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Trauerbewältigung

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren für erschwerte Trauerreaktionen. Trauerreaktionen fallen oft schwerer aus, wenn der betrauerte Tod unerwartet oder gewaltsam erfolgte.  Insbesondere bei Selbstmorden fällt es den Angehörigen oft sehr schwer, ihre Trauer zu überwinden. Auch Todesfälle von Kindern und Folgen von mehreren Todesfällen hintereinander sorgen meist für eine erschwerte Form der Trauer.

Aber auch das soziale Umfeld der trauernden Person selbst spielt eine wichtige Rolle. Ohne die notwendige soziale Unterstützung ist eine Bewältigung der Trauer schwer. Angehörige und Freunde können Trauernden aber auch aktiv bei der Trauerbewältigung helfen. Gerade zu schwierigen Zeiten, die von Verlust und Abschied geprägt sind, kommt es ganz wesentlich auf Freunde oder Familienangehörige an.

Trauerbewältigung: Zur Unterstützung von Trauernden gibt es verschiedene Ansätze

Trauerbewältigung

Zur Unterstützung von Trauernden gibt es verschiedene Ansätze. Zunächst ist eine  gewisse Wertschätzung für die Situation der trauernden Person notwendig. Dem Trauernden hilft es, wenn seine Reaktion auf den Verlust akzeptiert und wertgeschätzt wird. Am meisten ist trauernden Personen geholfen, wenn man das Gespräch zu ihnen sucht. Dabei sollte der Schwerpunkt aber nicht auf einem „Ausfragen“ oder „Belehren“ liegen. Vielmehr hilft es Menschen, die einen schweren Verlust erleiden mussten, wenn Sie sich frei mitteilen können, man Ihnen also einfach zuhört. Gegen Ende eines längeren Gesprächs kann unter Umständen vorsichtig versucht werden, die Perspektive des Trauernden in die Zukunft zu richten. Dadurch kann es den Trauernden Menschen erleichtert werden, lösungsorientiert zu Denken. Besonders kann es Menschen, die einen schweren Verlust erlitten haben, helfen, ihnen die eigenen Fähigkeiten und Stärken aufzuzeigen. Dabei sollte aber auf alle Fälle das Gefühl vermittelt werden, dass die Trauerreaktion gerechtfertigt ist und akzeptiert wird. Der Trauernde darf nicht den Eindruck bekommen, dass versucht wird, ihm seine Trauer zu nehmen. Keinesfalls darf der Verlust verniedlicht oder heruntergespielt werden.

Genauso wie jede Verlustsituation einmalig ist, so ist auch jede Trauersituation individuell. Daher dauern unterschiedliche Trauerreaktionen auch unterschiedlich lang und verschiedene Menschen trauern auf unterschiedliche Weise und unterschiedlich stark. Trotzdem kann gesagt werden, dass Trauerreaktionen nach der notwendigen Zeit der Verarbeitung von selbst nachlassen. Den betroffenen Personen gelingt es dann, an den verlorenen Menschen zu denken, ohne gleich zu verzweifeln. Es wird dann auch wieder leichter, sich auf die Gegenwart und Zukunft zu konzentrieren und Beziehungen zu anderen Mitmenschen zu pflegen.

Die Zeit der Trauer ist also berechtigt und begrenzt. Sobald der schmerzliche Verlust in angemessenem Umfang verarbeitet werden konnte, werden wieder glücklichere Zeiten folgen. Unter Anbetracht dieser Erwartung kann Trauernden geraten werden, ihre Trauer zu akzeptieren und als wertvollen Prozess der Neuorientierung und Heilung wertzuschätzen. Solange der Schmerz also akut ist, muss nicht zwanghaft versucht werden, diesen Schmerz zu überwinden um wieder „alltagsfähig“ zu sein. Vielmehr sollte man sich die notwendige Zeit nehmen, diese Zeit der Trauer zuzulassen.

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