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Beiträge mit Tag ‘Beileid wünschen’

In den schweren Zeiten der Trauer und des Schmerzes, die auf einen Todesfall in der Familie folgen, brauchen die Hinterbliebenen allen Trost und jede Stütze, die sie bekommen können. Diese Unterstützung kann zum einen in tätiger Hilfe bestehen, zum anderen aber auch in Worten der Anteilnahme, die zeigen, wie sehr man mit empfindet und sich der trauernden Familie verbunden fühlt. Einige Dinge sollte man bedenken, wenn man den trauernden Angehörigen sein Beileid ausdrückt.

Schriftlich oder mündlich Beileid wünschen?

Die Worte des Beileids oder die üblichen Worte „Mein Beileid“ wird man als Teilnehmer an der Trauerfeier auf jeden Fall auch mündlich aussprechen und auf diese Weise sehr persönlich übermitteln. Es ist dennoch zu überlegen, ob man seine Anteilnahme und seine Beileidswünsche zusätzlich schriftlich ausdrückt. Viele Hinterbliebene empfinden aufrichtige Beileidsbriefe als echten Trost, auf den sie auch später immer noch gerne zurück greifen werden. So kann in einer kleinen Briefsammlung der Verstorbene auch aus einem anderen Blickwinkel noch einmal in Erinnerung gerufen werden.

Echtes Gefühl statt wohlgesetzter Floskeln

Damit der Beileidswunsch auch wirklich eine aufbauende und stärkende Wirkung hat, ist es wichtig, sich eigene Worte zur Trauer zu überlegen und nicht auf vorgefertigte Floskeln zurück zu greifen. Am besten überlegt man sich, was man an dem verstorbenen Menschen besonders geschätzt hat oder auf welche Weise er das eigene Leben bereichert hat. Verbindet man diese Aspekte mit aufrichtigen Worten über den Verlust, den man empfindet, so zeigt man den Hinterbliebenen deutlich, dass man den Verstorbenen nach wie vor respektiert und ihm einen Platz in seinem Herzen reserviert hat.

Gefühle dürfen sichtbar werden

Trauer ist eine der intensivsten Emotionen, die Menschen empfinden können. Deshalb ist es nur natürlich, dass sich dieses tiefe Gefühl Bahn bricht und auch äußerlich sichtbar wird. Eiserne Selbstbeherrschung ist beim Aussprechen des Beileids eher fehl am Platze; wer weinen muss, sollte dies ruhig tun. Ein mit unbewegter Miene ausgesprochener Beileidswunsch wirkt oft nicht aufrichtig, selbst wenn er so gemeint war.

Auch wenn andere Gäste der Trauerfeier oder die Angehörigen selbst von ihren tiefen Gefühlen überwältigt werden, sind eine Schulter zum Anlehnen und ein offenes Ohr hilfreicher, als der Versuch, den anderen zu beschwichtigen, mit Allgemeinplätzen die Gefühlsaufwallung zu dämpfen oder gar einen Appell an die Selbstbeherrschung zu richten. Der Tod eines geliebten Menschen ist eine einschneidende Zäsur, zu der nun einmal heftige Gefühle gehören.

Körperkontakt kann helfen

Je nach dem, in welch inniger Beziehung man zu dem Verstorbenen und seiner Familie gestanden hat, sind unterschiedliche Formen des Körperkontaktes angemessen. War die Beziehung eher förmlich, so ist dennoch ein intensiver Händedruck oder ein Drücken der Schulter angebracht und verstärkt den Eindruck des Mitempfindens und der gemeinsamen Trauer. Stand man sich sehr nahe, so darf es gerne eine herzliche Umarmung sein, in der sich die Trauernden einen Moment lang geborgen fühlen können. Auch das Halten der Hand während der Trauerfeier und der Beisetzung ist für viele eine echte Stütze.

Verhalten bei der Trauerfeier und der Beisetzung

Nach wie vor ist es im Trauerknigge für die Beisetzung im hiesigen Kulturkreis üblich, zu einer Beisetzungsfeier schwarze oder zumindest sehr dunkle Kleidung zu tragen. Die Damen sollten dabei darauf achten, dass die Oberarme bedeckt sind, der Ausschnitt nicht zu groß und der Rock nicht zu kurz ist. Makeup und Schmuck sollten sehr dezent und zurückhaltend sein, unter Umständen kann man vielleicht ganz darauf verzichten.

Bei einer möglichen Wartezeit sollte man sich ebenfalls dezent und ruhig verhalten – kein Mp3-Player, kein Kaugummi, keine öffentlich gerauchten Zigaretten. Laute Gespräche und Gelächter sind gleichfalls wenig angemessen.

Steht man der Familie nicht sehr nahe, so setzt man sich auf die hinteren Bänke, die vorderen sind für die Familie und engsten Freunde des Verstorbenen reserviert. Ebenso reiht man sich in diesem Fall am Ende der Kondolenzschlange ein und lässt den näherstehenden Menschen den Vortritt.