beileid-logo

Beiträge mit Tag ‘Christ’

Die zentrale Heilige Schrift im Christentum ist die Bibel, die aus dem Alten und dem Neuen Testament besteht. Sie gilt als Manifestation der Worte Gottes und wird von allen christlichen Strömungen als verbindlich angesehen. Sie gehört mit ihren Ausführungen zu den Heiligen Schriften der großen Weltreligionen der Menschheit. Die allgemeine Lehrmeinung dabei ist, dass die Verfasser vom Heiligen Geist geleitet und gelenkt wurden und so ein menschliches Zeugnis erstellten, welches die Offenbarungen Gottes reflektiert und dokumentiert.

Lange Zeit lagen die beiden Testamente im europäischen Sprachraum nur in der lateinischen Fassung, der sogenannten Vulgata, vor. Im Spätmittelalter erschien dann die erste deutsche Fassung, die als Lutherbibel bekannt wurde und durch die Erfindung des Buchdrucks erstmalig eine größere Verbreitung der heiligen Schrift erlaubte. Heute gilt die Bibel als das meistgedruckte Buch aller Zeiten.

Das Alte Testament

Das Alte Testament, auch die jüdische Bibel genannt, besteht aus den überlieferten hebräischen Texten des Judentums und wurde von den Urchristen so gut wie vollständig übernommen. Es besteht aus verschiedenen Teilen, die die Geschichte Israels dokumentieren sowie Weisungen Gottes enthalten.

Der erste Teil umfasst die fünf Bücher Mose, die er von Gott am Berge Sinai zur Besiegelung seines Bundes mit dem Volk Israel erhalten hat. Es beinhaltet die Geschichte und Entstehung der Welt, die Geschichte der Urväter, sodann den Auszug Israels aus Ägypten, die mosaische Gesetzgebung und die Reise in das verheißene Land Kanaan.

Einen weiteren Teil des Alten Testaments bilden die sogenannten Geschichtsbücher, die die Geschichte Israels und einzelner Personen weitererzählen. Sodann folgen die Lehrbücher, die unter anderem die Psalmen und das Hohelied Salomons enthalten. In den Büchern der Propheten finden sich Lehrbriefe, Psalmen und Erzählungen verschiedener Propheten wieder.

Bedeutung des Alten Testamentes

Das Alte Testament wird von Christentum wie Judentum gleichermaßen als das schriftlich festgehaltene Wort Gottes angesehen und hat deshalb einen absolut verbindlichen Charakter für die Gläubigen. Auch der Islam sieht das Alte Testament als heilige Schrift und Offenbarung Gottes an, betrachtet es jedoch als ein teilweise von Menschen verzerrtes Dokument.

Das Neue Testament

Das Neue Testament entstand in den Jahren 50 bis 130 nach Christus im regionalen Bereich der Urkirche im Mittelmeerraum. Es besteht aus mehreren Teilen, die das Leben und Wirken von Jesus Christus erzählen sowie seine Lehren schildert.

Ein Hauptteil des Neuen Testaments sind die vier Evangelien, in denen Leben und Sterben von Jesus Christus von den vier Aposteln Matthäus, Markus, Johannes und Lukas in Erzählform geschildert wird. Die Anfänge der christlichen Kirche werden in der Apostelgeschichte geschildert, die dann folgenden Lehrbriefe umfassen die Paulusbriefe, die Briefe an die Hebräer sowie die katholischen Briefe. Den Abschluss des neuen Testaments bildet die Offenbarung des Johannes und enthält einen apokalyptischen Visionszyklus.

Bedeutung des Neuen Testamentes

Die Schriften des Neuen Testamentes werden von allen christlichen Hauptströmungen ebenfalls als völlig verbindlich und deshalb normativ angesehen. Sie bilden die Grundlage eines religiösen Lebens und sind der Wegweiser in Glaubensfragen sowie in Fragen von Ethik und Moral.

Die Auslegung der Schriften wird jedoch unterschiedlich gehandhabt, so dass sich aus der Urkirche im Laufe der Zeit verschiedene Strömungen entwickelt haben, die in bestimmten Glaubensfragen sowie religiösen und profanen Sitten und Gebräuchen stark von einander abweichen. Ein immer wieder kehrender Streitpunkt ist, wie wörtlich die Schriften zu verstehen sind oder wie weit sie als Metapher zu sehen sind, die den Umständen entsprechend ausgelegt werden müssen.

So gibt es die eher orthodox und fundamentalistisch ausgerichteten Strömungen, die die Bibel als wörtlich zu verstehendes Wort Gottes ansehen. Die Autoren der heiligen Schrift werden als von Gott inspiriert angesehen oder es wurde davon ausgegangen, dass Gott selbst den Text diktiert hat und somit seine direkten Worte festgehalten wurden. Daher sind moderne wissenschaftliche Erkenntnisse wie die Evolutionstheorie abzulehnen, sondern die Schöpfungsgeschichte der sieben Tage ist als einzig richtige anzuerkennen. Im Gegensatz dazu sehen viele der modernen Christen die Bibel eher als inspirierendes Buch für eine ethische Lebensführung an, in der das Wort Gottes zwar widerhallt, aber nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß auszulegen sei.

ChristentumSeit über zweitausend Jahren ist das Christentum in seinen verschiedenen Ausprägungen die verbreitetste Religion in der westlichen Hemisphäre. Ebenfalls wie der Islam und das Judentum eine monotheistische Religion, sind auch beim Christentum als abrahamitischer Religion die Wurzeln in der Gründerfigur von Abraham zu finden. Es gibt einen dreifaltigen Gott, der seinen Sohn in der Gestalt Jesu auf die Erde geschickt hat, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen. Der Mensch ist immer durch die Erbsünde belastet und bedarf des Opfers Jesu, um Erlösung finden zu können.

Das Leben und der Tod als Christ

Ein Christ soll sein Leben so führen, dass er die zehn Gebote Gottes beachtet und möglichst den Regeln und Vorschriften seiner jeweiligen christlichen Glaubensgemeinschaft folgt. Im Christentum haben sich neben Hauptströmungen wie dem Katholizismus, dem Protestantismus und der anglikanischen Kirche Englands viele weitere Glaubensrichtungen und Sekten gebildet, die jeweils sehr unterschiedliche religiöse Vorschriften haben. In vielen westlichen Ländern besteht seit etlicher Zeit der Trend, den Glauben eher lax zu handhaben, obwohl sich als Gegengewicht dazu immer mehr fundamentalistische Strömungen entwickeln.

Der Tod wird von Christen als das Ende des Lebens begriffen, jedoch glaubt man, dass die Seele unsterblich ist und am Tag des jüngsten Gerichtes wieder auferstehen wird. Dabei hängt es von der Lebensführung ab, ob der Seele Eintritt ins Paradies gewährt wird, sie zur Läuterung eine gewisse Zeit im Fegefeuer ausharren muss oder aber der ewigen Verdammnis in der Hölle anheim fällt. Daher gehört zu den Sterberitualen im Christentum wenn möglich das Ablegen einer letzten Beichte mit darauf folgender Absolution, um möglichst geläutert und sündenfrei vor seinen Schöpfer treten zu können.

Christliche Riten im Trauerfall

In nach wie vor klassischen christlichen Gemeinden gehört das Aufbahren des Toten immer noch zu den Ritualen, die im Todesfall zelebriert werden. Der Tote wird wenn möglich zu Hause aufgebahrt, damit die Familie, Freunde und Nachbarn von ihm Abschied nehmen können. Die Beerdigung – die in heutigen Zeiten oft auch eine Feuerbestattung ist – findet im Rahmen einer religiösen Zeremonie statt, bei der die Anwesenden für das Seelenheil des Verstorbenen beten und Gott darum bitten, seiner Seele gnädig zu sein. Die Symbole der runden Form bei Kränzen, die Farbe Weiß als Farbe des Lichtes und die auf dem Grab platzierten ewigen Lichter sollen alle der Hoffnung auf Auferstehung der Seele Ausdruck verleihen. Zum Trauerprozess gehört auch die Verlesung mehrerer Seelenämter, in denen ebenfalls um Vergebung für den Verstorbenen gebetet wird.