themen geht, die schwerstkranke und sterbende Menschen betreffen.
Der Verband möchte dabei den oft tabuisierten Tod wieder als Teil des Lebens bewusst machen, ihn wieder in das Leben integrieren und so ein würdiges Sterben möglich machen. Daher ist es dem Verband ein Anliegen, die Hospizidee gesellschaftlich zu verankern und zu verbreiten. Im Zusammenhang damit setzt er sich dafür ein, die Versorgung in Deutschland mit Hospizen und Palliativeinrichtungen flächendeckend auszuweiten.
Da das Sterben und das Abschiednehmen in Würde das große Anliegen des Verbandes ist, setzt er sich dafür ein, dass die Palliativeinrichtungen und Unterstützungsleistungen für sterbende und schwerstkranke Menschen dafür sorgen, dass die Patienten so lange wie möglich ihre Autonomie aufrecht erhalten können, sie möglichst schmerzfrei sind und die Angehörigen und nahestehende Freunde sie beim Sterbeprozess begleiten können und ihnen so Geborgenheit und Nähe schenken können.
Als Dachverband verschiedener Hospizinitiativen und Palliativeinrichtungen bietet der Verband den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern die Möglichkeit, sich zu vernetzen. So kann ein Austausch zwischen den verschiedenen Einrichtungen stattfinden, und die Forschung im Bereich der Sterbebegleitung und der Palliativmedizin wird unterstützt. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband widmet sich ebenfalls den Themen Qualität und Qualitätssicherung bei den zahlreichen Hospizen und Palliativeinrichtungen. In Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden werden Qualitätsstandards definiert, die eine optimale stationäre oder ambulante Versorgung gewährleisten sollen. Der Verband unterstützt die Lebenshilfe bis zum Tod und setzt sich dafür ein, dass auch weiterhin Ärzte nicht auf Verlangen der Patienten bei einem Suizid behilflich sein dürfen. Er vertritt die Meinung, dass solch ein Ansinnen meist nur dann gestellt wird, wenn die Menschen sich beim Sterben allein gelassen fühlen.