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Was passiert nach der Bestattung?

Die Tage vom Tod eines geliebten Menschen bis zu seiner Bestattung beschreiben viele Betroffene ähnlich. Sie fühlten sich wie in einer Blase gefangen und um dem Alltag standhalten zu können, wurden die Emotionen verdrängt. Erst danach brachen die Dämme und Weinkrämpfe oder ein völliger Rückzug waren die Folge.

Die Tage nach der Bestattung sind oft die schwersten, aber es gibt auch nach der Bestattung noch einiges zu tun. Zudem könnte zwischendurch auch ein Spaziergang in der Natur sehr guttun. Gerade bei solchen Aktivitäten fühlen sich Trauernde oft geborgen und dem Verstorbenen nahe. Aktivitäten drängen den Schmerz ein klein wenig in den Hintergrund.

Aufgaben und Termine nach der Bestattung

Ist die Trauerfeier vorbei und alle Verwandten und Freunde haben sich auf den Heimweg gemacht, bleibt man als Hinterbliebener allein und hat noch einige Aufgaben vor sich. Manchmal muss eine Wohnung aufgelöst werden und die Durchsicht der persönlichen Dinge fällt oft schwer. Wer das Ausräumen der Wohnung keiner Firma überlassen möchte, muss sich selbst um alle organisatorischen Arbeiten kümmern, die damit zusammenhängen und auch andere Formalitäten warten auf Erledigung. Der Verstorbene muss eventuell bei Versicherungen abgemeldet werden, der Grabstein fehlt noch und vielleicht müssen auch noch Rechnungen beglichen werden, die der Verstorbene nicht mehr überweisen konnte. Hinterlässt der Verstorbene ein nennenswertes Erbe und ein Testament, steht meist auch ein Termin bei einem Notar an. Gibt es nur wenig Besitz, kommt es häufig vor, dass die Familie sich nicht einig wird, wer was behalten darf und in dieser angespannten Situation sollte man keine großen Entscheidungen treffen. Schmuck, Fotoalben oder andere kleine Erinnerungsstücke lassen sich auch später noch aufteilen und es gibt keinen Grund, alles sofort nach der Bestattung zu regeln.

Die Gefühlswelt verändert sich nach der Bestattung

Viele Trauernde berichten, dass sie erst nach der Bestattung mit der eigentlichen Trauerarbeit beginnen konnten. Die Tage zwischen dem Eintreten des Todes und der Bestattung sind oft mit vielen Erledigungen verbunden und es fehlt Zeit für das Trauern. Ist der Verstorbene begraben und alle wichtigen Formalitäten sind erledigt, wird der Schmerz oft überdeutlich und es gibt kein Entrinnen. Trauerarbeit gehört zu den schwersten Aufgaben, die man im Leben bewältigen muss, und nach der Bestattung bleibt oft eine Leere zurück, die man nicht sofort ausfüllen kann und möchte. Sich mit den organisatorischen Dingen wie der Wohnungsauflösung zu beschäftigen, kann Teil der Trauerarbeit sein, denn indem man zulässt, dass das Zuhause des Verstorbenen verändert wird, lässt man auch in sich selbst eine Veränderung zu. Das ist Teil des Trauerprozesses und sehr hilfreich um die nicht gewollte Veränderung annehmen zu können.

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