beileid-logo

Gedenktage halten Erinnerungen lebendig

Als Gedenktage bezeichnet man die Kalendertage, die der allgemeinen Trauer um die Verstorbenen vorbehalten sind. Aber auch persönliche Termine wie die Todestage verstorbener Familienmitglieder kann man als Gedenktage bezeichnen. Im Prinzip ist jeder Tag, an dem man liebevoll an die Verstorbenen denkt, vielleicht ein altes Foto zur Hand nimmt, ein Gedenktag. In der katholischen Kirche ist Allerseelen der allgemeine Gedenktag im Kirchenjahr und das Gegenstück in der evangelischen Kirche ist der Totensonntag, der seit einigen Jahren Ewigkeitssonntag genannt wird.

Die Bedeutung von Allerseelen

Der Gedenktag Allerseelen wurde von der katholischen Kirche Anfang des 14. Jahrhunderts eingeführt. Die Idee dazu ist jedoch um einiges älter, denn Abt Odilo von Cluny führte diesen Tag bereits 998 in allen von ihm geführten Klöstern ein. Das von ihm erlassene Dekret dazu ist bis heut erhalten geblieben. Von Cluny aus verbreitete sich das Allerseelenfest in der gesamten katholischen Kirche. Theologisch ist es angelehnt an die Lehre vom Fegefeuer als Ort der Läuterung für alle Toten. Am 2. November werden alljährlich die Leiden der armen Seelen erleichtert und man gedenkt den Toten, indem man Fürbitte leistet. Die Gräber werden eigentlich erst an diesem Tag gesegnet auch wenn dies vielerorts bereits an Allerheiligen, dem Tag vor Allerseelen, fälschlicherweise erfolgt.

Der Totensonntag der evangelischen Kirche

Der Sonntag vor dem 1. Advent ist in der evangelischen Kirche der Gedenktag für die Verstorbenen. König Friedrich Wilhelm III. bestimmte diesen Tag 1816 zum allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen in den preußischen Gebieten. Inzwischen enthalten die Feiertagsgesetze aller Bundesländer außer Hamburg diesen Tag als „stillen Feiertag“. An diesem Tag gelten besondere Bestimmungen. So dürfen beispielsweise in Gaststätten keine Musikaufführungen stattfinden. Da der Totensonntag der letzte Kirchensonntag der evangelischen Kirche ist, werden an diesem Tag die Toten des vergangenen Kirchenjahres verlesen und in vielen Gemeinden werden die Hinterbliebenen auf den Gemeindefriedhof zum Gottesdienst eingeladen. Wie in der katholischen Version des Totengedenktages werden auch die Gräber der evangelischen Gräber mit Blumen oder Gestecken geschmückt.

Private Gedenktage

In vielen Kulturen wird der Todestag eines Verstorbenen jedes Jahr in der Familie feierlich begangen. Man  besucht zusammen das Grab und schmückt es mit frischen Blumen oder Gestecken und verbringt auch den Rest des Tages zusammen. So wird der Familienzusammenhalt gestärkt und die Erinnerung an den Verstorbenen wird an die Enkel und Urenkel weitergegeben. Diese persönlichen Gedenktage empfinden viele Menschen als emotionaler als die allgemeinen Festtage zum Totengedenken und auch die junge Generation gedenkt ihren Verstorbenen zum Todestag mit virtuellen Kerzen oder einem Grabbesuch.


Tags: Gedenken, Gedenkkreis, Gedenkseiten
Erstellt in Magazin

Sie fanden diesen Beitrag hilfreich?
4.3/53 ratings