Professionelle Trauer- und Sterbebegleitung
Der Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen kann so groß und dunkel sein, dass man allein keinen Weg mehr aus der Trauer hinaus zurück ins Leben findet. Verwandte und Freunde müssen hilflos zusehen, wie sich ein Mensch in ihrer Mitte in sich selbst zurückzieht und dabei völlig in einer unermesslichen großen Trauer versinkt. Auch wenn Menschen erfahren, dass sie unheilbar krank sind und in naher Zukunft sterben müssen, ist die Familie oft machtlos und kann den Sterbenden nicht stützen. In solchen Fällen kann eine professionelle Sterbe- und Trauerbegleitung helfen.
Welche Ausbildung haben Sterbebegleiter und was leisten sie?
Den Beruf Sterbebegleiter gibt es nicht, aber verschiedene Berufsgruppen bieten gute Voraussetzungen für diesen sozialen Dienst. Vor allem seelsorgerische Berufe und Berufe im Gesundheitswesen sind gute Grundsteine für die Arbeit als Sterbebegleiter. Kirchliche und soziale Organisationen bieten Kurse zum Thema Sterbebegleitung an, in denen sich aktive Sterbebegleiter auch austauschen können. Für die Aufgabe als Sterbebegleiter muss man sich berufen fühlen, denn der tägliche Umgang mit dem Tod ist nicht für jeden Menschen erträglich. Ein Sterbebegleiter steht dem Sterbenden in seiner letzten Lebensphase zur Seite. Das heißt nicht, dass der Begleiter allein Entscheidungen für den Sterbenden trifft oder dessen Handlungsspielraum einschränkt. Er übernimmt lediglich die Rolle eines Begleiters, der beratend zur Seite und jederzeit für Gespräche zur Verfügung steht. Der Begleiter vermittelt zwischen Familie und Sterbendem und versucht die Atmosphäre in der Familie zu entspannen. Ein guter Sterbebegleiter hat sich mit seiner eigenen Vergänglichkeit auseinandergesetzt und er besitzt ein hohes Maß an Selbstdistanz, um sich vor emotionalen Problemen zu schützen. Eigene Erfahrungen mit Trauer und Abschied vergrößern das Einfühlungsvermögen, doch sie sollten bereits verarbeitet sein und nicht mehr im Vordergrund stehen.
Professionelle Trauerbegleiter helfen den Weg zurück ins Leben zu finden
Trauern ist kein Zustand, es ist ein Prozess, in dem Emotionen aufgearbeitet werden. In diesem Prozess werden verschiedene Phasen durchlaufen und manchmal bleiben Menschen in einer der Phasen stecken. Der Verlust eines geliebten Menschen kann das eigene Leben dramatisch verändern und wenn man in der Erinnerung verweilt, wird der Weg zurück ins Leben oft zu einem unüberwindbaren Hindernis. Professionelle Trauerbegleiter können dem Trauernden nicht den Schmerz nehmen und sie können auch den Verlust nicht ausgleichen, aber sie können den Trauernden auf seinem Weg durch die Trauer begleiten und ihn bei der Verarbeitung der Trauer unterstützen. Für die Trauerbegleitung gibt es ähnlich wie bei der Sterbebegleitung keine spezielle Ausbildung, doch verschiedene Berufsgruppen bilden gute Voraussetzungen für diese schwierige Arbeit.
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