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Baumgräber Friedhof oder freie Natur

Baumgräber FriedhofDie Entscheidung, auf welche Art und Weise man bestattet werden möchte, sollte jeder Mensch zu Lebzeiten eigentlich selbst treffen. Da Gräber jedoch ein Erinnerungsort für die Hinterbliebenen sind, sollte kein Mensch diese Entscheidung einsam treffen. Es ist auf jeden Fall gut, wenn man die Courage aufbringt, mit den Angehörigen auch über dieses Tabuthema zu reden.  Streng religiöse Menschen können den Gedanken an eine Verbrennung nur schwerlich ertragen. Bei der Auferstehung sollte der Körper unversehrt sein und das verträgt sich nur schlecht mit einer Urnenbestattung.

Baumgräber in freier Natur passen zum Wandel der Trauerkultur

In den letzten Jahrzehnten wandelte sich die Trauer- und Beisetzungskultur aufgrund tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen. Immer mehr Menschen suchen nach neuen oder außergewöhnlichen Wegen zur Bestattung. Der Friedwald hat bei vielen Menschen Hochkonjunktur. Die Vorstellung in einem friedlichen Wald unter einem Baum zu ruhen gefällt immer mehr Menschen ausnehmend gut. Aus falsch verstandener Fürsorge wollen zudem auch einige den Angehörigen auch die Grabpflege ersparen. Im Friedwald ist ein Grabschmuck nämlich nicht nur überflüssig sondern eigentlich auch überhaupt nicht gestattet. Wir sagen deshalb eigentlich, weil viele Angehörige sich doch nicht daran halten. So sieht man in den Friedwäldern immer wieder einmal ein Trauergesteck am Baum liegen. Im Grundsatz ist Grabschmuck im Friedwald nicht vorgesehen. Die Baumgräber ruhen in der Natur und sollten diese auch nicht verändern.

Auch auf Friedhöfen herrscht eine friedliche Ruhe, doch ein Wald strahlt auf viele Menschen immer noch Natur und Geborgenheit aus. Zumeist sind die Friedwälder durch einen kaum erkennbaren Zaun vom übrigen Waldbereich getrennt. Unter einem Baum sind bis zu vier Baumgräber angeordnet. Der Stamm trägt entsprechend ein kleines Schild mit dem Namen und äußerstenfalls noch den Geburts- und Sterbedaten. Auf dem kleinen Schild hat dann noch ein kleines Motiv oder ein Spruch Platz, mehr nicht.

Friedhofsordnungen werden häufig als Zwang erlebt

Durch die Friedhofsordnungen werden viele Dinge bereits vorgegeben. Die Größe und Anordnung der Gräber, die Gestaltung der Grabsteine und die Anpassung der Grabstelle an das allgemeine Aussehen der benachbarten Ruhestätten. Manche Vorschriften geben sogar die Größe und das Material der Grabsteine vor und die Zeiträume, sowie den Pflegeumfang der Grabstellen. Baumgräber sind zwar auch der Vorschrift unterworfen, dass keinerlei Grabschmuck gewünscht ist und das Schild eine begrenzte Kapazität hat, doch für viele Menschen ist dies leichter erträglich und auch vorstellbar. Es wird als Gegenentwurf zu klassischen Bestattungsformen betrachtet. Für Angehörige ist die Baumbeisetzung durch einen festen Trauerort jedenfalls besser zu handhaben, als der allgemeine Trend zur anonymen Bestattung.

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