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Beiträge mit Tag ‘Religion’

In verschiedenen Kulturen und Religionsgemeinschaften hat sich die Vorstellung entwickelt, dass ein verstorbener Mensch seinen Körper im Jenseits noch benötigen würde. Daraus hat sich dann ein Totenkult der alten Ägypter entwickelt, der auch die Mumifizierung des Leichnams vorsah, um ihn für die Ewigkeit zu erhalten. Einige Völker in Südamerika praktizierten die Mumifizierung, besonders bekannt dafür sind jedoch die alten Ägypter. Allerdings wurden auch in der Neuzeit einige Menschen mumifiziert, so zum Beispiel Lenin und Mao Zedong; hier gaben jedoch politische und nicht religiöse Gründe den Ausschlag. Auch Pietät gehört fest zum Totenkult aller Völker, die ihre Verstorbenen in Ehren halten und würdevoll bestatten. Im Wandel der Zeit entwickelte sich hieraus auch ein moderner Lifestyle. Die Rituale veränderten sich stetig und heute ist der Trend zur Feuerbestattung schier nicht mehr aufzuhalten.

Prinzip der Mumifizierung

Bei der Mumifizierung werden Maßnahmen ergriffen, die das Verwesen eines Leichnams unterbinden. Eine Voraussetzung dazu ist das Austrocknen des Leichnams, da Feuchtigkeit im Körper und in der Umgebung den Verwesungsprozess fördert. Wird der Mensch jedoch in einer trockenen und gar heißen Umgebung bestattet, wie zum Beispiel bei den ganz frühen Ägyptern in der Wüste, so kann es auch ohne weitere Maßnahmen zu einer Mumifizierung kommen. Der Leichnam wurde vorbereitet für die traditionelle Erdbestattung. Im alten Ägypten wurden diese für Könige allerdings sehr prunkvoll ausgestaltet.

Mumifizierung im ägyptischen Totenkult

Die Mumifizierung wurde im alten Ägypten in einem Einbalsamierungshaus vorgenommen. Der Leichnam wurde zuerst entkleidet und gewaschen. Da die Ägypter festgestellt hatten, dass ein Verbleib der Organe im Körper der Mumifizierung abträglich war, entfernten sie im nächsten Schritt die inneren Organe. Das Gehirn wurde dabei mit einer bestimmten Methode durch die Nase aus dem Körper entfernt, damit das Gesicht und der Schädel intakt blieben. Danach wurden die inneren Organe bis auf das Herz und die Nieren durch einen Schnitt in die Bauchhöhle entfernt, präpariert und in eigenen Bestattungsgefäßen aufbewahrt.

Zur Austrocknung des Leichnams wurde der Körper innen und außen mit Natron behandelt. Nach einer Trocknungsphase von 35-40 Tagen konnten dann die nächsten Schritte der Einbalsamierung vorgenommen werden. Der Leichnam wurde erneut gewaschen, danach wurde ein erhitztes Salböl in den Körper gegossen und innen wie außen sorgfältig eingerieben. In die Körperhöhle gab man verschiedene Gegenstände wie zum Beispiel Sägespäne, Natronsäckchen und diverse Gewürze, die den Leichnam weiter konservieren und den natürlichen Körperumfang erhalten sollten. Einzelne Körperteile wie die Fingernägel oder die Augen wurden durch geeignete Maßnahmen gesondert geschützt. Zum Schluss wurde die Öffnung in der Bauchhöhle wieder verschlossen.

Der so präparierte Leichnam wurde dann zum Schluss mit mehreren Lagen Leinenbinden umwickelt. Manchmal wurden Körper und Extremitäten erst einmal einzeln umwickelt, in anderen Fällen wurde der gesamte Körper mit Binden zu einem Kokon gewickelt. Dabei wurden zwischen den verschiedenen Lagen etliche magische Amulette mit eingewickelt, die den Toten im Jenseits beschützen sollten. Im Abschluss daran wurde der Tote dann in einen Sarg gelegt, der wiederum in einen Sarkophag gelegt wurde.

Das Neue Testament ist eine der wichtigsten heiligen Schriften der großen Weltreligionen, nämlich des Christentums. Es besteht aus 27 verschiedenen Schriften, welche vermutlich in den Jahren 40 – 70 oder gar 90 n. Chr. erstellt wurden. Sie sind ein Teil der Bibel und behandeln das Leben und Sterben von Jesus Christus und beantworten Fragen zu Glaubensgrundlagen und zur Glaubenspraxis in christlichen Gemeinschaften, die zu der damaligen Zeit im gesamten Mittelmeerraum verstreut lebten.

Keiner der Texte wurde jedoch vom zugeschriebenen Verfasser selbst erstellt, sondern sie wurden nach einer Zeit der mündlichen Überlieferung von anderen Autoren schriftlich niedergelegt. Von diesen ursprünglichen Texten kennt man heute noch an die 5000 Manuskripte, die zum Teil vollständig, zum Teil aber auch nur in Fragmenten vorliegen. Aus diesen Schriften werden Glaubensgrundlagen entnommen, so auch das Gebet für Verstorbene. Fürbitten und Gebete werden in die Trauerfeier eingebaut beim religiös trauern.

Entstehung des Neuen Testaments

Nach dem Tod Jesu verbreitete sich seine Lehre durch die Apostel und die Jünger im Mittelmeerraum und wurde zuerst mündlich weitergegeben. Nach einigen Jahren begannen dann einige Autoren, ihr Wissen darum schriftlich nieder zu legen, sie beriefen sich dabei zum Teil auf Aussagen von Zeitzeugen.

So entstanden im Laufe der Zeit viele verschiedene christliche Texte, die von Gemeinde zu Gemeinde variieren konnten. Zu einem bestimmten Zeitpunkt waren über 50 verschiedene Evangelien im Umlauf. Auch andere Texte wie die verschiedenen Apostelbriefe oder die apokalyptische Johannesoffenbarung wurden von den Gemeinden unterschiedlich anerkannt und eingestuft.

Erst im Jahr 367 n. Chr. gelang es dem Bischof von Alexandria, Athanasius, in einem Brief, der verbindlich war und an alle Kirchen geschickt wurde, den endgültigen Inhalt des neuen Testaments zu kanonisieren und die 27 Bücher festzulegen, die bis in die heutige Zeit zusammen das Neue Testament bilden.

Aufbau des neuen Testaments

Das Neue Testament enthält vier verschiedene Schriftgattungen. Die vier Evangelien von Markus, Matthäus, Lukas und Johannes beschreiben das Leben und Sterben Jesu Christi und schildern seine Lehre und seine Auffassungen. Die Apostelgeschichte, erzählt vom Evangelisten Lukas, schildert die Entstehung der christlichen Urkirche sowie ihre missionarische Ausbreitung, die im ersten Jahrhundert nach Christus stattfand.

Einen weiteren Teil des Neuen Testaments bilden die verschiedenen Briefe, die zum Teil einigen der ursprünglichen Apostel zugeschrieben werden und bestimmte Glaubensfragen der Gemeinde erörtern. Der letzte Teil besteht aus der so genannten Johannesoffenbarung, die einige apokalyptische Visionen enthält.

Durch seine Entstehungsgeschichte bedingt enthält das Neue Testament verschiedene Textformen, die sehr unterschiedlich sind. So bemühen sich die Evangelien, eine geschichtliche und historische Erzählung von Ereignissen zu liefern, die Briefe hingegen waren ein zur damaligen Zeit sehr beliebtes Format der Lehre. Im Neuen Testament finden sich aber auch Gedichte, rituelle Formeln, Hymnen oder Schmähreden sowie Parabeln.

Das Alte Testament stellt einen wichtigen Bestandteil der heiligen Schriften der großen Weltreligionen von Christentum und Judentum dar. Es besteht zum größten Teil aus dem als Tanach bezeichneten heiligen Schriften des Judentums, die von den Urchristen und in der Thora noch um weitere Texte ergänzt wurden. Das Alte Testament wurde von den Urchristen als originäres Wort Gottes angesehen und galt somit als Offenbarungszeugnis. Diese Bedeutung wird von den fundamentalistischen christlichen Strömungen heute noch als gültig angesehen. Für viele Menschen sind diese Lehren wichtig und eine Richtlinie auch beim religiös Trauern. Bei der christlichen Beerdigung wird ein Gebet für Verstorbene als Selbstverständlichkeit erachtet.

Entstehung Altes Testament

Die verschiedenen Schriften des Alten Testaments wurden als Grundlage der Religion über Jahrhunderte gesammelt. Dabei wurden viele Teile eine lange Zeit nur mündlich überliefert, ehe sie – ursprünglich auf Aramäisch und Hebräisch – schriftlich erfasst wurden. Die ältesten Teile umfassen die Geschichte der Schöpfung der Welt, die Urgeschichte der Menschheit bis hin zur Einwanderung des israelischen Volkes in Kanaan. Die Erzählungen stützten sich dabei unter anderem auf Stammesüberlieferungen und Sagen sowie weitere mündliche Berichte.

Die Sammlung wurde fortgesetzt mit historischen Berichten über die politische Geschichte Israels, in denen die Geschicke des israelischen Volkes unter den verschiedenen Königen geschildert wurden. Außerdem fügte man den Schriften auch die Äußerungen verschiedener Propheten hinzu, die ebenfalls als von Gott inspiriert angesehen wurden. Ergänzt wurde das Alte Testament weiterhin auch mit poetischen Werken wie den Psalmen oder Unterweisungen bezüglich spiritueller Weisheiten.

Aufbau Altes Testament

Das Alte Testament ist mehr oder weniger chronologisch gegliedert und beginnt mit dem so genannten Pentateuch, den fünf Büchern Mose. Diese umfassen die Schöpfungsgeschichte bis hin zum Einzug ins gelobte Land. Es folgen die so genannten Geschichtsbücher, in denen die Abfolge der verschiedenen Könige Israels sowie die historischen und politischen Ereignisse dieser Jahrzehnte und Jahrhunderte geschildert werden. Der dritte Teil enthält verschiedene Schriften von Propheten sowie weitere Lehrbücher und Unterweisungen. Auch poetische und apokalyptische Texte gehören zu diesem Teil.

Literarisch gesehen umfasst das Alte Testament sehr viele unterschiedliche Textformen, da es sich ja über Jahrhunderte dynamisch entwickelt hat. So findet man poetische und lyrische Teile, einfache Erzählungen, Gesetzestexte sowie Prophezeiungen und apokalyptische Visionen. Die modernen Übersetzungen des Alten Testaments variieren dabei im Inhalt ein wenig, da sie sich auf unterschiedliche Originale stützen. Zum Teil wurden die Übersetzungen direkt auf der Basis der aramäischen und hebräischen Originale erstellt, andere wiederum nahmen eine frühe griechische oder lateinische Übersetzung als Ausgangspunkt.

Am gebräuchlichsten war im deutschen Sprachraum lange Zeit die so genannte Luther Bibel, seit einigen Jahrzehnten gibt es jedoch auch die Einheitsbibel, an deren Übersetzung aus den aramäischen und hebräischen sowie griechischen Texten katholische und evangelische Theologen gemeinsam gearbeitet haben. Es existieren jedoch auch freiere Übersetzungen in moderner Sprache, um die Texte leichter und flüssiger lesbar zu machen.

Die buddhistische Lehre kennt drei zentrale heilige Schriften, die dem Tripitaka (das bedeutet wörtlich Dreikorb) zugeschrieben werden. Es gibt die Suttapitaka, Buddhas Lehrreden, die Vinayapitaka , die die Ordensregeln für Mönche und Nonnen beinhalten, sowie die Abhidhammapitaka, die die philosophische Grundlage des Buddhismus darstellen.

Die Schriften dieser großen Weltreligion wurden lange Zeit mündlich überliefert und waren dabei einem natürlichen Veränderungsprozess unterworfen. Daher existieren in ihnen mittlerweile unverständliche Teile, zudem gibt es von den wichtigsten Teilen verschiedene Versionen.

Kaum eine Sammlung ist vollständig erhalten, viele wurden nachträglich ergänzt und verändert. In den verschiedenen Ländern wie Indien, Japan und China haben sich eigene Versionen entwickelt, die zu eigenen Strömungen geführt haben wie dem japanischen Zen-Buddhismus.

Suttapitaka, die Lehrreden des Buddha

Buddha soll bei seinen Reisen seine Erkenntnisse in Form von Lehrreden oder Lehrgesprächen, meistens mit Mönchen, wieder gegeben haben. Diese wurden lange Zeit nur mündlich weiter gegeben, die Aufzeichnung erfolgte erst viel später. Darin erläutert er seine Erkenntnisse zu Recht, Sitte, Ethik und Moral und zeigt den Weg der Kontemplation auf, den er gegangen ist, um diese Erkenntnisse zu erlangen.

Inhalte der Lehrreden waren Buddhas Erkenntnisse über die Vier edlen Wahrheiten und den Edlen Achtfachen Pfad, der zur Erlösung führt. Sie stellen die zentralen Vorstellungen des Buddhismus dar. Die Vier edlen Wahrheiten gemäß Buddha sind die Erkenntnisse, dass das Leben aus Leid besteht, die Ursache dieses Leides Verblendung, Hass und Gier sind, dass das Leiden verschwindet, wenn man dessen Ursachen ausmerzt, und dass Buddhas Edler Achtfacher Pfad zur Erlösung von diesem Leiden führen wird.

Vinayapitaka, die Ordensregeln für Mönche und Nonnen

In diesem Teil der buddhistischen Schriften werden die Regeln für Mönche und Nonnen umfassend dargelegt. Es gibt minutiöse Regeln für alle Bereiche des Lebens, den Alltag und den Umgang in der Gemeinschaft sowie das Verhalten gegenüber Laien. Die Regeln unterscheiden sich nach Regeln für Mönche, Nonnen und männliche sowie weibliche Novizen.

Abhidhammapitaka, die philosophischen Grundlagen des Buddhismus

In diesen Teilen der buddhistischen heiligen Schriften werden die Grundlagen der Lehre Buddhas noch einmal ausführlich erläutert und dargestellt. Es gibt sieben Bücher, die sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigen. Im ersten Buch erfolgt eine Analyse des Wesens von Materie und Bewusstseins. Das zweite Buch enthält viele Abhandlungen über Daseinsaspekte, Arten des Bewusstseins, den Weg zur Erlösung, eine Sittenlehre und die Selbstversenkung.

Im dritten Buch werden Faktoren von psychophysischen Vorgängen erläutert, so die verschiedenen Sinnesorgane und den Zusammenhang der sensorischen Eindrücke mit dem Bewusstsein. Im vierten Buch geht es um Charakterzüge, im fünften finden sich Abhandlungen über Streitpunkte der Lehre sowie Irrlehren. Gegensatzpaare sind das Thema des sechsten Buches, im letzten geht es um die Entstehung geistiger und materieller Zustände.

Bedeutung des Tripitaka im Buddhismus

Für die Anhänger des Buddhismus stellen die Tripitaka die zentralen Schriften dar, die den Weg zu einer Erlösung vom Kreislauf der Wiedergeburt weisen. Es gilt, ihre Regeln zu befolgen, und zwar nicht, weil ein göttliches Wesen dies verlangt, sonder weil es den Anhänger von der Mühsal des Lebens erlöst und ihm den Weg ins Nirwana weist. Die Verantwortung für das eigene spirituelle Wohlergehen hängt dabei weniger von äußeren Ritualen als von der inneren Bereitschaft ab.

Aus den Schriften leiten sich ethische und moralische Regeln für das Verhalten im Alltag, den Umgang mit anderen Menschen und die innere Geisteshaltung ab. So wird der Buddhist dazu aufgefordert, keinem Lebewesen willentlich ein Leid zuzufügen, was nicht nur prinzipiell Gewaltlosigkeit bedeutet, sondern auch bestimmte Berufe ausschließt wie den des Waffenhändlers oder Tierzüchters.

Die Schriften fordern den Buddhisten auch dazu auf, an sich selbst zu arbeiten. So wird verlangt, dass er lernt, seine Begierden zu beherrschen, seine Gedanken unter Kontrolle zu halten und sich in geistiger Konzentration zu üben, daher gehört regelmäßiges Meditieren mit zur buddhistischen Alltagsgestaltung.

Der Hinduismus hat sich in verschiedene Strömungen aufgeteilt, die zum Teil sehr unterschiedliche religiöse oder heilige Schriften anerkennen. Fast alle sehen jedoch die Veden als unumstrittene grundlegende Sammlung religiöser Texte an, denen eine normative Autorität zugesprochen wird. Der Hinduismus gehört zu den großen Weltreligionen unser Zeit.

Das Sanskritwort Veda bedeutet wörtlich Wissen und wird verstanden als Wissen, das in Offenbarungen an mystische Weise direkt vom Göttlichen empfangen wurde. Sie wurden lange Zeit ausschließlich mündlich überliefert und mussten zur genauen Rezitation auswendig gelernt werden. Dabei durften nur Brahmanen, Angehörige der obersten Kaste, dieses Geheimwissen erlernen und weiter geben. Es wurde als kompliziert und schwer zu verstehen angesehen, deshalb glaubte man, dass nur die Priesterkaste dieses Wissen richtig überliefern und anwenden konnte.

Erst nach Jahrhunderten der mündlichen Überlieferung entstanden erste Aufzeichnungen der Texte, die aber weiterhin nur den Brahmanen zugänglich waren. Im Laufe der Zeit verbreiteten sich die Veden aber unter anderem dank des Buchdrucks auch in anderen Schichten der Bevölkerung. Doch gibt es selbst im modernen Hinduismus immer noch Brahmanen, die die schriftliche Form ablehnen und alle Veden nach wie vor auswendig beherrschen.

Die vier Veden

Die Veden gliedern sich in Textsammlungen aus dem Zeitraum von ungefähr 1200 bis 900 vor Christus. Dabei sind die Veden noch in vier verschiedene Textschichten aufgeteilt, die unterschiedliche Textklassen enthalten. In der ältesten Schicht finden sich die Hymnen zur Anrufung verschiedener Gottheiten, die eigentlichen sogenannten Veden.

Die nächste Schicht beinhaltet priesterliche Ritual- und Opfertexte und wird Brahmanas genannt. Sie entstand im Zeitraum 800 bis 500 vor Christus. Es folgen die sogenannten Waldtexte, Aranyakas, aus demselben Zeitraum mit religiösen Lehren, und den Abschluss bilden die Upanishaden, die philosophische Inhalte haben. Sie entstanden ungefähr 700 bis 500 vor Christus.

Die erste Veda, die Rigveda, enthält Texte in Form von Hymnen zur Anrufung verschiedener Gottheiten, die als die Verkörperung von Brahman, der universellen Kraft, angesehen werden. In den Hymnen werden eine oder mehrere Gottheiten gepriesen oder in bestimmten Fällen zu Hilfe gerufen.

In der Veda Samaveda sind die an liturgische Zwecke angepassten Lieder enthalten, die bei Opferritualen gesungen werden. Die dritte Veda Yajurveda gibt es als schwarze und weiße Yajurveda; sie enthält rituelle Opferformeln und Mantras, die der Priester zu sprechen hat. In der vierten Veda Atharvaveda sind magische Formeln und Zauber enthalten, die zum Beispiel Krankheiten heilen, Dämonen austreiben oder einen Menschen in Liebe entbrennen lassen sollten. Da es nicht nur weiße Magie, sondern auch schwarze Magie in dieser Veda gibt, wird die Heiligkeit dieser Texte von manchen Richtungen angezweifelt.

Die Bedeutung der Veden

Die Veden stellen die ältesten heiligen Schriften im Hinduismus dar. Die hinduistischen Strömungen glauben, dass sie die heiligen Lieder, Hymnen, Formeln und Ritualtexte ihre Wirkung nur entfalten können, wenn sie absolut wortgetreu wiedergegeben werden. Das hat dazu geführt, dass sie überJahrhunderte auch bei der mündlichen Überlieferung wohl nicht verfälscht wurden und es sich immer noch um die ursprünglichen Texte handelt.

Dieser Glaube, dass die heiligen Schriften unbedingt streng befolgt werden müssen, hält auch heute noch im Hinduismus das Kastensystem aufrecht, obwohl in der indischen Verfassung eine Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Kaste verboten ist. Da die Religion aber besagt, dass jeder Mensch wegen seiner Verdienste in einem früheren Leben in genau dieser Kastenzugehörigkeit wiedergeboren wurde, muss der gläubige Hindu diese soziale Stellung akzeptieren und kann nur darauf hoffen, in einem nächsten Leben in einer höheren Kaste wiedergeboren zu werden.

Die heiligen Schriften des Hinduismus wirken sich auch immer noch auf die Aufgabe und die Stellung der Frau aus. Im Hinduismus ist die Rolle der Frau hauptsächlich die einer opferbereiten Gattin und hingebungsvollen Mutter, eine unverheiratete und berufstätige Frau genießt keinen sehr hohen Status. Moderne Bestrebungen bemühen sich jedoch darum, auch den Feminismus mit religiösen Pflichten und Geboten in Einklang zu bringen.

Im Judentum hat das Wort Thora mehrere Bedeutungen in dieser Weltreligion. Im engen Sinne bezeichnet es das Kernstück der wichtigsten heiligen Schrift des mosaischen Glaubens, die fünf Bücher Mose, die er am Berg Sinai von Gott erhielt. Mit dem Wort Thora wird aber auch die liturgische Version dieser Bücher bezeichnet; das ist die Thorarolle, auf die von Hand die fünf Bücher Mose geschrieben wurden.

Zu der schriftlichen Thora kommt noch die ursprünglich mündlich überlieferte Thora, in der es um die Auslegung der heiligen Schrift geht. Diese Auslegungen und die Kommentare dazu wurden später schriftlich festgehalten und bilden als Talmud eine weitere wichtige religiöse Schrift. Diese Schriften zusammen bilden die Grundlage für die rabbinische Ausformung und Auslegung des Rechts und stellen einen Sitten- und Verhaltenskodex für die jüdischen Gläubigen dar.

Im erweiterten Sinne versteht man unter der Thora auch das sogenannte Tanach, welches zusätzlich zu den fünf Büchern Mose noch weitere Schriften und Bücher von Propheten enthält und in seinem Inhalt deckungsgleich mit dem christlichen Alten Testament ist.

Inhalte der Thora

Grundsätzlich erzählen die fünf Bücher Mose die Geschichte der Welt und des Volkes Israels. Am Anfang steht die Genesis, die die Schöpfung der Welt durch Gott schildert. Dann werden die Erschaffung des Menschen und die Entstehung des israelitischen Volkes über die Erzväter geschildert. Der Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft und der Abschluss des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel bilden einen wichtigen zentralen Teil.

Der Abschluss des Bundes mit Gott beinhaltet auch die Gesetze und Regeln, die Gott dabei seinem auserwählten Volk mitteilte. Diese Bestimmungen, Regeln und Vorschriften werden in der Thora sehr ausführlich dargestellt und bilden die Grundlage der religiösen Gesetzgebung.

Des Weiteren werden dann der Zug durch die Wüste und die Reise ins gelobte Land Kanaan erzählerisch geschildert. Im letzten Buch sind verschiedene Reden Moses enthalten, zudem Kommentare und Variationen zu verschiedenen Gesetzen und Regeln aus der Thora.

Bedeutung der Thora im Judentum

Die Thora wird von allen religiösen Ausformungen des Judentums unumstritten als die zentrale heilige Schrift anerkannt. Sie und die darin enthaltenen Regelungen bilden die Basis des rabbinischen Rechtswesens (die traditionelle Richtung zählt in der Thora 248 Gebote, 365 Verbote und 613 Vorschriften). Aus ihm leiten sich auch die jüdische Ethik, der Moralkodex sowie sittliche Vorschriften ab, die das Verhalten auch im profanen Leben stark prägen.

Diese Verbindlichkeit hat lange Zeit das jüdische Rechtssystem bestimmt und auch viele Rituale und Verhaltensweisen im Alltag bestimmt, wie bestimmte Speisevorschriften, die Einhaltung der Sabbatruhe oder die Stellung der Frau. Viele dieser Traditionen werden jedoch von modernen jüdischen Gläubigen in Frage gestellt, so dass eine Kluft zwischen orthodoxen und progressiven Juden entstanden ist.

Denn der Thora wird von der orthodoxen Richtung eine starke Verbindlichkeit zugeschrieben, die keine Veränderungen zulässt. Die orthodoxen Juden glauben, dass die Thora das Wort Gottes enthält und daher alle in der Thora beschriebenen Ereignisse als Tatsachen anzusehen seien, auch wenn diese mit modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaft im Widerspruch stünden.

Das moderne Judentum betrachtet die Texte der Thora hingegen als göttlich inspiriert und eher als einen fortlaufenden Dialog Gottes mit seinem Volk, der verschiedene Auslegungen zulässt und in jeder Generation neu geführt wird. Daher sind Veränderungen in den Interpretationen und die Verlagerung von religiösen Schwerpunkten in ihrer Auffassung durchaus möglich und notwendig.

Es wird unterschieden zwischen unveränderlichen Traditionen wie die Einhaltung der Sabbatruhe, die Heiligkeit des Lebens oder das Streben nach Gerechtigkeit. Bei anderen Themen jedoch sollte man die jüdischen Traditionen der heutigen Zeit anpassen, so zum Beispiel den Umgang mit Homosexualität oder die religiöse Gleichberechtigung der Frau. Die alte rabbinische Rechtspraxis entspräche nicht mehr einer modernen jüdischen Ethik und müsse daher angepasst werden, so die Auffassung der progressiven Juden.

Die zentrale Heilige Schrift im Christentum ist die Bibel, die aus dem Alten und dem Neuen Testament besteht. Sie gilt als Manifestation der Worte Gottes und wird von allen christlichen Strömungen als verbindlich angesehen. Sie gehört mit ihren Ausführungen zu den Heiligen Schriften der großen Weltreligionen der Menschheit. Die allgemeine Lehrmeinung dabei ist, dass die Verfasser vom Heiligen Geist geleitet und gelenkt wurden und so ein menschliches Zeugnis erstellten, welches die Offenbarungen Gottes reflektiert und dokumentiert.

Lange Zeit lagen die beiden Testamente im europäischen Sprachraum nur in der lateinischen Fassung, der sogenannten Vulgata, vor. Im Spätmittelalter erschien dann die erste deutsche Fassung, die als Lutherbibel bekannt wurde und durch die Erfindung des Buchdrucks erstmalig eine größere Verbreitung der heiligen Schrift erlaubte. Heute gilt die Bibel als das meistgedruckte Buch aller Zeiten.

Das Alte Testament

Das Alte Testament, auch die jüdische Bibel genannt, besteht aus den überlieferten hebräischen Texten des Judentums und wurde von den Urchristen so gut wie vollständig übernommen. Es besteht aus verschiedenen Teilen, die die Geschichte Israels dokumentieren sowie Weisungen Gottes enthalten.

Der erste Teil umfasst die fünf Bücher Mose, die er von Gott am Berge Sinai zur Besiegelung seines Bundes mit dem Volk Israel erhalten hat. Es beinhaltet die Geschichte und Entstehung der Welt, die Geschichte der Urväter, sodann den Auszug Israels aus Ägypten, die mosaische Gesetzgebung und die Reise in das verheißene Land Kanaan.

Einen weiteren Teil des Alten Testaments bilden die sogenannten Geschichtsbücher, die die Geschichte Israels und einzelner Personen weitererzählen. Sodann folgen die Lehrbücher, die unter anderem die Psalmen und das Hohelied Salomons enthalten. In den Büchern der Propheten finden sich Lehrbriefe, Psalmen und Erzählungen verschiedener Propheten wieder.

Bedeutung des Alten Testamentes

Das Alte Testament wird von Christentum wie Judentum gleichermaßen als das schriftlich festgehaltene Wort Gottes angesehen und hat deshalb einen absolut verbindlichen Charakter für die Gläubigen. Auch der Islam sieht das Alte Testament als heilige Schrift und Offenbarung Gottes an, betrachtet es jedoch als ein teilweise von Menschen verzerrtes Dokument.

Das Neue Testament

Das Neue Testament entstand in den Jahren 50 bis 130 nach Christus im regionalen Bereich der Urkirche im Mittelmeerraum. Es besteht aus mehreren Teilen, die das Leben und Wirken von Jesus Christus erzählen sowie seine Lehren schildert.

Ein Hauptteil des Neuen Testaments sind die vier Evangelien, in denen Leben und Sterben von Jesus Christus von den vier Aposteln Matthäus, Markus, Johannes und Lukas in Erzählform geschildert wird. Die Anfänge der christlichen Kirche werden in der Apostelgeschichte geschildert, die dann folgenden Lehrbriefe umfassen die Paulusbriefe, die Briefe an die Hebräer sowie die katholischen Briefe. Den Abschluss des neuen Testaments bildet die Offenbarung des Johannes und enthält einen apokalyptischen Visionszyklus.

Bedeutung des Neuen Testamentes

Die Schriften des Neuen Testamentes werden von allen christlichen Hauptströmungen ebenfalls als völlig verbindlich und deshalb normativ angesehen. Sie bilden die Grundlage eines religiösen Lebens und sind der Wegweiser in Glaubensfragen sowie in Fragen von Ethik und Moral.

Die Auslegung der Schriften wird jedoch unterschiedlich gehandhabt, so dass sich aus der Urkirche im Laufe der Zeit verschiedene Strömungen entwickelt haben, die in bestimmten Glaubensfragen sowie religiösen und profanen Sitten und Gebräuchen stark von einander abweichen. Ein immer wieder kehrender Streitpunkt ist, wie wörtlich die Schriften zu verstehen sind oder wie weit sie als Metapher zu sehen sind, die den Umständen entsprechend ausgelegt werden müssen.

So gibt es die eher orthodox und fundamentalistisch ausgerichteten Strömungen, die die Bibel als wörtlich zu verstehendes Wort Gottes ansehen. Die Autoren der heiligen Schrift werden als von Gott inspiriert angesehen oder es wurde davon ausgegangen, dass Gott selbst den Text diktiert hat und somit seine direkten Worte festgehalten wurden. Daher sind moderne wissenschaftliche Erkenntnisse wie die Evolutionstheorie abzulehnen, sondern die Schöpfungsgeschichte der sieben Tage ist als einzig richtige anzuerkennen. Im Gegensatz dazu sehen viele der modernen Christen die Bibel eher als inspirierendes Buch für eine ethische Lebensführung an, in der das Wort Gottes zwar widerhallt, aber nicht wortwörtlich, sondern sinngemäß auszulegen sei.

Trauer Religion

Gläubige Menschen suchen in schweren Zeiten wie bei einem Todesfall in der Familie Trost und Halt bei ihrem Gott und in ihrem Glauben. Jede Religion bietet dazu bestimmte Rituale der Trauer und des Abschieds an, die den Hinterbliebenen helfen sollten, mit ihrem Schmerz und Kummer fertig zu werden und sich wieder dem Leben zuwenden zu können. Selbst nicht gläubige Menschen finden in diesen Zeremonien einen gewissen Trost, da sie den Abschied vom Verstorbenen und den Umgang mit dem Tod erleichtern können.

Religiöse Zeremonien

Jede Religion befasst sich anders als die säkulare Gesellschaft explizit mit dem Tod. In der weltlichen Kultur wird derzeit das Thema Tod und Vergänglichkeit stark tabuisiert und möglichst aus dem eigenen Erleben ausgeklammert. Menschen sterben nicht mehr daheim, sondern in Krankenhäusern, Hospizen, Heimen und Pflegeanstalten, meist ohne die Anwesenheit ihrer Angehörigen. Über den Tod wird ängstlich nicht gesprochen, die eigene Sterblichkeit aus dem Bewusstsein verbannt. Tritt dann ein Todesfall ein, so sind sehr viele Menschen völlig hilflos, so plötzlich mit einem verdrängten Thema konfrontiert zu werden.

In den Religionsgemeinschaften ist das Sterben ein offen diskutiertes Thema, und die Wichtigkeit eines bewussten Abschieds wird sehr deutlich gemacht. So gehört zum religiösen Trauern schon die Begleitung des Sterbenden auf seinem Weg zu Gott, der bewusste Abschied von der Person durch das Aufbahren des Körpers und eine feierlich gestaltete Abschiedsfeier mit anschließender Beerdigung oder Verbrennung, die dem Toten noch einmal den Respekt der Lebenden bezeigt, letzteren jedoch auch Trost schenken soll.

Auch das Schmücken des Grabes mit einem Grabstein, anderen Dekorationsgegenständen, dem ewigen Licht und verschiedenen Blumen gehört zur religiösen Trauer. Zu ganz bestimmten religiösen Festtagen wird das Grab besonders geschmückt, so ist bei den Katholiken der Friedhofsbesuch an Allerseelen eine wichtige Zeremonie zum Andenken an die verstorbene Person.

Religiöse Trauerphasen

Die verschiedenen Religionen schreiben meistens verschiedene Trauerphasen und dazu gehörige Verhaltensweisen, Rituale und Gebete vor, die den Gläubigen bei der Bewältigung seiner Trauer unterstützen sollen. So ist es im katholischen Glauben üblich, nach sechs Wochen ein Seelenamt für den Verstorbenen lesen zu lassen, und ein weiteres nach einem Jahr. Das ist auf die emotionalen Trauerphasen abgestimmt, die die Menschen natürlicherweise durchlaufen – vom ersten tiefen Schmerz bis zum melancholischen Gedenken.

Seelsorgerische Unterstützung

Neben den Ritualen und speziellen Gebeten bieten die meisten Religionsgemeinschaften ihren Mitgliedern zusätzlich seelsorgerische Unterstützung im Trauerfalle an. Das können religiöse Gesprächskreise sein, individuelle Gespräch mit einem Seelsorger oder dessen regelmäßige Besuche bei den Hinterbliebenen, bei denen er mit Gebeten und tröstenden Worten seine Unterstützung anbietet.