beileid-logo

Trauerarbeit ist schmerzhaft aber notwendig

Kaum ein Verlust ist so schwer zu verarbeiten wie der Verlust eines geliebten Menschen durch dessen Tod. Der endgültige Abschied ist nicht sofort begreifbar und viele Menschen versuchen zuerst, dieses dramatische Ereignis zu verdrängen, da mit dem Begreifen auch der emotionale Schmerz kommt.

Trauern bedeutet den Schmerz zulassen

Die moderne  Gesellschaft verlangt, dass alle Emotionen beherrscht  und keine überdeutlichen Gefühle nach außen sichtbar werden. Auch wenn sich in den letzten Jahren langsam eine Veränderung im Umgang mit Emotionen bemerkbar macht, so gehört die Trauer noch immer zu den Gefühlen, mit denen man andere nicht gern belastet. Um den eigenen Schmerz verarbeiten zu können, muss man seine Gefühle aber zeigen können, denn unterdrückte Emotionen verstärken sich irgendwann und ein völliger Zusammenbruch kann das Resultat sein.

Die Trauerphasen sind nur Richtlinien

Trauerarbeit

Im Modell des Trauerprozesses spricht man von vier Phasen, die ein Mensch durchläuft, wenn er den Tod eines Verwandten oder engen Freundes verkraften muss. Zuerst leugnet er  den Verlust, dann wird er von Gefühlen überwältigt und beginnt Erinnerungen zu suchen, bis er am Ende den Verlust akzeptiert und Veränderungen zulassen kann. Rückzug ist für viele der erste Schritt, um sich selbst Freiraum zum Trauern zu verschaffen. Einige Tage Urlaub tun gut, allerdings sollte man  nicht wegfahren, sondern in der gewohnten Umgebung bleiben. In einer fremden Umgebung wird man leicht abgelenkt und die Trauerarbeit wird dabei gern verdrängt.
Zeit für sich selbst nimmt man sich im Alltag oft nur selten, aber bei der Trauerarbeit ist sie dringend erforderlich. Wer von Aufgabe zu Aufgabe hetzt und sich einen Termin nach dem anderen setzt, hat keine Zeit den Verlust zu betrauern und bleibt damit in der ersten Phase der Trauer stecken. Die zweite Phase ist für viele Menschen sehr schwer, doch das Zulassen von Gefühlen, Heulkrämpfen und das Desinteresse am Leben ist ein Teil der Trauerarbeit. Durch das Erleben der Gefühle bereitet man den nächsten Schritt vor und bewusstes Erinnern hilft dabei wieder zurück ins Leben zu finden.

Professionelle Hilfe

Die professionelle Trauerbegleitung kann dabei helfen, den schweren Verlust zu verarbeiten und Scham ist hier völlig unangebracht. Durch die veränderten Lebensbedingungen wohnen die Familienmitglieder oft weit auseinander und auch Verwandte können nicht immer bei der Trauerarbeit helfen, da sie ebenfalls mit sich selbst beschäftigt sind. Der Bestatter kann Unterstützung bei der Trauerarbeit leisten und auch eine psychologische Beratung hilft dabei, die eigenen Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken. Behutsam und individuell stehen die Berater in persönlichen Gesprächen dem Trauernden bei und helfen ihm, den Weg in ein neues, anderes Leben zurückzufinden.

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4.3/53 ratings