Zerstören Billigbestatter den Markt?
Die ethische Würde wollen die Menschen auch nach dem Tod nicht verlieren und für manche Lebenden ist die Vorstellung anonym oder von einem Billigbestatter beigesetzt zu werden, einfach nur schrecklich. Alte Traditionen und der Glaube haben unseren Umgang mit dem Tod geprägt und das Thema Sparen in Verbindung mit einer Bestattung ist für viele ein Tabu. Trotzdem konnten sich in den letzten Jahren immer mehr sogenannte Billigbestatter auf den Markt drängen und teilweise bereits etablieren und somit stellt sich die Frage, warum sich immer mehr Menschen für diese Form der Bestattung entscheiden.
Krisenzeiten und Sparangebote kommen Hand in Hand
Explodierende Preise machen vor keinem Produkt Halt und in finanziellen Krisenzeiten wird alles teurer. Billiganbieter haben zu diesen Zeiten die besten Chancen sich auf dem Markt zu etablieren und natürlich machen auch die Bestattungsunternehmen hier keine Ausnahme. Billig gehört allerdings hierzulande zu den Bezeichnungen, mit denen man meist auch schlechte Qualität verbindet. Daher sehen wir in der Bezeichnung Billigbestatter auch gleichzeitig eine schlechtere Leistung als wir sie bei einem klassischen Bestattungsunternehmen erwarten würden. Eine Bestattung soll aber würdevoll sein und wir möchten den Verstorbenen angemessen die letzte Ehre erweisen. Das alles lässt sich mit der Bezeichnung „billig“ in unseren Augen nicht vereinbaren. Akute Geldnot und eine sich verändernde Einstellung zum Tod sind dafür verantwortlich dass Billigbestatter den Markt erobern könnten. Allerdings ist der Markt hart umkämpft und auf Dauer werden sich in allen Preissegmenten nur Anbieter durchsetzen, bei denen Preis und Leistung im Verhältnis stimmen.
Billigbestatter können keine zusätzlichen Dienste anbieten
In jedem Sektor gibt es Anbieter, die günstiger sind als andere. Das ist das Gesetz der Marktwirtschaft. Bei Möbeln, Lebensmitteln und Elektrogeräten haben viele schon lange akzeptiert, dass es Angebote in unterschiedlichen Preiskategorien gibt und man nicht immer davon ausgehen kann, dass teuer gleich besser ist. Was die Beratung anbelangt, kann allerdings kein Billiganbieter mit einem Fachmarkt mithalten und das ist auch bei Bestattungsunternehmen der Fall. Persönliche Betreuung und Beratung ist ein Teil des klassischen Konzepts, das in der Billigsparte aus Kostengründen nicht beibehalten werden kann. Doch gerade bei einer Bestattung wünschen sich viele Hinterbliebene eine persönliche Betreuung, auch wenn die Kosten dafür höher sind. Wer sich eine Bestattung mit Trauerfeier, Blumen und eigener Grabstätte wünscht, sollte bereits zu Lebzeiten dafür sorgen, dass seine Angehörigen diese Belastung tragen können und dabei nicht auf eine persönliche Beratung und Begleitung verzichten müssen.
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