beileid-logo

Trauerbegleiter Betreuung eines Trauernden

Trauerbegleiter

In den schwersten Stunden braucht der Mensch Unterstützung  von außen. Das oft komplizierte Alltagsleben ist einfach nicht mehr zu schaffen und ohne Begleiter kommen viele Betroffene aus diesem emotionalen Tief nicht mehr heraus. Trauerbegleiter sorgen dafür, dass die alltäglichen Aufgaben in der ersten Zeit erledigt werden und sie sind da, wenn Redebedarf vorhanden ist. Ein Familienmitglied kann diese Aufgabe übernehmen, aber auch professionelle Trauerbegleiter helfen Trauernden dabei, diese schwierige Phase im Leben zu überwinden.

Private Trauerbegleitung kostet viel Kraft

Natürlich möchte man gern von einer vertrauten Person betreut werden und gerade bei einem Trauerfall sind die Emotionen besonders stark. Man fühlt sich von der Familie oft besser verstanden als von einem Fremden. Doch die doppelte Belastung ist auch für starke Menschen nur kurzfristig zu ertragen, denn neben der eigenen Trauer muss der Alltag bewältigt werden und der Betreute fordert ebenfalls Aufmerksamkeit. Das Organisieren der Beerdigung und das Entgegennehmen der Beileidsbekundungen kostet viel Energie, denn daneben müssen alltägliche Aufgaben im Haushalt erledigt werden und wenn Kinder vorhanden sind, brauchen sie ebenfalls eine besondere Aufmerksamkeit in dieser Zeit. Die private Trauerbegleitung ist also ein sehr kräftezehrendes Unterfangen und man sollte sich nur darauf einlassen, wenn man selbst gefestigt ist und auch in stressigen Situationen den Überblick behalten kann.

Die professionelle Trauerbegleitung

Viele Jahre spielte die Trauerbegleitung in der Ausbildung von Psychologen und Seelsorgern nur eine untergeordnete Rolle. Jedoch waren sich alle einig, dass Sigmund Freud bereits 1917 richtig erkannt hat, dass Trauer ausgelebt werden muss um verarbeitet werden zu können. Durch die moderne Gesellschaft wurde Trauer im 20. Jahrhundert zu einem Tabu und die professionelle Trauerbegleitung versucht, das Bedürfnis der Menschen nach Beistand in solch schweren Zeiten zu befriedigen. Die Trauernden müssen sich mit dem Tod auseinandersetzen, also Trauerarbeit leisten, damit sie sich nicht für immer emotional zurückziehen und dadurch nicht mehr am Leben teilnehmen können. Der Bundesverband Trauerbegleitung hat inzwischen Standards zur Sicherung der Qualität bei der Trauerbegleitung erstellt und alle professionellen Trauerbegleiter nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil. Der Trauerbegleiter kann dem Trauernden nicht die eigentliche Trauerarbeit abnehmen, aber er kann ihn dazu ermuntern, die Gefühle auszuleben und damit zu lernen, sie zu akzeptieren. Dadurch können die verschiedenen Phasen des Trauerprozesses durchlaufen werden und auch für Kinder macht die professionelle Trauerbegleitung Sinn. Vor allem wenn der Familienverband nicht fest ist und kein Erwachsener in der Lage ist, die Kinder bei der Verarbeitung ihrer Trauer zu unterstützen, sollte man auf die Hilfe der Trauerbegleiter zurückgreifen.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4/53 ratings